Abija
Andere Schreibweise: Abijah; Abia; Abijahu; Abi; Abijam; Abiam
(erstellt: Juni 2017)
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1. Bedeutung und Formen des Namens
Der hebräische Name Abija (אֲבִיָּה ’ǎvîjāh) ist die gebräuchlichere kürzere Variante von Abijahu (אֲבִיָּהוּ ’ǎvîjāhû) und bedeutet „mein Vater ist Jhwh“ (→ Vater
2. Abija, König von Juda
Abija, laut biblischer Überlieferung Sohn und Nachfolger → Rehabeams
3. Weitere Personen namens Abija
3.1. Abija, der Sohn Samuels
Abija hieß nach 1Sam 8,2
3.2. Abija, der Sohn Jerobeams I.
In 1Kön 14,1-18
3.3. Abija, die Frau des Ahas und Mutter Hiskias
2Kön 18,2
3.4. Abija, der Sohn Bechers
In dem Verzeichnis der Nachkommen Benjamins, das in 1Chr 7,6-12
3.5. Abija, die Frau Hezrons
Im masoretischen Text von 1Chr 2,24
3.6. Abija, der Ahnvater der achten Priesterklasse
In 1Chr 24 wird David zugeschrieben, die für den zweiten Tempel belegte Einteilung der Aaroniden in 24 Priesterklassen, die in turnusmäßigem Wechsel Dienst am Heiligtum taten, eingerichtet zu haben. Der Ahnvater der achten Klasse, zu der nach Lk 1,5
3.7. Abija, der Priester und Zeitgenosse Serubbabels
In Neh 12,4
3.8. Abija, der Priester und Zeitgenosse Nehemias
Laut Neh 10,8
3.9. Epigraphische belegte Personen
Auch epigraphisch ist der Name Abija mehrfach und in unterschiedlichen Schreibweisen belegt. Am linken Rand des Geserkalenders (10. Jh.) steht vermutlich Abija[hu] (HAE I/1, 36); vielleicht war dies der Name des Schreibers. Auf einem fragmentarischen Ostrakon aus Samaria ist fast nur der Name Abijau lesbar (Nr. 52,2; 8. Jh.; HAE I/1, 103), der sich vielleicht auch auf Samaria-Ostrakon Nr. 50 findet (8. Jh.; HAE I/1, 103). Eine Kruginschrift von Chorvat ‘Uzzā enthält den Namen zwei Mal (um 700; AHI II, Nr. 37.005). Auf einem schlecht erhaltenen Ostrakon aus Arad, das eine Personenliste bietet, erscheint Abijahu als Vatersname (Nr. 27,6; 6. Jh.; HAE I/1, 396). Schließlich ist der Name auch auf mehreren Siegeln bzw. Siegelabdrücken belegt (WSS Nr. 4, 45 und 46; AHI I, Nr. 100.513, 100.009 [?]; AHI II, Nr. 100.910, 101.034, 101.187 und 101.400).
4. Zur Rezeption Abijas im Neuen Testament und in der Kunst (Koenen)
König Abija gehört als davidischer König zu den Vorfahren Jesu. Deswegen wird er bei Matthäus im Stammbaum Jesu erwähnt (Mt 1,7
Da die Vorfahren Jesu in der kirchlichen Kunst häufig dargestellt werden, z.B. im Zusammenhang der Wurzel Jesse-Tradition, gibt es auch von Abija mehrere Abbildungen. Die wohl bekannteste ist die von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle, wo – beginnend mit → Amminadab
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Encyclopedia of the Bible and Its Reception, Berlin / Boston 2009ff.
2. Weitere Literatur
- Donner, H., Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 1: Von den Anfängen bis zur Staatenbildungszeit (GAT 4/1), 3. Aufl., Göttingen 2000
- Donner, H., Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen. Teil 2: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen. Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Bar Kochba (GAT 4/2), 3. Aufl., Göttingen 2001
- Frevel, C., Geschichte Israels (Kohlhammer Studienbücher Theologie 2), Stuttgart 2016
- Noth, M., Die israelitischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namengebung (BWANT 46), Stuttgart 1928
- Noth, M., Könige, Bd. 1: I Könige 1-16 (BK 9/1), Neukirchen-Vluyn 1968
- Stamm, J.J., Beiträge zur hebräischen und altorientalischen Namenkunde. Zu seinem 70. Geburtstag herausgegeben von Ernst Jenni und Martin A. Klopfenstein (OBO 30), Göttingen / Freiburg 1980
- Welten, P., Geschichte und Geschichtsdarstellung in den Chronikbüchern (WMANT 42), Neukirchen-Vluyn 1973
Abbildungsverzeichnis
- Die Könige Rehabeam und Abija als Vorfahren Jesu (Michelangelo, um 1510).
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