Typisch Basisbibel: 46/53
Typisch Basisbibel
„Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss seh’n, was übrigbleibt.“ Meist ist es ein mahnender Charakter, der dem Wort „rechtzeitig“ anhängt. Da schwingt so ein „Gerade noch …!“ mit und nicht selten ein erhobener Zeigefinger. Das ist eigentlich erstaunlich, denn in seinem Wortsinn strahlt der Begriff eine tiefe Gelassenheit aus. Rechtzeitig, das ist innere Mitte und nicht Stresslevel achteinhalb. Das Predigerbuch räumt dieser Bedeutung einen bemerkenswerten Raum ein. Das ganze dritte Kapitel handelt von der Rechtzeitigkeit der grundlegenden Dinge im Leben des Menschen. Kein „Gerade noch“, sondern ein „Genau richtig“. Der Grund dafür ist für den Prediger offenbar: Gott hat alles vollkommen geschaffen, selbstverständlich kennt er dafür auch die rechte Zeit. Bei ihm muss niemand seh’n, was übrigbleibt, sondern bei ihm ist auch das Vergangene nicht verloren (V. 15).
Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit. (Kohelet/Prediger 3,1 BasisBibel)