1Wenn du umkehren willst, Israel - Spruch des HERRN - , / darfst du zu mir umkehren;
und wenn du deine Gräuel vor meinem Angesicht entfernst, / brauchst du nicht zu fliehen.
2Und schwörst du in Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit: / So wahr der HERR lebt!,
dann werden sich Völker mit ihm segnen / und seiner sich rühmen.
3Denn so spricht der HERR / zu den Leuten von Juda und zu Jerusalem:
Nehmt Neuland unter den Pflug / und sät nicht in die Dornen!
4Beschneidet euch für den HERRN / und entfernt die Vorhaut eures Herzens, / ihr Leute von Juda und ihr Einwohner Jerusalems!
Sonst bricht mein Zorn wie Feuer los; / er brennt und niemand kann löschen - / wegen der Bosheit eurer Taten.
Krieg im Land: 4,5–31
5Meldet es in Juda, / lasst es hören in Jerusalem und sagt:
Stoßt im Land ins Widderhorn, / ruft aus voller Kehle und sagt:
Sammelt euch! / Wir wollen ziehen in die befestigten Städte!
6Stellt ein Feldzeichen auf: Nach Zion! / Flüchtet, bleibt nicht stehen!
Denn Unheil bringe ich von Norden / und großes Verderben.
7Der Löwe hat sich aus dem Dickicht erhoben, / der Völkervernichter ist aufgebrochen;
er hat seinen Ort verlassen, um dein Land zur Wüste zu machen. / Deine Städte werden zerstört und niemand wird mehr darin wohnen.
8Darum legt Trauerkleider an, / klagt und heult:
Nein, der glühende Zorn des HERRN / hat sich nicht von uns abgewandt.
9An jenem Tag wird es geschehen - Spruch des HERRN: / Vergehen wird der Mut des Königs / und der Mut der Machthaber.
Die Priester werden starr sein vor Schrecken, / die Propheten werden sich entsetzen.
10Und ich sagte: Ach, Herr und GOTT! / Wahrhaftig, schwer hast du getäuscht dieses Volk und Jerusalem.
Du sagtest: Frieden werdet ihr haben! / und nun geht uns das Schwert an die Kehle.
11In jener Zeit wird man von diesem Volk / und von Jerusalem sagen:
Ein Glutwind von den Höhen in der Wüste / ist losgebrochen gegen die Tochter, mein Volk; / kein Wind zum Worfeln und Reinigen;
12ein Wind, der viel heftiger ist, kommt auf meinen Befehl. / Jetzt spreche ich selbst das Urteil über sie.
13Seht, wie Wettergewölk zieht er herauf, / seine Wagen gleichen dem Sturm,
seine Rosse sind schneller als Adler. / Weh uns, wir sind verloren!
14Wasche dein Herz vom Bösen rein, Jerusalem, / damit du gerettet wirst!
Wie lange noch wohnen in dir / deine frevelhaften Gedanken?
15Horcht nur, man meldet aus Dan, / aus Efraims Bergland kündet man Unheil:
16Meldet den Nationen: / Siehe! Lasst hören über Jerusalem:
Belagerer kommen aus fernem Land, / sie erheben gegen Judas Städte ihre Stimme.
17Wie Feldwächter haben sie Juda umstellt; / denn mir hat es getrotzt - Spruch des HERRN.
18Dein Weg und deine Taten haben dir das eingebracht. / Deine Bosheit ist schuld, dass es so bitter steht, / dass es dich bis ins Herz trifft.
19O mein Bauch, mein Bauch! / Ich winde mich vor Schmerz.
O meines Herzens Wände! / Mein Herz tobt in mir;
ich kann nicht schweigen. / Denn ich höre Hörnerklang und Kriegsgeschrei;
20Schlag auf Schlag schreit man, / das ganze Land wird verwüstet.
Plötzlich sind meine Zelte vernichtet, / im Nu sind meine Zeltdecken dahin.
21Wie lange noch muss ich das Feldzeichen sehen, / die Stimme des Widderhorns hören?
22Ach, töricht ist mein Volk; / mich kennen sie nicht.
Sie sind unverständige Kinder, / ja, sie sind ohne Einsicht.
Sie wissen, wie man Böses tut, / aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.
23Ich schaute die Erde und siehe: Sie war wüst und wirr. / Ich schaute zum Himmel: Er war ohne sein Licht.
24Ich schaute die Berge und siehe: Sie wankten / und alle Hügel bebten.
25Ich schaute und siehe: Kein Mensch war da, / auch alle Vögel des Himmels waren verschwunden.
26Ich schaute und siehe: Das Gartenland war Wüste / und all seine Städte waren zerstört,
zerstört durch den HERRN, / durch seinen glühenden Zorn.
27Ja, so spricht der HERR: / Das ganze Land soll zur Öde werden; / doch völlig vernichten will ich es nicht.
28Deswegen vertrocknet die Erde / und verfinstert sich der Himmel droben,
denn ich habe gesprochen und geplant, / es reut mich nicht / und ich nehme es nicht zurück.
29Vor dem Lärm der Pferde und Bogenschützen / flieht die ganze Stadt;
sie gehen in Höhlen / und sie steigen die Felsen hinauf.
Verlassen ist jede Stadt, / niemand wohnt mehr darin.
30Du aber, was tust du, wenn du verwüstet bist? / Wie kannst du in Purpur dich kleiden,
mit Goldschmuck dich zieren, / dir mit Schminke die Augen weiten?
Umsonst machst du dich schön. / Die Liebhaber verschmähen dich; / sie trachten dir nach dem Leben.
31Ja, ich höre das Schreien wie von einer Frau in Wehen, / Stöhnen wie von einer Erstgebärenden, / das Schreien der Tochter Zion,
die nach Atem ringt und die Hände ausstreckt: / Weh mir, denn mein Leben endet durch Mörder!