Deutsche Bibelgesellschaft

29. August

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 96

7Ihr Völker, bringet dar dem Herrn,

bringet dar dem Herrn Ehre und Macht!

8Bringet dar dem Herrn die Ehre seines Namens,

bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!

9Betet an den Herrn in heiligem Schmuck;

es fürchte ihn alle Welt!

10Sagt unter den Heiden: Der Herr ist König.

Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt. Er richtet die Völker recht.

11Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich,

das Meer brause und was darinnen ist;

12das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist;

jauchzen sollen alle Bäume im Walde

13vor dem Herrn; denn er kommt,

denn er kommt, zu richten das Erdreich.

Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit

und die Völker mit seiner Wahrheit.

Psalm 96:7-13LU17Bibelstelle anzeigen

Hesekiel 34

Die schlechten Hirten und der rechte Hirt

1Und des Herrn Wort geschah zu mir: 2Du Menschenkind, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der Herr: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? 3Aber ihr esst das Fett und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete, aber die Schafe wollt ihr nicht weiden. 4Das Schwache stärkt ihr nicht, und das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht; das Starke aber tretet ihr nieder mit Gewalt. 5Und meine Schafe sind zerstreut, weil sie keinen Hirten haben, und sind allen wilden Tieren zum Fraß geworden und zerstreut. 6Sie irren umher auf allen Bergen und auf allen hohen Hügeln und sind über das ganze Land zerstreut, und niemand ist da, der nach ihnen fragt oder sie sucht.

7Darum hört, ihr Hirten, des Herrn Wort! 8So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: Weil meine Schafe zum Raub geworden sind und meine Herde zum Fraß für alle wilden Tiere, weil sie keinen Hirten hatten und meine Hirten nach meiner Herde nicht fragten, sondern die Hirten sich selbst weideten, aber meine Schafe nicht weideten, 9darum, ihr Hirten, hört des Herrn Wort! 10So spricht Gott der Herr: Siehe, ich will an die Hirten und will meine Herde von ihren Händen fordern; ich will ein Ende damit machen, dass sie Hirten sind, und sie sollen sich nicht mehr selbst weiden. Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Rachen, dass sie sie nicht mehr fressen sollen.

11Denn so spricht Gott der Herr: Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. 12Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster war. 13Ich will sie aus den Völkern herausführen und aus den Ländern sammeln und will sie in ihr Land bringen und will sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und wo immer sie wohnen im Lande. 14Ich will sie auf die beste Weide führen, und auf den hohen Bergen in Israel sollen ihre Auen sein; da werden sie auf guten Auen lagern und fette Weide haben auf den Bergen Israels. 15Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern lassen, spricht Gott der Herr. 16Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten; ich will sie weiden, wie es recht ist.

17Aber zu euch, meine Herde, spricht Gott der Herr: Siehe, ich will richten zwischen Schaf und Schaf und Widdern und Böcken. 18Ist’s euch nicht genug, die beste Weide zu haben, dass ihr die übrige Weide mit Füßen tretet, und klares Wasser zu trinken, dass ihr auch noch hineintretet und es trübe macht, 19sodass meine Schafe fressen müssen, was ihr mit euren Füßen zertreten habt, und trinken, was ihr mit euren Füßen trübe gemacht habt? 20Darum, so spricht Gott der Herr zu ihnen: Siehe, ich will selbst richten zwischen den fetten und den mageren Schafen; 21weil ihr mit Seite und Schulter drängtet und die Schwachen von euch stießt mit euren Hörnern, bis ihr sie alle hinausgetrieben hattet, 22will ich meiner Herde helfen, dass sie nicht mehr zum Raub werden soll, und will richten zwischen Schaf und Schaf.

23Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein, 24und ich, der Herr, will ihr Gott sein. Und mein Knecht David soll der Fürst unter ihnen sein; das sage ich, der Herr.

25Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen schließen und alle bösen Tiere aus dem Lande ausrotten, dass sie sicher in der Steppe wohnen und in den Wäldern schlafen können. 26Ich will sie und alles, was um meinen Hügel her ist, segnen und auf sie regnen lassen zu rechter Zeit. Das sollen gnädige Regen sein, 27dass die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen und das Land seinen Ertrag gibt, und sie sollen sicher auf ihrem Lande wohnen und sollen erfahren, dass ich der Herr bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie errettet habe aus der Hand derer, denen sie dienen mussten. 28Und sie sollen nicht mehr den Völkern zum Raub werden, und kein wildes Tier im Lande soll sie mehr fressen, sondern sie sollen sicher wohnen, und niemand soll sie schrecken. 29Und ich will ihnen eine Pflanzung aufgehen lassen zum Ruhm, dass sie nicht mehr Hunger leiden sollen im Lande und die Schmähungen der Völker nicht mehr ertragen müssen. 30Und sie sollen erfahren, dass ich, der Herr, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der Herr. 31Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der Herr.

Hesekiel 35

Gericht über das Gebirge Seïr (Edom)

1Und des Herrn Wort geschah zu mir: 2Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen das Gebirge Seïr und weissage gegen es 3und sprich zu ihm: So spricht Gott der Herr: Siehe, ich will an dich, du Gebirge Seïr, und meine Hand gegen dich ausstrecken und will dich ganz und gar zur Wüste machen. 4Ich will deine Städte öde machen, dass du zur Wüste werden sollst, und du sollst erfahren, dass ich der Herr bin. 5Weil ihr ewige Feindschaft hattet gegen die Israeliten und sie dem Schwert preisgegeben habt, als es ihnen übel ging und ihre Schuld sie ans Ende brachte, – 6darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der Herr, will ich auch dich bluten lassen, und du sollst dem Blutbad nicht entrinnen. Weil du dich mit Blut verschuldet hast, soll auch dein Blut fließen. 7Und ich will das Gebirge Seïr wüst und öde machen und alle ausrotten, die dort hin und her ziehen. 8Und ich will seine Berge mit Erschlagenen füllen, seine Hügel, seine Täler und alle seine Bachläufe – überall sollen vom Schwert Erschlagene liegen. 9Ja, zu einer ewigen Wüste will ich dich machen, dass niemand mehr in deinen Städten wohnt, und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin.

10Weil du sprachst: »Diese beiden Völker mit ihren beiden Ländern müssen mein werden, und wir wollen sie in Besitz nehmen« – obgleich der Herr dort wohnt –, 11darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der Herr, will ich an dir handeln mit demselben Zorn und derselben Leidenschaft, mit denen du an ihnen gehandelt hast in deinem Hass, und will mich an ihnen kundtun, wenn ich dich richte. 12Und du sollst erfahren, dass ich, der Herr, all deine Lästerreden gegen die Berge Israels gehört habe, als du sagtest: Sie sind verwüstet und uns zum Fraß gegeben. 13So habt ihr euch gegen mich gerühmt und frech gegen mich geredet; das habe ich gehört. 14So spricht Gott der Herr: Wie du dich gefreut hast, dass das ganze Land verwüstet war, so will ich dir tun. 15Ja, wie du dich gefreut hast über das Erbe des Hauses Israel, weil es verwüstet war, ebenso will ich mit dir tun: Das Gebirge Seïr soll zur Wüste werden mit ganz Edom, und sie sollen erfahren, dass ich der Herr bin.

Hesekiel 34:1-35:15LU17Bibelstelle anzeigen

Johannes 10

Der gute Hirte

1Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber. 2Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe. 3Dem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus. 4Wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. 5Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. 6Dies Gleichnis sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was er ihnen damit sagte.

7Da sprach Jesus wieder: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. 8Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht. 9Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden. 10Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge.

11Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. 12Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, 13denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. 14Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, 15wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.

16Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden. 17Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf dass ich’s wieder empfange. 18Niemand nimmt es von mir, sondern ich selber lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu empfangen. Dies Gebot habe ich empfangen von meinem Vater.

19Da entstand abermals Zwietracht unter den Juden wegen dieser Worte. 20Viele unter ihnen sprachen: Er ist von einem Dämon besessen und ist von Sinnen; was hört ihr ihm zu? 21Andere sprachen: Das sind nicht Worte eines Besessenen; kann denn ein Dämon die Augen der Blinden auftun?

22Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem, und es war Winter. 23Und Jesus ging umher im Tempel in der Halle Salomos. 24Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du uns im Ungewissen? Bist du der Christus, so sage es frei heraus. 25Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir. 26Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen. 27Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 28und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29Was mir mein Vater gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann es aus des Vaters Hand reißen. 30Ich und der Vater sind eins.

Der Vorwurf der Gotteslästerung

31Da hoben die Juden abermals Steine auf, um ihn zu steinigen. 32Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch erzeigt vom Vater; um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen? 33Die Juden antworteten ihm: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen und weil du ein Mensch bist und machst dich selbst zu Gott.

34Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz Ps 82,6: »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«? 35Wenn jene »Götter« genannt werden, zu denen das Wort Gottes geschah – und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden –, 36wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott –, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn? 37Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubt mir nicht; 38tue ich sie aber, so glaubt doch den Werken, wenn ihr mir nicht glauben wollt, auf dass ihr erkennt und wisst, dass der Vater in mir ist und ich im Vater. 39Da suchten sie abermals, ihn zu ergreifen. Aber er entging ihren Händen.

40Und er ging wieder fort auf die andere Seite des Jordans an den Ort, wo Johannes zuvor getauft hatte, und blieb dort. 41Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes hat zwar kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr. 42Und viele dort glaubten an ihn.

Johannes 10:1-42LU17Bibelstelle anzeigen
Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.2
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