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Alphabetpsalm

Poetische Kunstform, bei der die Anfangsbuchstaben der Verse oder Abschnitte in ihrer Reihenfolge dem hebräischen Alphabet entsprechen.

Warum ein Text so gestaltet wurde, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht wollte man damit zeigen, dass ein bestimmtes Thema »von A bis Z«, also vollständig behandelt wird. Das könnte beispielsweise bei Psalm 119 der Fall sein, bei dem es um ein Leben nach der Weisung und dem Willen Gottes geht. Hier wird jeder Buchstabe des Alphabets nicht nur einmal, sondern gleich achtmal hintereinander verwendet.
Eine andere Möglichkeit der Deutung ist, dass auf eine bestimmte Ordnung, auch von A bis Z, hingewiesen werden soll. Das könnte beispielsweise bei Psalm 37 der Fall sein, in dem es um das Ende der Gewalt geht. Alles wird buchstäblich in Ordnung sein: Die Frevler, also Menschen, die Gottes Gebote missachten und ihre eigenen Interessen gewaltsam durchsetzen, werden am Ende nicht die Oberhand haben. Aber die Gerechten, Menschen also, die nach Gottes Willen leben und seine Gebote befolgen, finden bei Gott Schutz. Er wird ihnen in Notlagen zu Hilfe kommen.
Zu den Alphabetpsalmen gehören Psalm 25; 34; 37; 111; 112; 119 und 145. Neben diesen Psalmen gibt es in der Bibel weitere Texte, die als Alphabetpsalmen aufgebaut sind: Sprichwörter 31,10-31 und Klagelieder 1–4. 


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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