Deutsche Bibelgesellschaft

10. Tag: Lukas 5,27-6,16

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 5

Die Berufung des Levi und das Mahl mit den Zöllnern

27Und danach ging er hinaus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! 28Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.

29Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Haus, und viele Zöllner und andre saßen mit ihm zu Tisch. 30Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? 31Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. 32Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.

Die Frage nach dem Fasten

33Sie aber sprachen zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten oft und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; aber deine Jünger essen und trinken. 34Jesus sprach aber zu ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? 35Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam von ihnen genommen ist; dann werden sie fasten, in jenen Tagen.

36Und er sagte zu ihnen ein Gleichnis: Niemand reißt einen Lappen von einem neuen Kleid und flickt ihn auf ein altes Kleid; sonst zerreißt man das neue und der Lappen vom neuen passt nicht auf das alte. 37Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche und wird verschüttet, und die Schläuche verderben. 38Sondern neuen Wein soll man in neue Schläuche füllen. 39Und niemand, der vom alten Wein trinkt, will neuen; denn er spricht: Der alte ist milder.

Lukas 6

Das Ährenraufen am Sabbat

1Und es begab sich an einem Sabbat, dass er durch die Kornfelder ging; und seine Jünger rauften Ähren aus und zerrieben sie mit den Händen und aßen. 2Einige der Pharisäer aber sprachen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist? 3Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, als ihn hungerte, und die, die bei ihm waren? 4Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und aß, die doch niemand essen darf als die Priester allein, und wie er sie auch denen gab, die bei ihm waren? 5Und er sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Die Heilung eines Mannes am Sabbat

6Es geschah aber an einem andern Sabbat, dass er in die Synagoge ging und lehrte. Und da war ein Mensch, dessen rechte Hand war verdorrt. 7Aber die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er auch am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn zu verklagen. 8Er aber kannte ihre Gedanken und sprach zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und tritt in die Mitte! Und er stand auf und trat vor. 9Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Ist’s erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, Leben zu retten oder zu verderben? 10Und er sah sie alle ringsum an und sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat’s; da wurde seine Hand wieder gesund. 11Sie aber wurden ganz von Sinnen und beredeten sich miteinander, was sie Jesus tun wollten.

Die Berufung der Zwölf auf dem Berg

12Es begab sich aber zu der Zeit, dass er auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb über Nacht im Gebet zu Gott. 13Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er auch Apostel nannte: 14Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes; Philippus und Bartholomäus; 15Matthäus und Thomas; Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot; 16Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.

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Zum Text
Jesus ist weder ein Schmeichler noch einer, der nur aus Spaß an der Freud provoziert. Er sagt, was er denkt, unabhängig davon, was andere davon halten. So müssen sich die Pharisäer einiges von ihm anhören (Verse 31-32). Er scheut trotz ihres hohen Ansehens im Volk nicht die Konfrontation mit ihnen. Ihm geht es darum, den Menschen um ihn herum Gottes Sicht der Dinge klarzumachen (Verse 7-10) – und das schließt die Pharisäer mit ein! Sie sehen in Jesu Aussagen allerdings keine Bereicherung für ihr Denken. Seine Aussagen passen nicht in ihre Denkmuster; sie machen innerlich zu. Schnell ist eine Lösung für das »Problem Jesus« zur Hand (Vers 11). Lässt du dich von Jesu Aussagen herausfordern?

Basic Jesus: Jesus und die Gebote
Die Theologen seiner Zeit warfen Jesus vor, er würde die Gebote des Alten Testaments ignorieren (Verse 1-5; siehe 21. Tag). An manchen Stellen hingegen hat man eher den Eindruck, dass er die Gebote verschärft (Matthäus 5,28). Richtig ist, dass er sich sehr wohl an die Gebote hält. Ein Außer-Kraft-Setzen liegt ihm fern (Matthäus 5,17). Was oberflächlich wie ein Verstoß Jesu gegen die Gebote aussieht, ist letztlich nur seine Fokussierung auf den ursprünglichen Sinn. Denn oft wurde auf die wortwörtliche Einhaltung der Gesetze gepocht. So wurden einige Gebote strenger (z. B. Einhaltung des Ruhetages), andere aber auch deutlich entspannter (z. B. Scheidungsrecht) ausgelegt. Jesus korrigiert das.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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