Deutsche Bibelgesellschaft

23. Mai

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 1

Psalm 1–41

Der Weg des Frommen, der Weg des Frevlers

1Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen /

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

2sondern hat Lust am Gesetz des Herrn

und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

3Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, /

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

4Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

5Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

6Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

Psalm 1:1-6LU17Bibelstelle anzeigen

Sprüche 20

1Der Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild; wer davon taumelt, wird niemals weise.

2Das Drohen des Königs ist wie das Brüllen eines Löwen; wer ihn erzürnt, der sündigt wider das eigene Leben.

3Eine Ehre ist es dem Mann, dem Streit fernzubleiben; aber die gerne streiten, sind allzumal Toren.

4Im Herbst will der Faule nicht pflügen; so muss er in der Ernte betteln und kriegt nichts.

5Der Rat im Herzen eines Mannes ist wie ein tiefes Wasser; aber ein Verständiger kann es schöpfen.

6Viele Menschen rühmen sich ihrer Güte; aber wer findet einen, der zuverlässig ist?

7Ein Gerechter, der unsträflich wandelt, dessen Kindern wird’s wohlgehen.

8Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, sondert aus mit seinem Blick alles Böse.

9Wer kann sagen: »Ich habe mein Herz geläutert und bin rein von meiner Sünde«?

10Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß ist beides dem Herrn ein Gräuel.

11Schon einen Knaben erkennt man an seinem Tun, ob er lauter und redlich werden will.

12Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der Herr.

13Liebe den Schlaf nicht, dass du nicht arm wirst; lass deine Augen offen sein, so wirst du Brot genug haben.

14»Schlecht, schlecht!«, spricht man, wenn man kauft; aber wenn man weggeht, so rühmt man sich.

15Es gibt Gold und viel Perlen; aber ein Mund, der Vernünftiges redet, ist ein edles Kleinod.

16Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wurde, und pfände ihn anstelle des Fremden!

17Das gestohlene Brot schmeckt dem Manne gut; aber am Ende hat er den Mund voller Kieselsteine.

18Pläne kommen zum Ziel, wenn man sich recht berät; und Krieg soll man mit Vernunft führen.

19Wer Geheimnisse verrät, ist ein Verleumder, und mit dem, der den Mund nicht halten kann, lass dich nicht ein.

20Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird verlöschen in der Finsternis.

21Das Erbe, nach dem man zuerst sehr eilt, wird zuletzt nicht gesegnet sein.

22Sprich nicht: »Ich will Böses vergelten!« Harre des Herrn, der wird dir helfen.

23Zweierlei Gewicht ist dem Herrn ein Gräuel, und eine falsche Waage ist nicht gut.

24Jedermanns Schritte bestimmt der Herr. Welcher Mensch versteht seinen Weg?

25Es ist dem Menschen ein Fallstrick, unbedacht Gelübde zu tun und erst nach dem Geloben zu überlegen.

26Ein weiser König sondert die Frevler aus und lässt das Rad über sie gehen.

27Eine Leuchte des Herrn ist des Menschen Geist; er durchforscht alle Kammern des Innern.

28Gütig und treu sein behütet den König, und sein Thron besteht durch Güte.

29Der Jünglinge Ehre ist ihre Stärke, und graues Haar ist der Alten Schmuck.

30Man muss dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlt.

Sprüche 21

1Des Königs Herz ist in der Hand des Herrn wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will.

2Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der Herr prüft die Herzen.

3Recht und Gerechtigkeit tun ist dem Herrn lieber als Opfer.

4Hoffärtige Augen und stolzer Sinn, die Leuchte der Gottlosen, ist Sünde.

5Das Planen eines Emsigen bringt Überfluss; wer aber hastet, dem wird’s mangeln.

6Wer Schätze sammelt mit Lügen, der ist ein flüchtiger Hauch unter denen, die den Tod suchen.

7Der Frevler Gewalt rafft sie selber weg; denn sie wollen nicht tun, was recht ist.

8Wer mit Schuld beladen ist, geht krumme Wege; wer aber rein ist, dessen Tun ist gerade.

9Besser im Winkel auf dem Dach wohnen als mit einer zänkischen Frau zusammen in einem Hause.

10Die Seele des Frevlers gelüstet nach Bösem und erbarmt sich nicht seines Nächsten.

11Wenn der Spötter gestraft wird, so werden die Unverständigen weise, und wenn man einen Weisen belehrt, so nimmt er Erkenntnis an.

12Der Gerechte handelt weise an des Frevlers Haus, er stürzt die Frevler ins Verderben.

13Wer seine Ohren verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird einst auch rufen und nicht erhört werden.

14Eine heimliche Gabe stillt den Zorn und ein Geschenk im Verborgenen den heftigen Grimm.

15Dem Gerechten ist es eine Freude, zu tun, was recht ist, aber den Übeltätern ist es ein Schrecken.

16Ein Mensch, der vom Wege der Klugheit abirrt, wird weilen in der Schar der Toten.

17Wer gern in Freuden lebt, wird Mangel haben; und wer Wein und Salböl liebt, wird nicht reich.

18Der Frevler wird als Lösegeld gegeben für den Gerechten und der Verächter für die Frommen.

19Besser in der Wüste wohnen als bei einem zänkischen und zornigen Weibe.

20Im Hause des Weisen ist ein kostbarer Schatz an Öl; aber ein Tor vergeudet ihn.

21Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.

22Ein Weiser ersteigt die Stadt der Starken und stürzt ihre Macht, auf die sie sich verlässt.

23Wer Mund und Zunge bewahrt, der bewahrt sein Leben vor Not.

24Wer stolz und vermessen ist, heißt ein Spötter; er treibt frechen Übermut.

25Der Faule stirbt über seinem Wünschen; denn seine Hände wollen nichts tun.

26Den ganzen Tag begehrt die Gier; aber der Gerechte gibt und versagt nichts.

27Der Frevler Opfer ist ein Gräuel, wie viel mehr, wenn man’s darbringt für eine Schandtat.

28Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen; doch wer zu hören versteht, dessen Wort bleibt.

29Der Gottlose macht ein freches Gesicht; aber wer fromm ist, macht seine Wege fest.

30Keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat besteht vor dem Herrn.

31Rosse werden gerüstet zum Tage der Schlacht; aber der Sieg kommt vom Herrn.

Sprüche 22

1Ein guter Ruf ist köstlicher als großer Reichtum und Ansehen besser als Silber und Gold.

2Reiche und Arme begegnen einander; der Herr hat sie alle gemacht.

3Der Kluge sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; die Unverständigen laufen weiter und müssen büßen.

4Der Lohn der Demut und der Furcht des Herrn ist Reichtum, Ehre und Leben.

5Stacheln und Stricke sind auf dem Wege des Verkehrten; wer sich aber davon fernhält, bewahrt sein Leben.

6Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird.

7Der Reiche herrscht über die Armen; und wer borgt, ist des Gläubigers Knecht.

8Wer Unrecht sät, der wird Unglück ernten, und die Rute seines Übermuts wird ein Ende haben.

9Wer ein gütiges Auge hat, wird gesegnet; denn er gibt von seinem Brot den Armen.

10Treibe den Spötter hinaus, so geht der Zank weg, und Hader und Schmähung hören auf.

11Wer ein reines Herz und liebliche Rede hat, dessen Freund ist der König.

12Die Augen des Herrn behüten die Erkenntnis; aber die Worte des Verächters bringt er zu Fall.

13Der Faule spricht: »Es ist ein Löwe draußen; ich könnte getötet werden auf der Gasse.«

14Der Mund fremder Frauen ist eine tiefe Grube; wem der Herr zürnt, der fällt hinein.

15Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht treibt sie ihm aus.

16Wer dem Armen Unrecht tut, mehrt die Habe; wer dem Reichen gibt, schafft nur Mangel.

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Jakobus 3

Die Macht der Zunge

1Nicht jeder von euch, meine Brüder, soll Lehrer werden; da wir doch wissen, dass wir ein desto strengeres Urteil empfangen werden. 2Denn wir verfehlen uns alle mannigfaltig. Wer sich aber im Wort nicht verfehlt, der ist ein vollkommener Mensch und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten.

3Wenn wir den Pferden den Zaum ins Maul legen, damit sie uns gehorchen, so lenken wir ihren ganzen Leib. 4Siehe, auch die Schiffe, obwohl sie so groß sind und von starken Winden getrieben werden, werden sie doch gelenkt mit einem kleinen Ruder, wohin der will, der es führt. 5So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rechnet sich große Dinge zu. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet’s an! 6Auch die Zunge ist ein Feuer. Eine Welt voll Ungerechtigkeit ist die Zunge unter unsern Gliedern: Sie befleckt den ganzen Leib und setzt das ganze Leben in Brand und ist selbst von der Hölle entzündet.

7Denn jede Art von Tieren und Vögeln und Schlangen und Seetieren wird gezähmt und ist gezähmt vom Menschen, 8aber die Zunge kann kein Mensch zähmen, das aufrührerische Übel, voll tödlichen Gifts. 9Mit ihr loben wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes gemacht sind. 10Aus einem Munde kommt Loben und Fluchen. Das soll nicht so sein, meine Brüder und Schwestern. 11Lässt auch die Quelle aus einem Loch Süßes und Bitteres fließen? 12Kann auch ein Feigenbaum Oliven oder ein Weinstock Feigen tragen? So kann auch eine salzige Quelle nicht süßes Wasser geben.

Die Weisheit von oben

13Wer ist weise und klug unter euch? Der zeige mit seinem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit. 14Habt ihr aber bittern Neid und Streit in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht der Wahrheit zuwider. 15Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, menschlich und teuflisch. 16Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge. 17Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. 18Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.

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Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.2
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