8. Gottes Bund mit Noah
a) Erneuerung des Schöpfungssegens; Verbot des Blutgenusses und des Vergießens von Menschenblut
1Dann segnete Gott Noah und seine Söhne mit folgenden Worten: »Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde. 2Die Furcht und der Schrecken vor euch soll auf allem Getier der Erde liegen und auf allen Vögeln des Himmels! Alles, was sich auf dem Erdboden (oder: Lande) regt, auch alle Fische des Meeres: in eure Gewalt sind sie gegeben. 3Alles, was sich regt und was da lebt, soll euch zur Nahrung dienen: wie (einstmals) die grünenden Pflanzen, so weise ich euch (jetzt) alles zu. 4Nur Fleisch, das noch seine Seele (oder: Lebenskraft), nämlich sein Blut, in sich hat, dürft ihr nicht essen. 5Jedoch euer eigenes Blut, um wessen Leben es sich auch bei euch handle, will ich rächen; an jedem Tiere will ich es rächen; und auch an jedem Menschen, an euch untereinander, will ich das Leben jedes Menschen rächen: 6Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden; denn nach seinem Bilde hat Gott den Menschen geschaffen. 7Ihr aber – seid fruchtbar und mehret euch, wimmelt (oder: seid regsam) auf der Erde und werdet zahlreich auf ihr!«
b) Gottes Bundschließung mit Noah und der gesamten lebenden Schöpfung; Festsetzung des Bundeszeichens
8Weiter sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen, die bei ihm waren, folgendes: 9»Ich will (jetzt) einen Bund mit euch aufrichten (oder: schließen) und mit eurer Nachkommenschaft, die nach euch sein wird, 10auch mit allen lebenden Wesen, die bei euch sind, mit den Vögeln, den zahmen und allen wilden Tieren, die bei euch sind, nämlich mit allen denen, die aus der Arche herausgegangen sind, mit allem Getier der Erde. 11Ich schließe also meinen Bund mit euch dahin, daß hinfort niemals wieder alle lebenden Geschöpfe durch das Wasser einer Sintflut vertilgt werden sollen und daß niemals wieder eine Sintflut eintreten soll, um die Erde zu verheeren!« 12Dann fuhr Gott fort: »Dies soll das Zeichen des Bundes sein, den ich zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen, die bei euch sind, auf ewige Zeiten festsetze: 13meinen Bogen stelle ich in die Wolken; der soll das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde sein! 14Wenn ich hinfort Gewölk über der Erde sammle und der Bogen in den Wolken sichtbar wird, 15dann will ich meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen jeglicher Fleischesart besteht; und das Wasser soll niemals wieder zu einer Sintflut werden, um alle lebenden Geschöpfe zu vertilgen. 16Nein, wenn der Bogen in den Wolken steht, so will ich ihn anschauen, um des ewigen Bundes zwischen Gott und allen lebenden Wesen von jeglicher Fleischesart, die auf der Erde ist, zu gedenken.« 17Und Gott schloß mit den Worten an Noah: »Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen lebenden Wesen auf der Erde aufgerichtet (oder: geschlossen) habe.«
9. Noahs Weinbau und Trunkenheit; das Verhalten seiner drei Söhne (besonders der Frevel Hams); Noahs Fluch und Segen; sein Tod
18Die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem, Ham und Japheth; Ham aber ist der Vater Kanaans. 19Diese drei waren die Söhne Noahs, und von diesen aus ist die ganze Erde bevölkert worden (= stammt die ganze Erdbevölkerung ab).
20Noah aber wurde nun ein Landmann und legte auch einen Weinberg an. 21Als er dann aber von dem Weine trank, wurde er trunken und lag entblößt in seinem Zelt. 22Als nun Ham, der Vater Kanaans, seinen Vater entblößt hatte daliegen sehen, erzählte er es seinen beiden Brüdern draußen. 23Da nahmen Sem und Japheth das Obergewand (ihres Vaters), legten es beide gemeinsam auf ihre Schultern, traten rückwärts hinzu und bedeckten ihren entblößten Vater damit; ihr Gesicht aber war dabei abgewandt, so daß sie die Blöße ihres Vaters nicht sahen. 24Als nun Noah von seinem Rausch erwachte und erfuhr, wie sein jüngster Sohn sich gegen ihn benommen hatte, 25rief er aus: »Verflucht sei Kanaan! Der niedrigste Knecht soll er seinen Brüdern sein!« 26Dann fuhr er fort: »Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems! Kanaan aber soll sein Knecht sein! 27Weiten Raum schaffe Gott dem Japheth, und er wohne in den Zelten Sems! Kanaan aber soll sein Knecht sein!«
28Nach der Sintflut lebte Noah noch dreihundertfünfzig Jahre; 29demnach betrug die ganze Lebenszeit Noahs neunhundertundfünfzig Jahre; dann starb er.