14Als aber die Männer ihre Worte hörten und sie näher betrachteten, waren sie von ihrer großen Schönheit betört. Und sie sagten zu ihr: 15Das hat dir dein Leben gerettet, dass du rechtzeitig herabgestiegen bist zu unserem Herrn! Und nun komm mit zu seinem Zelt, damit wir dich in seine Hände übergeben. 16Wenn du dann vor ihm stehst, fürchte dich nicht in deinem Herzen, sondern berichte ihm, was du weißt, so wird er dich gut behandeln. 17Und sie wählten unter sich hundert Männer aus, die sie und ihre Magd begleiteten und zum Zelt des Holofernes führten. 18Da lief das ganze Lager zusammen, denn ihre Ankunft hatte sich bei den Zelten herumgesprochen. Und sie kamen und umringten sie, wie sie draußen vor dem Zelt des Holofernes stand, bis man sie ihm gemeldet hatte. 19Sie staunten über ihre Schönheit und bewunderten die Israeliten ihretwegen und sprachen untereinander: Wer könnte ein Volk verachten, in dem es solche Frauen gibt? Keinen einzigen Mann sollte man von ihnen übrig lassen. Denn wenn man sie verschonte, wären sie imstande, alle Welt zu überlisten. 20Da kamen die Leibwächter des Holofernes mit allen seinen Beamten heraus und führten sie in das Zelt.
21Holofernes aber ruhte gerade auf seinem Bett unter einem Mückennetz, das aus Purpur, Gold und Smaragd gewirkt und mit Edelsteinen verziert war. 22Und sie berichteten ihm von ihr. Da ging er hinaus in das Vorzelt, und ihm wurden silberne Leuchter vorangetragen. 23Als Judit aber vor ihn und seine Beamten trat, staunten alle über ihre Schönheit. Und sie fiel vor ihm nieder und huldigte ihm, und seine Diener richteten sie wieder auf.
Judit 11
Judit redet mit Holofernes
1Und Holofernes sprach zu ihr: Nur Mut, Frau! Fürchte dich nicht in deinem Herzen! Denn ich habe noch keinem Menschen etwas zuleide getan, der Nebukadnezar, dem König der ganzen Erde, dienen will. 2Auch jetzt hätte ich meinen Speer nicht erhoben gegen dein Volk, das im Gebirge wohnt, wenn sie mich nicht missachtet hätten. Sie selbst haben sich das angetan. 3Und nun sage mir, warum du ihnen entlaufen und zu uns gekommen bist! Denn damit hast du dein Leben gerettet! Nur Mut! In dieser Nacht und auch in Zukunft sollst du am Leben bleiben! 4Niemand darf dir ein Unrecht tun, sondern man soll dich gut behandeln, wie es den Dienern meines Herrn, des Königs Nebukadnezar, gebührt.