Deutsche Bibelgesellschaft

11. Tag: Markus 6,30-56

In 30 Tagen durch das Markusevangelium

Bibeltext(e)

Markus 6

Die Speisung der Fünftausend

30Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. 31Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen. 32Und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein. 33Und man sah sie wegfahren, und viele hörten es und liefen aus allen Städten zu Fuß dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor. 34Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an.

35Da nun der Tag fast vergangen war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Die Stätte ist einsam, und der Tag ist fast vergangen; 36lass sie gehen, damit sie in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen. 37Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen und für zweihundert Silbergroschen Brot kaufen und ihnen zu essen geben? 38Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische. 39Und er gebot ihnen, dass sich alle lagerten, tischweise, auf das grüne Gras. 40Und sie setzten sich, in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.

41Und er nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. 42Und sie aßen alle und wurden satt. 43Und sie sammelten die Brocken auf, zwölf Körbe voll, und von den Fischen. 44Und die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer.

Jesus kommt zu seinen Jüngern auf dem Meer

45Und alsbald trieb er seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren nach Betsaida, bis er das Volk gehen ließe. 46Und als er sich von ihnen getrennt hatte, ging er hin auf einen Berg, um zu beten.

47Und am Abend war das Boot mitten auf dem Meer, und er war an Land allein. 48Und er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern – denn der Wind stand ihnen entgegen –, da kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen und wandelte auf dem Meer und wollte an ihnen vorübergehen. 49Als sie ihn aber auf dem Meer wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien; 50denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht! 51Und er stieg zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich über die Maßen; 52denn sie waren um nichts verständiger geworden angesichts der Brote, sondern ihr Herz war erstarrt.

Krankenheilungen in Genezareth

53Und als sie hinübergefahren waren ans Land, kamen sie nach Genezareth und legten an. 54Und als sie aus dem Boot stiegen, erkannten ihn die Leute alsbald 55und liefen im ganzen Land umher und fingen an, die Kranken auf Tragen überall dorthin zu bringen, wo sie hörten, dass er war. 56Und wo er in Dörfer, Städte oder Höfe hineinging, da legten sie die Kranken auf den Markt und baten ihn, dass diese auch nur den Saum seines Gewandes berühren dürften; und alle, die ihn berührten, wurden gesund.

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Basic Christsein – Göttliche Mathematik
Nichts in unserer Welt ist so sicher wie die vier Grundrechenarten – aber Gott ist auch daran nicht gebunden. Gottes Mathematik ist eigenwillig. Es scheint fast so, als wollte er uns gegen unsere Vernunft seine Macht zeigen, damit wir lernen, ihm zu vertrauen: Da wäre z. B. der zeichensuchende Gideon, der letztlich mit nur 300 Mann die Besatzungsmacht besiegte (Ri 7,1-8,12). Unglaublich scheinen auch die Taten der Helden Davids (2 Sam 23,8-39). Oder eben auch die Speisung der 5000. Anhand dieser Zahlen kann man nicht mehr von Zufall, günstiger Windrichtung oder positivem Denken ausgehen. Gott greift ein und handelt – und das muss auch der Letzte zugeben.

Zum Text
Ein Jünger von Jesus zu sein, bedeutete nicht nur, viele Wunder live mitzuerleben, alle Predigten zu hören und eine geniale Ausbildung beim Meister selbst zu genießen. Es bedeutete auch, Jesus’ Zeitplan ausgeliefert zu sein, zeitweise mit wenig Zeit zum Ausruhen auskommen zu müssen (Verse 31-34) und auch des Öfteren vor Augen geführt zu bekommen, dass der eigene Glaube noch nicht »ausgewachsen« ist (Verse 35-44+49-52). Damals wie heute haben wir aber in Jesus einen genialen Lehrmeister, der nicht nur fordert, sondern auch fördert. Jemanden, der uns anspornt, aber in Liebe. Jemand, dem daran gelegen ist, dass wir unser volles Potenzial entwickeln, denn davon hat er sehr viel in uns reingelegt, der aber auch unsere Grenzen respektiert.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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