Christliche Symbole im Alltag: 05/52
Aus der germanischen Mythologie stammte die Überzeugung, dass der Übergang vom vergangenen zum neu anbrechenden Jahr die Grenzen zwischen der Totenwelt und der Welt der Lebendigen aufhob. Das böse Treiben der Geister wollte man unterbinden und die Unruhestifter zurück in ihre Welt verbannen. Das sollte allerdings nicht mit Protonenstrahlen und Geisterfallen wie bei den Ghostbusters im gleichnamigen Film aus dem Jahr 1984 gelingen, sondern mit viel Lärm und Feuerwerk. Mit diesem und anderen heidnischen Bräuchen rund um den Jahreswechsel konnte sich die kirchliche Obrigkeit nicht anfreunden. Auch der Reformator Martin Luther forderte, den Neujahrstag als „Tag der Beschneidung und Namensgebung des Herrn“ zu feiern. Durchsetzen konnten sich Luther und andere Kirchenobere aber nicht.
Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war. (Lukas 2,21, Lutherbibel 2017)