Einführung: Das Buch Josua
Das Buch Josua ist nach seiner Hauptfigur benannt. Als Nachfolger von Mose führt Josua die Israeliten in das versprochene (oder verheißene) Land Kanaan. Erzählungen von den Eroberungen der Israeliten wechseln sich mit Reden und genauen Grenzbeschreibungen ab.
Das Buch Josua hat drei Teile. Der erste erzählt, wie die Israeliten das Land Kanaan erobern (1–12). Der zweite Teil beschreibt, wie sie das eroberte Land nach den Vorgaben Gottes unter sich aufteilen (13–21). Im letzten Teil nimmt Josua in zwei Reden Abschied von den Israeliten (22–24).
Die Eroberung des Landes Kanaan ist die Erfüllung des Versprechens (oder der Verheißung), das Gott zuerst Abraham und Sara gegeben hat (1. Mose/Genesis 15,7-11). Deswegen ist Kanaan »das versprochene (oder verheißene) Land« (21,43-45). Weil Mose selbst dieses Land nicht betreten darf (5. Mose/Deuteronomium 34,4), bestimmt Gott Josua zu dessen Nachfolger (1,1-9). Der Name Josua bedeutet »der HERR ist Rettung«. »Jesus« ist eine andere Form desselben Namens. Bereits dieser Name macht deutlich, dass die Eroberung des Landes Kanaan zu Gottes rettendem Handeln gehört: Gott steht hinter allen militärischen Erfolgen. Immer wieder gibt er – wie es formelhaft heißt – die Gegner der Israeliten »in ihre Gewalt« (beispielsweise 11,8). Gott wirkt dabei auch Wunder, um seine Pläne zu verwirklichen. Er hält etwa den Lauf der Sonne an, damit die Israeliten die Stadt Gibeon plündern können (10,1-15). Die Geschichten von den überlegenen Siegen der Israeliten sollen unterstreichen, wie mächtig ihr Gott ist.
Das Buch Josua setzt die Geschichte von der Wanderung der Israeliten fort. Die Israeliten waren nach 4. Mose/Numeri 33,48-49 an den Grenzen von Kanaan angekommen, nun erobern sie das Land. Allerdings müssen sie sich dazu an den »Bund« mit Gott halten, wie ihn das 5. Buch Mose/Deuteronomium beschreibt. Wenn die Israeliten die Gebote Gottes nicht befolgen, gelingen auch die Eroberungen nicht (7,1-21). Wenn sie sich aber auf Gott verlassen, haben sie Erfolg. Dies zeigt sich besonders in der Erzählung von der Eroberung Jerichos. Sie klingt weniger militärisch, sondern eher wie die Schilderung einer Prozession (6,15-21). Insgesamt beschreibt das Buch Josua die Eroberung des Landes so, als hätten die Israeliten trotz einiger Niederlagen schließlich ganz Kanaan in ihrer Gewalt. Dazu gibt es auch andere Überlieferungen, etwa im folgenden Buch der Richter.
(BasisBibel. Altes und Neues Testament, © 2021 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)