Lobgesang der Judit
1Und Judit sang:
Spielt meinem Gott mit Pauken,
singt meinem Herrn mit Zimbeln!
Lasst ihm erklingen Psalm und Lobgesang,
erhöht und ruft an seinen Namen!
2Denn der Herr ist ein Gott, der die Kriege zerschlägt!
Denn er führte mich heim in sein Lager inmitten des Volkes,
und entriss mich aus der Hand meiner Verfolger.
3Assur kam von den Bergen des Nordens,
kam mit Zehntausenden seiner Streitmacht,
ihre Menge erfüllte die Täler,
und ihre Reiter bedeckten die Hügel.
4Sie drohten, mein Land zu verbrennen,
meine Jünglinge mit dem Schwert zu töten,
meine Säuglinge am Boden zu zerschmettern,
meine Kinder der Plünderung preiszugeben
und meine Jungfrauen als Beute zu nehmen.
5Doch der Herr, der Allmächtige, hat sie verworfen durch die Hand einer Frau.
6Denn der Machthaber fiel nicht durch junge Krieger,
noch haben Göttersöhne ihn erschlagen;
auch sind ihm keine Riesen entgegengetreten,
sondern Judit, die Tochter Meraris,
hat ihn mit ihrer Schönheit überwunden.
7Denn sie legte ihre Witwenkleider ab,
um die Bedrückten in Israel aufzurichten,
sie salbte ihr Antlitz mit Öl,
8wand Bänder in ihr Haar
und kleidete sich in Leinen, um ihn zu verführen.
9Ihre Sandalen blendeten seine Augen,
und ihre Schönheit nahm seine Seele gefangen
– da traf das Schwert seinen Nacken.
10Die Perser erschraken vor solcher Kühnheit,
und die Meder entsetzten sich über ihren Mut.
11Da jubelte mein erniedrigtes Volk,
und alle Schwachen jauchzten auf.
Die Feinde aber erschraken.
Sie schrien laut auf und flohen.
12Unmündige Knaben erstachen die Feinde
und erschlugen sie auf der Flucht.
Sie wurden vernichtet durch das Heer des Herrn, meines Gottes.
13Ich will singen meinem Gott ein neues Lied!
Groß bist du, Herr, und herrlich,
wunderbar in deiner Stärke,
und niemand kann dich überwinden!
14Dir muss die ganze Schöpfung dienen.
Denn du sprachst, und es geschah.
Du sandtest aus deinen Geist,
und alles wurde geschaffen,
und niemand kann deiner Stimme widerstehen.
15Berge und Meer erbeben in ihren Grundfesten,
und Felsen schmelzen vor deinem Angesicht wie Wachs.
Denen aber, die dich fürchten, schenkst du Gnade!
16Denn viel zu gering sind alle Opfer,
als dass sie dir wohlgefielen,
und viel zu wenig ist alles Fett,
als dass es ein Brandopfer sein könnte für dich.
Wer aber den Herrn fürchtet, ist groß allezeit.
17Wehe den Völkern, die gegen mein Volk aufstehen!
Der Herr, der Allmächtige, wird sie bestrafen am Tag des Gerichts
und wird ihren Leib plagen mit Feuer und Würmern.
Da werden sie seiner Macht innewerden und klagen bis in Ewigkeit.