1,45 Milliarden Menschen, 1720 Sprachen, ein Buch
Weltbibelhilfe ruft zum Erntedankfest zu Spenden für Indien auf
Stuttgart. Die Indische Bibelgesellschaft unterstützt Christinnen und Christen des Landes durch die Weitergabe von Bibelausgaben und übersetzt biblische Schriften in die zahlreichen Regionalsprachen. Zum diesjährigen Erntedankfest ruft die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft dazu auf, diese Arbeit zu unterstützen.
Der Bedarf an Bibeln im bevölkerungsreichsten Land der Welt ist groß. Mit 30 Millionen Gläubigen ist das Christentum nach Hinduismus und Islam die drittgrößte Religionsgemeinschaft. Doch auch die Armut ist groß. 44 Prozent der Bevölkerung haben weniger als einen US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Das bestimmt auch die Arbeit der Indischen Bibelgesellschaft.
„Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bibel kostenlos zu verteilen“, erklärt Dr. Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft. Viele Menschen könnten sich keine eigene Bibel leisten, doch der Bedarf sei groß, denn die Gemeinden wachsen stetig, so Rösel weiter. So konnte die Indische Bibelgesellschaft 2023 mit der Unterstützung anderer Bibelgesellschaften 2,61 Millionen Bibeln weitergeben.
Die Verteilung der Bibeln ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Während in einigen Regionen Christen ohne Einschränkungen ihren Glauben ausüben können, geraten sie in anderen Teilen des Landes zunehmend unter Druck. Auch die Arbeit der Bibelgesellschaft birgt religiöses Konfliktpotenzial, sodass die Bibelverbreitung dort nur in Kirchengebäuden stattfindet, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Eine weitere Herausforderung ist die Sprachenvielfalt des Landes. In Indien existieren über 120 Hauptsprachen und etwa 1600 weitere Lokalsprachen. In keinem anderen Land der Welt sprechen Christen so viele verschiedene Sprachen wie in Indien. Die Indische Bibelgesellschaft koordiniert zahlreiche Übersetzungsprojekte, betreut und unterstützt Übersetzerinnen und Übersetzer bei ihrer Arbeit. In 84 Sprachen ist die vollständige Bibel bereits übersetzt, zuletzt in Chokri, einer Sprache im nordöstlichen Bundesstaat Nagaland.
„Die Menschen in Indien sind so vielfältig wie das Land, in dem sie leben,“ sagt Horst Scheurenbrand, Leiter der Weltbibelhilfe. „Die vielen Landessprachen sind ein Ausdruck dieser kulturellen Vielfalt.“ Gleichzeitig bereiteten autoritäre Tendenzen und Einschränkungen von Minderheitenrechten Beobachtern zunehmend Sorgen. Die Unterstützung der Kirchen durch die Bibelgesellschaft sei deshalb umso wichtiger. „Unser Ziel ist es, dass in diesem Jahr noch 25 000 Bibeln und 25 000 Kinderbibeln weitergegeben werden können“, so Scheurenbrand.
Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft sammelt in Deutschland Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Bibel sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im Weltver-band zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 160 Mitglieder und ist in mehr als 184 Ländern aktiv. Weitere Informationen gibt es unter: www.die-bibel.de/indien
Spendenkonto Weltbibelhilfe
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Kontakt
Tobias Keil
Weltbibelhilfe
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Balinger Straße 31 A
Tel: +49 711 7181-273
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Mehr Informationen
www.die-bibel.de
Über die Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft übersetzt die biblischen Schriften, entwickelt und verbreitet innovative Bibelausgaben und eröffnet für alle Menschen Zugänge zur Botschaft der Bibel. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel.
Mit den regionalen Bibelgesellschaften in Deutschland entwickelt sie kreative Bibelprojekte.
Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Bibel.
Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzender der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel.