2Darum strafst du säuberlich die, so da fallen, und erinnerst sie mit Zucht, woran sie sündigen, auf daß sie von der Bosheit los werden und an dich, Herr, glauben. 3Denn du warst wohl feind den vorigen Einwohnern deines heiligen Landes, 4darum daß sie feindselige Werke begingen mit Zaubern, 5und wolltest durch unsrer Väter Hände vertilgen die ungöttlichen Opferer und unbarmherzigen Mörder ihrer Söhne 6(die da Menschenfleisch fraßen und greulich Blut soffen, womit sie dir Gottesdienst erzeigen wollten; und die, so Eltern waren, erwürgten die Seelen, so keine Hilfe hatten), 7auf daß das Land, so vor dir unter allen das edelste war, eine würdige Wohnung würde der Kinder Gottes: 8dennoch verschontest du sie als Menschen und sandtest Vortraber her vor deinem Heer, die Hornissen, auf daß sie dieselben mit der Zeit vertilgten. 9Es war dir zwar nicht unmöglich, die Gottlosen im Streit den Gerechten zu unterwerfen oder durch grausame Tiere oder sonst etwa mit einem harten Wort alle zugleich zu zerschmettern; 10aber du richtetest sie mit der Zeit und ließest ihnen Raum zur Buße, wiewohl dir nicht unbewußt war, daß sie böser Art waren und ihre Bosheit ihnen angeboren und daß sie ihre Gedanken nimmermehr ändern würden. 11Denn sie waren ein verfluchter Same vom Anfang. So hast du auch nicht darum, daß du jemand scheutest, ihre Sünden ungestraft gelassen. 12Denn wer will zu dir sagen: Was tust du? oder wer will deinem Gericht widerstehen? oder wer will dich beschuldigen um die vertilgten Heiden, welche du geschaffen hast? oder wer will sich zum Rächer wider dich setzen um der ungerechten Menschen willen? 13Denn es ist außer dir kein Gott, der du sorgest für alle, auf daß du beweisest, wie du nicht unrecht richtest. 14Es kann dir auch weder König noch Tyrann unter Augen treten für die, so du strafst. 15Weil du aber gerecht bist, so regierst du alle Dinge recht und achtest es deiner Majestät nicht gemäß, jemand zu verdammen, der die Strafe nicht verdient hat. 16Denn deine Stärke ist eine Herrschaft der Gerechtigkeit. Und weil du über alle herrschest, so verschonst du auch alle. 17Denn du hast deine Stärke bewiesen an denen, so nicht glaubten, daß du so gar mächtig wärest, und hast dich erzeigt an denen, die sich keck wußten. 18Aber du, gewaltiger Herrscher, richtest mit Lindigkeit und regierst uns mit vielem Verschonen; denn du vermagst alles, was du willst.
19Dein Volk aber lehrest du durch solche Werke, daß der Fromme gütig sein soll; und deinen Kindern gibst du damit zu verstehen, sie sollen guter Hoffnung sein, daß du wollest Buße für die Sünden annehmen. 20Denn so du die Feinde deiner Kinder und die des Todes schuldig waren, mit solchem Verzug und Schonen gestraft hast und gabst ihnen Zeit und Raum, damit sie konnten von ihrer Bosheit lassen: 21mit wie viel größerem Bedacht richtest du deine Kinder, mit deren Vätern du hast Eid und Bund viel guter Verheißungen aufgerichtet! 22Darum, indem du uns züchtigst, plagst du unsre Feinde tausendfältig, daß wir deine Güte bedenken, wenn wir richten; ob wir aber gerichtet würden, daß wir doch auf deine Barmherzigkeit trauen sollen. 23Daher du auch die Ungerechten, so ein unverständiges Leben führten, mit ihren eigenen Greueln quältest. 24Denn sie waren so gar weit in den Irrtum geraten, daß sie auch die Tiere, so bei ihren Feinden verachtet waren, für Götter hielten, betrogen gleichwie die unverständigen Kinder. 25Darum hast du auch eine spöttische Strafe unter sie, als unter unverständige Kinder, geschickt. 26Da sie aber solche spöttische Vermahnung nicht bewegte, empfanden sie die ernste Gottesstrafe. 27Denn sie wurden eben durch das gequält, was sie für Götter hielten; welches sie gar übel verdroß, da sie den sahen, den sie zuvor nicht wollten kennen, und mußten ihn für den wahren Gott bekennen; darum auch zuletzt die Verdammnis über sie kam.