Annalen (AT)
(erstellt: Juli 2017)
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Als Annalen, abgeleitet von lateinisch annus „Jahr“, bezeichnet man nach Jahren gegliederte Geschichtsaufzeichnungen. Das annalistische Darstellungsprinzip ist vor allem für einen Teil der römischen Geschichtsschreibung (Annalistik) charakteristisch und seit dem Mittelalter als Form verschiedener Chroniken (z.B. Klosterchroniken) weit verbreitet. Allerdings lässt sich das vor allem in den mittelalterlichen Annalen zum Ausdruck kommende primär archivarische Interesse nicht ohne Weiteres auf antike Geschichtsdarstellungen übertragen. Wenn auch gelegentlich nach Jahreseinheiten strukturiert, sind sie doch zumeist kein Archivmaterial, sondern z.B. Königsinschriften, Weihetexte, Bauinschriften o.ä. mit je eigener Pragmatik. Im Alten Orient, in Ägypten oder auch im Blick auf mögliche israelitische oder judäische „Annalen“ im Hintergrund der Geschichtsdarstellung im Alten Testament kann der Begriff also nur in einem formalen Sinne, d.h. bezogen auf nach Jahreseinheiten gegliederte Darstellungen, und nicht im qualifizierten Sinne der späteren Annalenliteratur verwendet werden.
1. „Annalen“ in der Umwelt des Alten Testaments
1.1. Sogenannte Annalen und Tagebücher in Ägypten
1.2. Hethitische Annalenwerke
Unter den hethitischen historischen Texten können einige im oben genannten weiteren Sinne als Annalen gelten. Darunter sind „Annalen Hattuschilis I.“ (ca. 1580-1550 v. Chr.), von denen Fassungen in hethitischer und akkadischer Sprache in Tontafelabschriften aus dem 13. Jh. v. Chr. belegt sind (übersetzt in TUAT I, 455-463). Ursprünglich handelte es sich wohl um eine Weihinschrift, in der von den Eroberungen des Königs und der Übergabe der gewonnenen Beute an verschiedene Tempel berichtet wird. Als gliederndes Element fungiert die wiederkehrende Phrase „im folgenden Jahr“, die dem Text sein annalistisches Gepräge verleiht. Strukturell vergleichbar, wenn auch deutlich detaillierter, sind die „Ausführlichen Annalen“ Murschilis II. (ca. 1349-1320 v. Chr.), bzw. die Darstellung der ersten Dekade seiner Herrschaft in den „Zehn-Jahr-Annalen“ (TUAT I, 471-480) oder der ebenfalls aus der Perspektive Murschilis verfasste „Tatenbericht des Schuppiluliuma“ (TUAT NF 2, 147-150). Inhaltlich konzentrieren sich auch diese Texte auf Feldzüge und Eroberungen. Die Zehnjahresannalen sind ausweislich von Prolog und Epilog als Rechenschaftsbericht gegenüber der Sonnengöttin Arinna bzw. als Dank für ihre Unterstützung gestaltet, so dass auch hier eher die Legitimation der Königs und der Ausweis seiner Frömmigkeit als archivarische Interessen im Vordergrund stehen.
1.3. Assyrische und Babylonische Königsinschriften
2. Die „Annalen“ der Könige von Israel bzw. Juda
In den → Königsbüchern
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
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Abbildungsverzeichnis
- Der sog. Palermostein. Aus: Wikimedia Commons; © public domain; Zugriff 11.10.2017
- Annalensaal Thutmoses’ III. (Nordwand). Aus: Wikimedia Commons; © public domain; Zugriff 11.10.2017
- Schwarzer Obelisk Salamanassers III. Mit Dank an © The Trustees of the British Museum; BM 118885
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