Streitwagen
Ein für den Krieg ausgerüsteter Wagen mit zwei oder drei Mann Besatzung.
Im 3. Jahrtausend v. Chr. verwendeten die Sumerer bereits Streitwagen, um Soldaten zum Schlachtfeld zu transportieren. Diese waren allerdings noch schwerfällig, hatten zwei oder vier Scheibenräder und wurden von Mauleseln oder Eseln gezogen.
Im 2. Jahrtausend v. Chr. wurden leichtere und beweglichere Streitwagen entwickelt. Der typische Streitwagen hatte nun zwei Speichenräder und wurde von zwei oder vier Pferden gezogen. Die Besatzung eines Streitwagens bestand entweder aus zwei Mann: dem Wagenlenker und einem Bogenschützen oder Speerwerfer, oder aus drei Mann: dann kam noch ein für den Nahkampf ausgerüsteter Kämpfer oder ein Schildhalter hinzu.
Bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. waren diese Wagen weit verbreitet und ihr Einsatz war oft kriegsentscheidend. Allein ihr Besitz konnte abschrecken. So ist die Eroberung eines bestimmten Gebietes für die Männer des Stammes Juda unmöglich, weil die Bewohner eiserne Streitwagen besitzen (Richter 1,19), und der Kanaaniterkönig
Streitwagen boten die Möglichkeit zu schnellen, überraschenden Bewegungen. Daher konnten sie gut zum gezielten Angriff auf hohe Befehlshaber eingesetzt werden. Andererseits fuhren Könige
Die Bogenschützen auf den Streitwagen konnten aus sicherer Entfernung schießen und sich beim Herannahen des feindlichen Heeres rasch wieder zurückziehen. Die erhöhte Kampfposition auf der Wagenplattform bot aber auch im Nahkampf Vorteile. Ähnlich den heutigen Panzern konnten die Streitwagen die Fußsoldaten regelrecht überrennen und verbreiteten entsprechend Angst und Schrecken.
Wegen ihrer Schnelligkeit wurden die Streitwagen auch zur Erkundung der feindlichen Linien eingesetzt (2. Könige 7,14).
Streitwagen waren sehr teuer (vgl. 1. Könige 10,29). Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurden sie nach und nach durch den Einsatz von schwerbewaffneten Reitern ersetzt.