Wahre und falsche Frömmigkeit …
1»Hütet euch, eure Frömmigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen! Sonst habt ihr von eurem Vater im Himmel keinen Lohn mehr zu erwarten.«
… beim Geben
2»Wenn du zum Beispiel den Armen etwas gibst, lass es nicht vor dir her mit Posaunen ankündigen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten geehrt zu werden. Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn damit schon erhalten. 3Wenn du den Armen etwas gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut. 4Was du gibst, soll verborgen bleiben. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen.«
… beim Beten
5»Und wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler, die sich zum Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken stellen, um von den Leuten gesehen zu werden. Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn damit schon erhalten. 6Wenn du beten willst, geh in dein Zimmer, schließ die Tür, und dann bete zu deinem Vater, der ⸂auch⸃ im Verborgenen ⸂gegenwärtig⸃ ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen.
7Beim Beten sollt ihr nicht leere Worte aneinander reihen wie die Heiden, ⸂die Gott nicht kennen⸃. Sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8Macht es nicht wie sie, denn euer Vater weiß, was ihr braucht, und zwar schon bevor ihr ihn darum bittet.
9Ihr sollt so beten:
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt,
10dein Reich komme,
dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht.
11Gib uns heute unser tägliches Brot.
12Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig wurden.
13Und lass uns nicht in Versuchung geraten,
sondern errette uns vor dem Bösen.
14Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer Vater im Himmel euch auch vergeben. 15Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, wird euer Vater ⸂im Himmel⸃ euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.«
… beim Fasten
16»Wenn ihr fastet, setzt keine Leidensmiene auf wie die Heuchler. Sie vernachlässigen ihr Aussehen, damit die Leute ihnen ansehen, dass sie fasten. Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn damit schon erhalten. 17Wenn du fastest, pflege dein Haar und wasche dir das Gesicht ⸂wie sonst auch⸃, 18damit die Leute dir nicht ansehen, dass du fastest; nur dein Vater, der ⸂auch⸃ im Verborgenen ⸂gegenwärtig⸃ ist, ⸂soll es wissen⸃. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen.«
Zweierlei Reichtum
19»Sammelt euch keine Reichtümer hier auf der Erde, wo Motten und Rost sie zerfressen und wo Diebe einbrechen und sie stehlen. 20Sammelt euch stattdessen Reichtümer im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie zerfressen und wo auch keine Diebe einbrechen und sie stehlen. 21Denn wo dein Reichtum ist, da wird auch dein Herz sein.«
Licht und Finsternis. Das Gleichnis vom Auge
22»Das Auge gibt dem Körper Licht. Ist dein Auge gut, dann ist dein ganzer Körper im Licht. 23Ist dein Auge jedoch schlecht, dann ist dein ganzer Körper im Finstern. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, was für eine Finsternis wird das sein!«
Gott oder der Mammon
24»Ein Mensch kann nicht zwei Herren dienen. Er wird dem einen ergeben sein und den anderen abweisen. Für den einen wird er sich ganz einsetzen, und den anderen wird er verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und zugleich dem Mammon.«
Gottes Reich und irdische Sorgen
25»Deshalb sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um das, was ihr an Essen und Trinken zum Leben und an Kleidung für euren Körper braucht. Ist das Leben nicht wichtiger als die Nahrung, und ist der Körper nicht wichtiger als die Kleidung? 26Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte, und euer Vater im Himmel ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? 27Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine einzige Stunde verlängern? 28Und warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen ⸂und zu weben⸃. 29Und doch sage ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. 30Wenn Gott die Feldblumen, die heute blühen und morgen ins Feuer geworfen werden, so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern, ihr Kleingläubigen? 31Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? 32Denn um diese Dinge geht es den Heiden, ⸂die Gott nicht kennen⸃. Euer Vater im Himmel aber weiß, dass ihr das alles braucht. 33Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben. 34Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.«