Wer Jesus ist
Vorwort: Jesus ist das Wort Gottes
Das Wort Gottes von Anfang an
1Von Anfang an gab es den, der das Wort ist.
Er, das Wort, gehörte zu Gott.
Und er, das Wort, war Gott in allem gleich.
2Dieses Wort gehörte von Anfang an zu Gott.
3Alles wurde durch dieses Wort geschaffen.
Und nichts, das geschaffen ist,
ist ohne dieses Wort entstanden.
4Er, das Wort, war zugleich das Leben in Person.
Und das Leben war das Licht für die Menschen.
5Das Licht leuchtet in der Finsternis,
aber die Finsternis hat es nicht angenommen.
6Ein Mensch trat auf, den Gott gesandt hatte.
Er hieß Johannes.
7Dieser Mensch war ein Zeuge für das Licht.
Alle sollten durch ihn zum Glauben kommen.
8Er selbst war nicht das Licht.
Aber er sollte als Zeuge für das Licht auftreten.
9Er, das Wort, war das wahre Licht.
Es ist in die Welt gekommen
und leuchtet für alle Menschen.
10Er, das Wort, war schon immer in der Welt.
Die Welt ist ja durch ihn entstanden.
Aber sie erkannte ihn nicht.
11Er kam in die Welt, die ihm gehört.
Aber die Menschen dort nahmen ihn nicht auf.
12Aber denen, die ihn aufnahmen,
verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.
– Das sind alle, die an ihn glauben. –
13Kinder Gottes wurden sie nicht durch ihre Abstammung.
Sie wurden es auch nicht, weil ein Mensch es wollte
oder weil sie einen Mann zum Vater haben.
Kinder Gottes wurden sie allein dadurch,
dass Gott ihnen das wahre Leben schenkte.
Das Wort Gottes ist Mensch geworden
14Er, das Wort, wurde ein Mensch.
Er lebte bei uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.
Es war die Herrlichkeit,
die ihm der Vater gegeben hat –
ihm, seinem einzigen Sohn.
Er war ganz erfüllt von Gottes Gnade und Wahrheit.
15Johannes trat als sein Zeuge auf.
Er rief: »Diesen habe ich gemeint, als ich sagte:
›Nach mir kommt einer, der mir immer schon voraus ist.
Denn lange vor mir war er schon da.‹«
16Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt –
mit überreicher Gnade.
17Durch Mose hat Gott uns das Gesetz gegeben.
Durch Jesus Christus sind die Gnade und die Wahrheit
zu uns gekommen.
18Kein Mensch hat Gott jemals gesehen.
Nur der eine, der Mensch geworden ist,
selbst Gott ist und an der Seite des Vaters sitzt –
der hat uns über ihn Auskunft gegeben.
Das erste öffentliche Auftreten von Jesus
Was Johannes der Täufer über sich selbst sagt
19Das war die Zeugenaussage, die Johannes ablegte.
Die jüdischen Behörden hatten nämlich
aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm gesandt.
Die sollten ihn fragen: »Wer bist du eigentlich?«
20Er bekannte frei heraus und erklärte offen:
»Ich bin nicht der Christus.«
21Da fragten sie ihn: »Wer dann – bist du Elija?«
Er sagte: »Nein, der bin ich nicht.«
»Bist du der erwartete Prophet?«
Wieder antwortete er: »Nein.«
22Sie fragten ihn weiter: »Wer bist du?
Wir müssen doch denen Auskunft geben,
die uns geschickt haben.
Was sagst du selbst denn über dich?«
23Er antwortete:
»Ich bin, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hat:
Die Stimme, die in der Wüste ruft:
›Bahnt den Weg für den Herrn!‹«
24Es waren auch Abgesandte der Pharisäer dabei.
25Sie fragen ihn:
»Warum taufst du überhaupt,
wenn du weder der Christus bist
noch Elija oder der erwartete Prophet?«
26Johannes antwortete: »Ich taufe nur mit Wasser.
Aber mitten unter euch steht einer,
den ihr noch nicht kennt.
27Er kommt nach mir.
Ich bin nicht einmal wert,
die Riemen seiner Sandalen aufzuschnüren.«
28Das alles geschah in dem Ort Betanien,
der auf der anderen Seite des Jordan liegt.
Dort taufte Johannes.
Was Johannes über Jesus sagt
29Am nächsten Tag sieht Johannes Jesus zu sich kommen.
Da sagt er: »Seht doch! Das ist das Lamm Gottes.
Es nimmt die Sünde dieser Welt weg!
30Diesen habe ich gemeint, als ich sagte:
›Nach mir kommt ein Mann,
der mir immer schon voraus ist.
Denn lange vor mir war er schon da.‹
31Auch ich wusste nicht, wer er ist.
Aber damit er dem Volk Israel bekannt wird,
bin ich gekommen und taufe mit Wasser.«
32Weiter bezeugte Johannes: »Ich sah den Geist Gottes
wie eine Taube vom Himmel herabkommen
und bei ihm bleiben.
33Auch ich wusste nicht, wer er ist.
Aber Gott, der mich beauftragt hat,
mit Wasser zu taufen, hat zu mir gesagt:
›Der, auf den du den Geist herabkommen
und bei ihm bleiben siehst – der ist es.
Er tauft mit dem Heiligen Geist.‹
34Ich habe es gesehen und kann bezeugen:
Er ist der Sohn Gottes.«
Die ersten Jünger
35Am nächsten Tag stand Johannes
mit zwei seiner Jünger wieder dort.
36Als Jesus vorbeiging,
schaute Johannes ihn an und sagte:
»Seht doch! Das ist das Lamm Gottes!«
37Die beiden Jünger hörten diese Worte
und folgten Jesus.
38Jesus drehte sich um und sah, dass sie ihm folgten.
Da fragte er sie: »Was wollt ihr?«
Sie antworteten: »Rabbi«
– das heißt übersetzt »Lehrer« –
»wo wohnst du?«
39Er forderte sie auf: »Kommt und seht selbst!«
Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte.
Sie blieben den ganzen Tag bei ihm.
Das geschah etwa um die zehnte Stunde.
40Andreas war einer der beiden Jünger,
die Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.
Er war der Bruder von Simon Petrus.
41Andreas traf zuerst seinen Bruder Simon
und sagte zu ihm:
»Wir haben den Messias gefunden« –
das heißt übersetzt »der Christus«.
42Er brachte Simon zu Jesus.
Jesus sah ihn an und sagte:
»Du bist Simon, der Sohn des Johannes.
Dich wird man Kephas nennen« –
das heißt übersetzt Petrus und bedeutet »Fels«.
Philippus und Natanael
43Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen.
Da traf er Philippus.
Jesus sagt zu ihm: »Folge mir!«
44Philippus kam aus Betsaida, das ist die Stadt,
aus der auch Andreas und Petrus stammten.
45Philippus sucht Natanael auf und sagt zu ihm:
»Wir haben den gefunden,
von dem Mose im Gesetz geschrieben hat
und den die Propheten angekündigt haben.
Es ist Jesus, der Sohn Josefs.
Er kommt aus Nazaret.«
46Da fragte ihn Natanael:
»Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen?«
Philippus antwortete: »Komm und sieh selbst!«
47Als Jesus Natanael zu sich kommen sah,
sagte er über ihn:
»Das ist ein wahrer Israelit:
ein durch und durch aufrichtiger Mann!«
48Da fragte ihn Natanael: »Woher kennst du mich?«
Jesus antwortete: »Noch bevor Philippus dich rief,
habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.«
49Natanael erwiderte: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes.
Du bist der König Israels!«
50Jesus antwortete: »Glaubst du das, weil ich dir sagte,
dass ich dich unter dem Feigenbaum gesehen habe?
Du wirst noch viel größere Dinge zu sehen bekommen!«
51Und er sagte zu ihm: »Amen, amen, das sage ich euch:
Ihr werdet den Himmel offen sehen.
Und die Engel Gottes
werden vom Menschensohn zum Himmel hinaufsteigen
und von dort wieder zu ihm herabsteigen!«