Das kommende Schwert: 21,1–37
1Das Wort des HERRN erging an mich: 2Menschensohn, richte dein Gesicht nach Süden, weissage gegen das Südland, tritt als Prophet auf gegen das Waldgebiet des Südlands 3und sag zum Wald des Südlands: Höre das Wort des HERRN: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich will Feuer an dich legen, jeden grünen Baum und jeden dürren Baum in dir wird es verzehren. Seine lodernde Flamme wird nicht erlöschen. Alle Gesichter sollen von ihr versengt werden, vom Süden bis zum Norden. 4Dann wird alles Fleisch sehen, dass ich, der HERR, es entfacht habe. Es wird nicht erlöschen. 5Da sagte ich: Ach, Herr und GOTT, sie sagen über mich: Redet er nicht immer nur in Gleichnissen?
6Das Wort des HERRN erging an mich: 7Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Jerusalem, weissage gegen heilige Orte, tritt als Prophet auf gegen den Ackerboden Israels 8und sag zum Ackerboden Israels: So spricht der HERR: Siehe, ich gehe gegen dich vor. Ich ziehe mein Schwert aus seiner Scheide und merze bei dir den Gerechten wie den Schuldigen aus. 9Weil ich bei dir den Gerechten und den Schuldigen ausmerze, deshalb wird mein Schwert aus seiner Scheide fahren, gegen alles Fleisch vom Südland bis zum Norden. 10Dann wird alles Fleisch erkennen, dass ich, der HERR, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe. Es wird nicht mehr dahin zurückkehren. 11Du aber, Menschensohn, stöhne: Mit gebrochenen Hüften und in Bitterkeit stöhne vor ihren Augen. 12Wenn sie dann zu dir sagen: Warum stöhnst du?, antworte: Weil eine Nachricht kommt, bei der jedes Herz verzagt, alle Hände kraftlos heruntersinken, bei der jeder Atem stockt und an allen Knien das Wasser herabläuft. Seht, es kommt und geschieht - Spruch GOTTES, des Herrn.
13Das Wort des HERRN erging an mich: 14Menschensohn, tritt als Prophet auf und sag: So spricht Gott: Sag:
Ein Schwert, ein Schwert, / geschärft ist es und auch poliert.
15Zum großen Schlachten ist es geschärft; / um zu einem Blitz zu werden, ist es poliert.
Oder sollen wir uns freuen? / Das Zepter meines Sohnes verachtet jedes andere Holz!
16Man gab es zum Polieren, / zum Packen mit der Faust.
Ein Schwert, es ist geschärft und es ist poliert, / um es in des Henkers Hand zu geben.
17Schrei und heule, Menschensohn! / Denn es hat sich gegen mein Volk gerichtet,
gegen alle Fürsten Israels. / Dem Schwert sind sie verfallen mit meinem Volk.
Darum schlag auf die Hüfte! / 18Denn die Probe ist gemacht.
Was aber, wenn selbst das Zepter nicht mehr ist, / das verachtet hat? - Spruch GOTTES, des Herrn.
19Du, Menschensohn, tritt als Prophet auf / und schlag die Hände zusammen!
Verdoppelt wird das Schwert, ja verdreifacht. / Ein Schwert für Erschlagene ist es,
ein Schwert für einen Erschlagenen, / für den Größten. Es geht im Kreis,
20damit das Herz verzage / und die Strauchelnden zahlreich werden.
An all ihre Tore / habe ich das Schwert der Plünderung gebracht.
Ach, zum Blitzen ist es gemacht, / zum Schlachten poliert.
21Sammle dich nach rechts, / richte dich nach links, / wohin deine Schneide gelenkt wird!
22Auch ich, ich schlage meine Hände zusammen; / meinen Zorn will ich stillen. - / Ich, der HERR, habe gesprochen.
23Das Wort des HERRN erging an mich: 24Du, Menschensohn, mach dir zwei Wege, damit das Schwert des Königs von Babel kommt! Sie sollen beide von einem Land ausgehen. Dann stelle einen Wegweiser auf! Am Anfang des Weges zur Stadt stell ihn auf! 25Einen Weg mache, damit das Schwert kommen kann: nach Rabba zu den Ammonitern und nach Juda, das sich in Jerusalem verschanzt! 26Denn der König von Babel steht an der Wegscheide, am Anfang der zwei Wege, um das Orakel zu befragen: Er schüttelt die Pfeile, befragt die Terafim und beschaut die Leber. 27In seiner rechten Hand war das Orakel für Jerusalem - damit er Sturmböcke aufstellt, den Befehl gibt niederzureißen, in Geschrei ausbricht, die Sturmböcke gegen die Tore aufstellt, einen Damm aufschüttet und Belagerungstürme baut. 28Doch für sie, in ihren Augen, ist es wie ein Lügenorakel. Für sie gelten beschworene Eide. Das aber bringt Schuld in Erinnerung, sie zu packen. 29Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil ihr selbst eure Schuld in Erinnerung bringt - eure Vergehen liegen offen zutage, eure Sünden sind samt all euren Untaten ans Licht gekommen - , weil man sich eurer erinnerte, werdet ihr mit der Faust gepackt. 30Und du, erschlagener Frevler, Fürst von Israel, dessen Tag gekommen ist, die Zeit der endgültigen Abrechnung! 31So spricht GOTT, der Herr:
Weg mit dem Turban, / herunter mit der Krone!
Nichts soll bleiben, wie es ist. / Hoch das Niedrige, nieder das Hohe!
32Umsturz, Umsturz, Umsturz ist es, was ich wirke. Doch dies geschieht nicht, bis der kommt, dem der Richtspruch zusteht und dem ich ihn geben werde.
33Du aber, Menschensohn, sprich als Prophet und sag: So spricht GOTT, der Herr, über die Söhne Ammons und ihr Gespött. Du sollst sagen: Schwert, Schwert, gezückt zum Schlachten, poliert aufs Äußerste, um wie ein Blitz einzuschlagen, 34um dich den todgeweihten Frevlern an den Hals zu legen, während sie für dich nichtige Visionen haben und dir falsche Orakel verkünden. Jetzt ist ihr Tag gekommen, die Zeit der endgültigen Abrechnung. 35Steck es in seine Scheide! / An dem Ort, wo du erschaffen wurdest, im Land deiner Herkunft will ich dich richten. 36Ich gieße meinen Groll über dich aus, das Feuer meines Zorns will ich gegen dich entfachen. Ich gebe dich in die Hand grausamer Menschen, Meister des Verderbens. 37Dem Feuer sollst du zum Fraß werden. Mitten im Land soll dein Blut fließen. An dich wird sich niemand erinnern. Denn ich, der HERR, habe gesprochen.