Gelübde
Versprechen, das ein Mensch Gott gibt. Es muss in jedem Fall eingelöst werden.
Das Alte Testament berichtet von Gelübden meist in Zusammenhang mit einer Notsituation: Der Betroffene bittet um Gottes Hilfe und unterstreicht den Ernst seiner Bitte dadurch, dass er eine Gegenleistung verspricht, falls Gott ihn erhört (Psalm 61,6; 116,14; Jona 1,16). Das konnte der Verzicht auf bestimmte Dinge sein, z.B. den Genuss alkoholischer Getränke (4. Mose/Numeri 6,18) oder ein zusätzliches Opfer
Nirgendwo in der Bibel werden Gelübde ausdrücklich verlangt. Vor unbedacht geleisteten Gelübden wird im Gegenteil sogar gewarnt (Sprichwörter 20,25), weil einmal geleistete Versprechen gegenüber Gott dann auch eingehalten werden müssen (5. Mose/Deuteronomium 23,22-24; Psalm 50,14; Kohelet/Prediger 5,3-4). Die Erzählung vom Gelübde Jiftachs zeigt, welche tragischen Folgen ein unüberlegt ausgesprochenes Gelübde haben kann: Jiftach verspricht, Gott das erste zu opfern, was ihm aus seiner Tür entgegenkommt, und das ist schließlich seine einzige Tochter (Richter 11,30-40).
Bestimmte aufgrund eines Gelübdes Gott versprochene Opfer
(Quelle: BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)