Sirach 25
2. Anschließende Lebensregeln und Sprüche
a) Drei liebliche und drei häßliche Dinge (25,1 u. 2)
1An drei Dingen habe ich Gefallen, und sie sind lieblich vor Gott und den Menschen: Eintracht unter Brüdern und Liebe unter Freunden und daß sich Ehefrau und Mann ineinander schicken. 2Drei Arten von Leuten dagegen haßt meine Seele, und ich bedaure schmerzlich, daß sie leben: der hoffärtige Arme und der lügenhafte Reiche und der ehebrecherische Greis, dem es an Verstand gebricht.
b) Weisheit und Gottesfurcht als Zierde (bsd. der Greise) (25,3-11)
3Hast du in der Jugend nicht eingesammelt, wie kannst du da in deinem Alter etwas vorfinden? 4Wie schön steht einem grauen Haupte richtiges Urteil an und den Alten, daß sie guten Rat wissen! 5Wie schön steht die Weisheit den Greisen an, und angesehenen Männern Überlegung und Rat! 6Die Krone der Greise ist reiche Erfahrung, und ihren Ruhm bildet die Gottesfurcht.
7Neun Dinge, die mir in den Sinn kommen, preise ich in meinem Herzen, und ein zehntes will ich mit meiner Zunge rühmend hervorheben: glücklich ein Mann, der Freude an seinen Kindern erlebt, und wer bei seinen Lebzeiten den Sturz seiner Feinde zu schauen bekommt. 8Glücklich, wer mit einer verständigen Frau verheiratet ist, und wer sich mit seiner Zunge nicht verfehlt, und wer nicht einem unwürdigen Herrn dienen muß! 9Glücklich, wer sich Klugheit angeeignet hat und wer sie willigen Zuhörern vortragen kann! 10Wie groß steht der da, welcher Weisheit erlangt hat! aber keiner steht größer da als der Gottesfürchtige. 11Die Gottesfurcht geht über alles; wer sie festhält, wenn könnte der gleichgestellt werden? 11b[Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Liebe zu ihm, die Treue aber der Anfang der engen Zugehörigkeit zu ihm.]
c) Regeln und Sprüche bezüglich der bösen und der guten Frauen (25,12–26,18)
12Jede Wunde, nur keine Herzenswunde, und jede Bosheit, nur keine Weiberbosheit! 13Jede Heimsuchung, nur keine Heimsuchung durch Hasser, und jede Rache, nur keine Rache von Feinden! 14Kein Gift ist schlimmer als Schlangengift, und keine Wut ist heftiger als Feindeswut (oder Weiberwut?).
15Lieber will ich mit einem Löwen und Drachen zusammenleben als mit einem boshaften Weibe in einem Hause wohnen. 16Die Bosheit eines Weibes entstellt ihr Aussehen und macht ihr Gesicht finster wie das eines Bären. 17Im Kreise seiner Freunde setzt sich ihr Mann zu Tisch, und wenn er sie hat reden hören, seufzt er bitterlich. 18Gering ist jede Schlechtigkeit im Vergleich mit der eines Weibes; das Los des Sünders treffe sie! 19Wie ein sandiger Aufstieg für die Füße eines Alten, so ist ein zungenfertiges Weib für einen ruhigen Mann. 20Falle nicht herein auf die Schönheit einer Frau und trage kein Verlangen nach dem Vermögen, das sie hat: 21schimpfliche Knechtschaft (g) und große Schande gibt es, wenn eine Frau ihren Mann unterhält. 22Ein niedergeschlagenes Herz und ein finsteres Antlitz und Herzweh bringt ein böses Weib zustande; schlaffe Hände und schlotternde Kniee schafft ein Weib, das den Ehemann nicht glücklich macht. 23Von einem Weibe ist der Anfang der Sünde gekommen, und um ihretwillen müssen wir alle sterben. 24Überlaß dem Wasser keinen Abfluß und einem boshaften Weibe nicht die Herrschaft; 25wenn sie nicht Hand in Hand mit dir geht, so schneide sie dir vom Leibe ab (= entlaß sie).
Die Heilige Schrift, übersetzt von Hermann Menge. Neuausgabe © 1949/2003 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Apokryphen aus: Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, übersetzt von Hermann Menge © 1967, Württembergischen Bibelanstalt, Stuttgart