Deutsche Bibelgesellschaft

22. Tag: Lukas 12,1-21

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 12

Menschenfurcht und Gottesfurcht

1Unterdessen kamen viele Tausend Menschen zusammen, sodass sie einander fast niedertraten. Da fing er an und sagte zuerst zu seinen Jüngern: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei.

2Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. 3Darum, was ihr in der Finsternis sagt, das wird man im Licht hören; und was ihr ins Ohr flüstert in den Kammern, das wird man auf den Dächern verkündigen.

4Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. 5Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der, nachdem er getötet hat, Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, den sollt ihr fürchten. 6Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen. 7Auch sind die Haare auf eurem Haupt alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid kostbarer als viele Sperlinge.

8Ich sage euch aber: Wer mich bekennt vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes. 9Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. 10Und wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden.

11Wenn sie euch aber führen werden in die Synagogen und vor die Machthaber und die Obrigkeiten, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; 12denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.

Warnung vor Habgier

13Es sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er mit mir das Erbe teile. 14Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter über euch gesetzt? 15Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.

Der reiche Kornbauer

16Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen. 17Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. 18Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Güter 19und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! 20Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast? 21So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.

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Basic Christsein: Der Heilige Geist
Er (Vers 12) ist die am wenigsten greifbare Person der Dreieinigkeit. Über Jesus kann man viel lesen; sich Gott als Vater vorzustellen, geht auch noch einigermaßen – aber ein Geist? Und dann auch noch heilig? Schon zu Zeiten des Alten Testaments ist von ihm die Rede. Er war bei der Schöpfung aktiv, redete zu einigen ausgewählten Personen wie den Propheten. Mit Jesus tritt er aber noch mal mehr ins allgemeine Bewusstsein. Jesus kündigt ihn als denjenigen an, der uns zur Seite stehen wird, wenn er selbst nach seinem Tod und seiner Auferstehung beim Vater im Himmel ist (Johannes 14,16-17). Die Spezialgebiete des Heiligen Geistes (Auswahl!) sind: Trost spenden, ermutigen, korrigieren, Durchblick schenken und an wichtige Dinge des Glaubens erinnern.

Zum Text
Was hat es denn bitte mit Habgier zu tun, wenn man einfach sein gutes Recht will (Verse 13+15)? Jesus unterstellt dem Mann keine Habgier, sondern nimmt dessen Anfrage – nachdem er klargestellt hat, dass er dafür gar nicht zuständig ist – lediglich zum Anlass, noch mal etwas Grundsätzliches zum Thema Prioritäten und vermeintliche Sicherheiten zu sagen (Verse 16-21). Ebenso grundsätzlich sind seine Aussagen zum Thema Scheinheiligkeit (Verse 1-3), kurzsichtiges Sorgen (Verse 4-5) und Wert (Verse 6-7). Diese »Wert-volle« Beziehung ist der Grund dafür, dass wir heute (wie auch die Menschen damals) Mut haben können, wenn es hart auf hart kommt..

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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