Achior
(erstellt: September 2007)
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1. Belege
Der Name „Achior“ (griechisch: ’Aχιχωδ) begegnet in der → Septuaginta
2. Achior in der Juditerzählung
(Die Stellenangaben zum Buch Judit beziehen sich auf die Septuagintafassung, der die Einheitsübersetzung entspricht und – von den Bibeln, die WiBiLex online zur Verfügung stehen – die Menge-Bibel, nicht jedoch die Lutherbibel. Über das Feld „Benutzerdaten“ – oben rechts – kann die Menge-Bibel gewählt werden.)
Die Juditerzählung präsentiert die literarische, fiktive Figur des Achior als Feldherrn der Ammoniter, der im Kriegsrat auf die Bitte des babylonischen Feldherrn → Holofernes
Möglicherweise ist „Achior“ ein sprechender Name, der das hebräische Wort ’ǎchî’ôr „mein Bruder ist Licht“ anklingen lässt. Mit diesem Namen würde nicht nur die Konversion eines Heiden zum Judentum betont, sondern auch der deutliche Widerspruch zwischen dem Ammoniter Achior als Proselyten und dem Verbot von Dtn 23,4
Darüber hinaus lassen sich ebenso Bezüge zur nichtbiblischen antiken Literatur feststellen: So evoziert die Achiorfigur zum einen die aus der altorientalischen Literatur bekannte Gestalt des weisen → Achikar
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
2. Weitere Literatur
- Cazelles, Henri A., 1951, Le Personnage d’Achior dans le livre de Judith, RSR 39, 125-137
- Ego, Beate, 1999, Buch Tobit (JSHRZ II/6), Gütersloh, 875-883
- Engel, Helmut, 2006, Das Buch Judith, in: E. Zenger (Hg.), Einleitung in das Alte Testament, 6. Auflage, Stuttgart / Berlin / Köln, 289-301
- Hanhart, Robert, 1979, Text und Textgeschichte des Buches Judith (MSU 14), Göttingen
- Schmitz, Barbara, 2004, Zwischen Achikar und Demaratos – Die Bedeutung Achiors in der Juditerzählung, BZ 48, 19-38
- Zenger, Erich, 1981, Das Buch Judit (JSHRZ I/6), Gütersloh
Abbildungsverzeichnis
- Die Fesselung Achiors, die typologisch auf die Geißelung Christi bezogen wurde (jüngeres Bibelfenster im Kölner Dom, das aus der Dominikanerkirche Heilig Kreuz in Köln stammt, um 1280). Mit Dank an © Dombauarchiv Köln (Foto: Matz und Schenk)
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