Israels Abfall vom Hause David
1Rehabeam zog nach Sichem; denn ganz Israel war nach Sichem gekommen, um ihn zum König zu machen.
2Und als das Jerobeam hörte, der Sohn Nebats, der in Ägypten war, wohin er vor dem König Salomo geflohen war, kam er aus Ägypten zurück. 3Und sie sandten hin und ließen ihn rufen. Und Jerobeam kam mit ganz Israel, und sie redeten mit Rehabeam und sprachen: 4Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht. So erleichtere nun du den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er auf uns gelegt hat, so wollen wir dir untertan sein. 5Er sprach zu ihnen: Kommt nach drei Tagen wieder zu mir! Und das Volk ging hin. 6Und der König Rehabeam hielt einen Rat mit den Ältesten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er noch am Leben war, und sprach: Wie ratet ihr, dass ich diesem Volk Antwort gebe? 7Sie sprachen zu ihm: Wirst du zu diesem Volk freundlich sein und sie gütig behandeln und ihnen gute Worte geben, so werden sie dir untertan sein allezeit.
8Er aber ließ außer Acht den Rat der Ältesten, den sie ihm gegeben hatten, und hielt einen Rat mit den Jüngeren, die mit ihm aufgewachsen waren und vor ihm standen, 9und sprach zu ihnen: Was ratet ihr, dass wir diesem Volk antworten, die mit mir geredet haben und sagen: Erleichtere das Joch, das dein Vater auf uns gelegt hat? 10Die Jüngeren aber, die mit ihm aufgewachsen waren, redeten mit ihm und sprachen: So sollst du sagen zu dem Volk, das mit dir geredet und gesagt hat: »Dein Vater hat unser Joch zu schwer gemacht; mach du unser Joch leichter« – so sollst du zu ihnen sagen: Mein kleiner Finger soll dicker sein als meines Vaters Lenden. 11Hat nun mein Vater auf euch ein schweres Joch gelegt, so will ich euer Joch noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber mit Skorpionen.
12Als nun Jerobeam und alles Volk am dritten Tage zu Rehabeam kam, wie der König gesagt hatte: »Kommt wieder zu mir am dritten Tage«, 13antwortete ihnen der König hart. Und der König Rehabeam ließ außer Acht den Rat der Ältesten 14und redete mit ihnen nach dem Rat der Jüngeren und sprach: Hat mein Vater euer Joch schwer gemacht, so will ich’s noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber mit Skorpionen. 15So hörte der König nicht auf das Volk; denn es war so von Gott bestimmt, auf dass der Herr sein Wort bestätigte, das er geredet hatte durch Ahija von Silo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats.
16Als aber ganz Israel sah, dass der König nicht auf es hörte, antwortete das Volk dem König und sprach: Was haben wir für Teil an David oder Erbe am Sohn Isais? Auf zu deinen Zelten, Israel! So sieh du selbst nach deinem Haus, David! – Und ganz Israel ging zu seinen Zelten, 17sodass Rehabeam nur über die Israeliten regierte, die in den Städten Judas wohnten. 18Und als der König Rehabeam den Fronvogt Adoniram sandte, steinigten ihn die Israeliten zu Tode. Aber dem König Rehabeam gelang es, seinen Wagen zu besteigen und nach Jerusalem zu fliehen. 19Also fiel Israel ab vom Hause David bis auf diesen Tag.