Deutsche Bibelgesellschaft

Einführung: Das zweite Buch Samuel

Das 1. und 2. Buch Samuel bildeten ursprünglich ein einziges Buch, das später geteilt wurde. Das 2. Buch Samuel ist daher so etwas wie ein zweiter Band. 



Das 1. Buch Samuel erzählt die Geschichte von Saul, dem ersten König von Israel, und den Anfang der Geschichte seines Nachfolgers David. Das 2. Buch Samuel setzt Davids Familiengeschichte fort. Es beginnt mit dem Amtsantritt von David als König des noch nicht geteilten Israel (1–8). Es erzählt vom Leben an seinem Königshof (9–14), aber auch von einem Aufstand gegen David (15–20). In den letzten Kapiteln (21–24) sind verschiedene Texte zusammengestellt, die mit David zu tun haben. 



Von besonderer Bedeutung für das Königtum in Israel ist die Verheißung, die der Prophet Natan in Gottes Auftrag an König David übermittelt (7,1-17): Gott verspricht David, dass immer ein Nachkomme aus seiner Familie als König das Volk Israel regieren wird. Für die beiden Samuelbücher ist aber klar, dass Gott selbst der eigentliche Herrscher über Israel bleibt. In diesem Zusammenhang tritt das Thema »Bund« wieder auf, das im 1. Buch Mose/Genesis, im 2. Buch Mose/Exodus und im 5. Buch Mose/Deuteronomium eine wichtige Rolle spielt. Am Ende seines Lebens nennt David selbst das Versprechen, das Gott ihm gibt, einen »Bund« (23,5). Anders als beim »Bund« im 5. Buch Mose/Deuteronomium ist diese Zusage hier nicht an Bedingungen geknüpft, die David oder seine Nachkommen einhalten müssen. David ist aber nicht nur glänzender König und Held. Er hat auch dunkle Seiten. Beispielsweise schläft er mit einer verheirateten Frau. Um sie heiraten zu können, schickt er ihren Mann in den Krieg (11–12), damit er im Kampf fällt. In der Auseinandersetzung mit diesen Taten Davids geht es auch um die grundsätzliche Frage, was ein König in Israel darf und was nicht. 



Die beiden Bücher 1. und 2. Könige schließen nahtlos an die Samuelbücher an. Sie beginnen mit der Geschichte von Davids Sohn und Nachfolger Salomo. Vor allem das Versprechen Gottes an David, dass die Herrschaft seines Königshauses für immer bestehen bleiben soll, bildet die Grundlage für einen zentralen Gedanken in der Bibel: die Hoffnung, dass Gott einen Retter für die ganze Welt schickt, den er zum Herrscher der Welt bestimmt. Dieser Herrscher soll aus der Familie Davids kommen und das endgültige Friedensreich Gottes bringen. Das Neue Testament sieht in Jesus Christus diesen Retter. Deswegen unterstreichen die Evangelien auch ausdrücklich, dass Jesus ein Nachkomme von König David war (Matthäus 1,1).


 


(BasisBibel. Altes und Neues Testament, ​© 2021 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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