GERICHTSWORTE: 6,1–7,7
Streit des Herrn mit seinem Volk: 6,1–5
1Hört doch, was der HERR sagt:
Auf, tritt an zum Rechtsstreit mit den Bergen, / die Hügel sollen deine Stimme hören!
2Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit des HERRN / und ihr beständigen Fundamente der Erde!
Denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit seinem Volk, / er geht mit Israel ins Gericht:
3Mein Volk, was habe ich dir getan / und womit habe ich dich ermüdet? Antworte mir!
4Fürwahr, ich habe dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt / und dich freigekauft aus dem Sklavenhaus.
Ich habe Mose vor dir hergesandt / und Aaron und Mirjam.
5Mein Volk, denke doch an das, was Balak plante, der König von Moab, / und was ihm Bileam antwortete, der Sohn des Beor,
was zwischen Schittim und Gilgal geschah, / damit du die gerechten Taten des HERRN erkennst!
Der entscheidende Rechtsbescheid Gottes: 6,6–8
6Womit soll ich vor den HERRN treten, / mich beugen vor dem Gott der Höhe?
Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten, / mit einjährigen Kälbern?
7Hat der HERR Gefallen an Tausenden von Widdern, / an zehntausend Bächen von Öl?
Soll ich meinen Erstgeborenen hingeben für meine Vergehen, / die Frucht meines Leibes für meine Sünde?
8Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist / und was der HERR von dir erwartet:
Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte lieben / und achtsam mitgehen mit deinem Gott.
Streit des Herrn mit der Stadt: 6,9–16
9Die Stimme des HERRN ruft der Stadt zu: / Klug ist es, deinen Namen zu fürchten. - / Höre, du Stammesvolk und wer es befehligt!
10Kann ich vergessen das Haus des Frevlers, / die frevlerisch erworbenen Schätze / und das geschrumpfte Maß, das verdammte?
11Soll ich freisprechen bei ungerechter Waage / und bei einem Beutel mit falschen Gewichten?
12Ja, die Reichen in der Stadt sind voll von Gewalttat / und ihre Bewohner reden Lüge
und ihre Zunge ist trügerisch in ihrem Mund.
13Deshalb habe ich begonnen, dich zu schlagen, / dich wegen deiner Sünden zu verwüsten.
14Du wirst essen und nicht satt werden -
und dein Kot bleibt in dir.
Du wirst beiseiteschaffen und nichts retten. / Was du rettest, übergebe ich dem Schwert.
15Du wirst säen und nicht ernten;
du wirst Oliven pressen und dich nicht mit Öl salben; / du wirst Trauben keltern und keinen Wein trinken.
16Man hat sich nach Omris Satzungen gerichtet / und nach all den bösen Taten des Hauses Ahab; / nach ihren Ratschlägen seid ihr gewandelt.
Darum mache ich dich zur schauerlichen Wüste / und deine Bewohner zum Gespött.
Ihr müsst es ertragen, dass euch die Völker verhöhnen.