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Gute Nachrichten: 10/50

Die Geste steht in keinem Protokoll. Sie war vorher nicht abgesprochen. Beim gemeinsamen Besuch eines Soldatenfriedhofs nahe Verdun stehen der französische Präsident Francois Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl plötzlich Hand in Hand. Später sagt Mitterrand, er wollte in diesem Augenblick aus der Einsamkeit heraustreten und seinen Freund Kohl erreichen. Es ist eine kleine Geste, aber ein großes Zeichen. Es gibt Gesten, die wir unmittelbar verstehen – unabhängig von Sprache, Kultur und Zeit. Sie berühren unser Innerstes. So auch in einer der großen Brudergeschichten der Bibel. Aus Feinden werden wieder Brüder. Die Gesten, die das Wiedersehen begleiten sind keine symbolischen Handlungen, sondern sichtbarer Ausdruck der Versöhnung nach tiefer Verletzung und Schuld.

Jakob selbst ging an der Spitze des Zuges und warf sich siebenmal auf die Erde, bis er zu seinem Bruder kam. Esau aber lief ihm entgegen, umarmte und küsste ihn. Beide weinten vor Freude. (1. Mose 33,3-4 Gute Nachricht Bibel)

Bibeltext(e)

Jakobs Versöhnung mit Esau

1Jakob hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Esau kommen mit vierhundert Mann. Und er verteilte seine Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde 2und stellte die Mägde mit ihren Kindern vornean und Lea mit ihren Kindern dahinter und Rahel mit Josef zuletzt. 3Und er ging vor ihnen her und neigte sich siebenmal zur Erde, bis er zu seinem Bruder kam. 4Esau aber lief ihm entgegen und herzte ihn und fiel ihm um den Hals und küsste ihn, und sie weinten.

5Und Esau hob seine Augen auf und sah die Frauen mit den Kindern und sprach: Wer sind diese bei dir? Er antwortete: Es sind die Kinder, die Gott deinem Knecht beschert hat. 6Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern und neigten sich vor ihm. 7Lea trat auch herzu mit ihren Kindern, und sie neigten sich vor ihm. Danach traten Josef und Rahel herzu, und sie neigten sich auch vor ihm.

8Und Esau sprach: Was willst du mit dem ganzen Lager, auf das ich gestoßen bin? Er antwortete: Dass ich Gnade fände vor meinem Herrn. 9Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder; behalte, was du hast. 10Jakob antwortete: Ach nein! Hab ich Gnade gefunden vor dir, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht, und du hast mich freundlich angesehen. 11Nimm doch meine Segensgabe an, die dir gebracht wurde; denn Gott hat sie mir beschert, und ich habe von allem genug. So nötigte er ihn, dass er sie nahm.

12Und Esau sprach: Lass uns aufbrechen und fortziehen; ich will mit dir ziehen. 13Er aber sprach zu ihm: Mein Herr weiß, dass ich zarte Kinder bei mir habe, dazu säugende Schafe und Kühe; wenn sie auch nur einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben. 14Mein Herr ziehe vor seinem Knechte her. Ich will gemächlich hintennach treiben, wie das Vieh und die Kinder gehen können, bis ich komme zu meinem Herrn nach Seïr. 15Esau sprach: So will ich doch bei dir lassen etliche von meinen Leuten. Er antwortete: Ist das denn nötig? Lass mich nur Gnade vor meinem Herrn finden.

1. Mose 33:1-15LU17Bibelstelle anzeigen

Text im Bild: 1984 Versöhnung zwischen Brüdern

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