Deutsche Bibelgesellschaft

Mose

Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.

Der Name (hebräisch: Mosche, griechisch-lateinisch: Moses) bedeutet wörtlich übersetzt »der Herausziehende, der Retter«. In der Bibel wird der Name gedeutet als (aus dem Wasser) herausgezogen (2. Mose/Exodus 2,10).
Mose wurde zu der Zeit geboren, als das Volk Israel in Ägypten lebte und Sklavenarbeit leisten musste (2. Mose/Exodus 1,8-14). Überdies hatte der Pharao (= der König von Ägypten) aus Angst, das Volk Israel könnten zu zahlreich werden, angeordnet, ihre neugeborenen Jungen zu töten (2. Mose/Exodus 1,22). Mose wird von seiner israelitischen Mutter zunächst versteckt, dann in einem wasserdichten Kästchen am Ufer des Nils ausgesetzt, wo er von der Tochter des Pharaos gefunden wird (2. Mose/Exodus 2,1-10). Er wächst am Hof des Pharaos auf, fühlt sich aber seinem eigenen Volk, den Israeliten, verbunden. Als er einen ägyptischen Aufseher tötet, der einen seiner Volksgenossen erschlagen hat, muss Mose fliehen (2. Mose/Exodus 2,11-15). In der Fremde erscheint ihm Gott in einem »brennenden Dornbusch« und gibt ihm den Auftrag, das Volk Israel aus Ägypten zu führen (2. Mose/Exodus 3). Weil der Pharao das Volk nicht ziehen lassen will, schickt Gott den Ägyptern zehn Plagen, die Mose dem Pharao ankündigt (2. Mose/Exodus 5–12). Nach ihrem Auszug aus Ägypten werden die Israeliten von den Ägyptern verfolgt. Aber durch ein Wunder öffnet ihnen Gott einen Weg mitten durch das Meer (2. Mose/Exodus 14–15).
Mose führt das Volk durch die Wüste bis zum Berg Sinai. Dort schließt Gott mit dem Volk einen Bund und gibt ihnen durch Mose die Zehn Gebote (2. Mose/Exodus 20,1-17).
Moses Beziehung zu Gott zeichnet sich dadurch aus, dass Gott mit ihm »wie ein Mensch mit einem andern« spricht (2. Mose/Exodus 33,11). Darin kommt eine besondere Nähe zu Gott zum Ausdruck. Mose gilt als einzigartiger Prophet, der alle anderen Propheten an Bedeutung weit überragt (5. Mose/Deuteronomium 34,10-12). Sein Name ist für immer mit der Weisung (hebräisch = Tora) verbunden, dem das Judentum seine religiöse Identität verdankt.
Für das Neue Testament ist Mose zum einen als Geber der Weisung (Matthäus 19,7-8; Lukas 24,44) wichtig, zum anderen als Prophet, der auf Jesus Christus hinweist (Lukas 24,27; Johannes 1,45).


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.2
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