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400.000 Christinnen und Christen, evangelisch und katholisch, feiern zusammen Einheit im Glauben. Zusammen? Ja, denn unter dem Motto „Ihr sollt ein Segen sein“ kommen Menschen 2003 in Berlin zusammen. Aber der Weg dorthin war lang. Bereits in den späten 60er Jahren kommen der Evangelische Kirchentag und das Zentralkomitee deutscher Katholiken über ein ökumenisches Glaubensfest ins Gespräch. Nach einem gemeinsamen „Pfingsttreffen“ 1971 dauert es jedoch weitere 30 Jahre bis ein gemeinsamer Kirchentag Wirklichkeit wird. Die Zeiten haben sich indes geändert: Die ökumenische Euphorie der 68er ist abgekühlt, in den Kirchenleitungen legt man Wert auf die Schärfung des eigenen Profils. Ein gemeinsames Abendmahl? Auf den Leitungsebenen beider Seiten undenkbar! Umso stärker ist das Zeichen des gemeinsamen Kirchentags 2003. Ein Höhepunkt der fünf Tage war dann auch ausgerechnet kein Kirchenvertreter, sondern der Dalai Lama. Sein Aufruf blieb vielen Besuchern auch als Appell an die Ökumene im Ohr: „Ob West, Ost, ob gelb oder schwarz, alle Menschen sind gleich!“. Eine Eintagsfliege war der Ökumenische Kirchentag indes nicht. Nach 2010 in München wird 2021 der 3. Ökumenische Kirchentag in Frankfurt am Main stattfinden.
Ihr alle seid zusammen der Leib von Christus, und als Einzelne seid ihr Teile an diesem Leib. (1. Korinther 12,27, Gute Nachricht Bibel)