Gericht über Edom und Israels Heimkehr
Gottes Gericht über Edom und die Völker
1Tretet näher, ihr Völker, und hört zu!
Kommt her und passt gut auf!
Die ganze Welt soll zuhören,
die Erde mit allem, was auf ihr lebt:
2Der Herr ist wütend auf alle Völker.
Sein Zorn richtet sich gegen ihre Heeresmacht.
Er hat sie dem Untergang geweiht
und zum Schlachten freigegeben.
3Man wirft die Getöteten achtlos weg,
von den Leichen steigt Verwesungsgeruch auf.
Ihr Blut durchtränkt die Berge.
4Alle Gestirne am Himmel verschwinden,
der Himmel rollt sich zusammen wie eine Schriftrolle.
Die Sterne verwelken wie dürres Weinlaub,
wie verkümmerte Früchte am Feigenbaum.
5Gott sagt: Mein Schwert erscheint am Himmel.
Dann fährt es nieder auf Edom,
das Volk, das ich dem Untergang geweiht habe.
An ihm vollstrecke ich das Gericht.
6Der Herr hält ein Schwert in der Hand.
Es ist blutverschmiert
wie beim Schlachten von Lämmern und Böcken.
Es trieft von Fett wie ein Schlachtermesser,
an dem Fett von den Nieren der Widder klebt.
Der Herr feiert ein Opferfest in Bozra,
im Land Edom ist ein großer Schlachttag.
7Auch wilde Stiere fallen ihm zum Opfer,
junge Bullen und starke Büffel.
Das Land ist durchtränkt von ihrem Blut,
und der Boden trieft von ihrem Fett.
8Ja, es kommt der Tag der Abrechnung.
Es kommt das Jahr, in dem der Herr Vergeltung übt
und Zion zu seinem Recht verhilft.
9Dann verwandeln sich Edoms Bäche in Pech,
und sein Boden wird zu Schwefel.
Das ganze Land steht in Flammen.
10Das Feuer brennt Tag und Nacht,
unaufhörlich steigt Rauch auf.
Das Land liegt für alle Zeiten in Trümmern,
nie wieder durchquert es jemand.
11Eulen und Igel nehmen es in Besitz,
Uhus und Raben hausen dort.
Gott misst das Land mit der Messschnur
und grenzt es mit dem Senkblei ab.
Es soll für immer verwüstet und unbewohnbar bleiben.
12Es gibt keine vornehmen Leute mehr,
die einen König ausrufen könnten.
Alle führenden Männer sind verschwunden.
13In Edoms Palästen wachsen Dornensträucher,
in den Festungen Unkraut und Disteln.
Schakale bevölkern das Land,
junge Strauße siedeln sich dort an.
14Wildkatzen treffen auf Hyänen,
Bocksgeister begegnen einander.
Sogar das Nachtgespenst ruht sich dort aus
und findet eine Bleibe für sich.
15Die Pfeilschlange nistet dort und legt ihre Eier.
Die brütet sie aus und lässt die Jungen liegen.
Auch die Geier versammeln sich in Scharen.
16Forscht und lest nach im Buch des Herrn:
Nicht eines von diesen Tieren fehlt dort,
man vermisst kein einziges von ihnen.
Denn der Herr selbst hat es befohlen,
sein Geist hat sie zusammengeführt.
17Er hat ihnen das Land zugelost
und es eigenhändig mit der Messschnur eingeteilt.
Sie werden es für immer besitzen
und für alle Zeiten darin wohnen.