Deutsche Bibelgesellschaft

6. Tag: Lukas 3,1-20

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 3

Johannes der Täufer

1Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war und Herodes Landesfürst von Galiläa und sein Bruder Philippus Landesfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis und Lysanias Landesfürst von Abilene, 2als Hannas und Kaiphas Hohepriester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. 3Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden, 4wie geschrieben steht im Buch der Worte des Propheten Jesaja Jes 40,3-5: »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben! 5Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden, 6und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.«

7Da sprach Johannes zu der Menge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Ihr Otterngezücht, wer hat euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. 9Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

10Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir nun tun? 11Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. 12Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? 13Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! 14Da fragten ihn auch Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!

15Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen, ob Johannes vielleicht der Christus wäre, 16antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 17In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. 18Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und predigte ihm.

19Herodes aber, der Landesfürst, der von Johannes zurechtgewiesen wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen all des Bösen, das er getan hatte, 20fügte zu dem allen noch dies hinzu: Er warf Johannes ins Gefängnis.

Lukas 3:1-20LU17Bibelstelle anzeigen

Basic Christsein: Umkehr
Oft denkt man bei Umkehr an eine einmalige Angelegenheit ganz am Anfang der Beziehung zu Gott, wenn man Ja sagt zu ihm – und dadurch automatisch auch Nein zu diversen anderen Dingen (Vers 3). Umkehr ist aber mehr! Umkehr bedeutet so viel wie Kurskorrektur. Und die ist immer wieder mal notwendig – mal um ein paar Grad, mal in Form einer 180°-Kehrtwende, je nachdem, wie viel nötig ist, um Gott wieder in den Fokus zu bekommen (Römer 12,1-2). Im Alten Testament waren für solche Kurskorrekturen immer auch Opfer und der Gang zum Tempel nötig. Durch Jesu Tod ist all das überflüssig geworden. Wo stehst du? Hast du Gott und das, was er will, im Blick? Wenn nein, dann steuere gegen!

Zum Text
Seine Worte sind wenig schmeichelhaft und die Forderung, sich taufen zu lassen, muss in den Ohren seiner jüdischen Zuhörer wie eine Beleidigung geklungen haben. Trotzdem kommen die Menschen in Scharen zu ihm. Warum nur? Die Taufe als solche ist nichts Neues, allerdings wurde sie nur von Heiden verlangt, die zum Judentum übertreten wollten. Sie galt nicht für Juden. Johannes macht dadurch aber deutlich: Die jüdische Herkunft bringt keine automatische Rettung mit sich (Vers 8). Sünde und ihre Folgen betreffen jeden Menschen, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, Heide oder Jude. Aber jedem gilt auch das folgende Angebot: »Lasst euch taufen! Ändert euer Leben! Gott will euch eure Schuld vergeben!« (Vers 3)

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
Folgen Sie uns auf: