2Es ist Gottes Ehre, eine Sache verbergen; aber der Könige Ehre ist’s, eine Sache erforschen. 3Der Himmel ist hoch und die Erde tief; aber der Könige Herz ist unerforschlich. 4Man tue den Schaum vom Silber, so wird ein reines Gefäß daraus. 5Man tue den Gottlosen hinweg vor dem König, so wird sein Thron mit Gerechtigkeit befestigt. 6Prange nicht vor dem König und tritt nicht an den Ort der Großen. 7Denn es ist dir besser, daß man zu dir sage: Tritt hier herauf! als daß du vor dem Fürsten erniedrigt wirst, daß es deine Augen sehen müssen.
8Fahre nicht bald heraus, zu zanken; denn was willst du hernach machen, wenn dich dein Nächster beschämt hat? 9Führe deine Sache mit deinem Nächsten, und offenbare nicht eines andern Heimlichkeit, 10auf daß nicht übel von dir spreche, der es hört, und dein böses Gerücht nimmer ablasse. 11Ein Wort, geredet zu seiner Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen. 12Wer einem Weisen gehorcht, der ihn straft, das ist wie ein goldenes Stirnband und goldenes Halsband. 13Wie die Kühle des Schnees zur Zeit der Ernte, so ist ein getreuer Bote dem, der ihn gesandt hat, und erquickt seines Herrn Seele. 14Wer viel verspricht, und hält nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Regen. 15Durch Geduld wird ein Fürst versöhnt, und eine linde Zunge bricht die Härtigkeit. 16Findest du Honig, so iß davon, soviel dir genug ist, daß du nicht zu satt werdest und speiest ihn aus. 17Entzieh deinen Fuß vom Hause deines Nächsten; er möchte dein überdrüssig und dir gram werden. 18Wer wider seinen Nächsten falsch Zeugnis redet, der ist ein Spieß, Schwert und scharfer Pfeil. 19Die Hoffnung auf einen Treulosen zur Zeit der Not ist wie ein fauler Zahn und gleitender Fuß. 20Wer einem betrübten Herzen Lieder singt, das ist, wie wenn einer das Kleid ablegt am kalten Tage, und wie Essig auf der Kreide. 21Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser. 22Denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der Herr wird dir’s vergelten. 23Der Nordwind bringt Ungewitter, und die heimliche Zunge macht saures Angesicht. 24Es ist besser, im Winkel auf dem Dache sitzen denn bei einem zänkischen Weibe in einem Hause beisammen. 25Eine gute Botschaft aus fernen Landen ist wie kalt Wasser einer durstigen Seele. 26Ein Gerechter, der vor einem Gottlosen fällt, ist wie ein getrübter Brunnen und eine verderbte Quelle. 27Wer zu viel Honig ißt, das ist nicht gut; und wer schwere Dinge erforscht, dem wird’s zu schwer. 28Ein Mann, der seinen Geist nicht halten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern.