Deutsche Bibelgesellschaft

Andere Schreibweise: Asahel; Asa-El

(erstellt: Dezember 2009)

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1. Name

Asaël (hebräisch עֲשָׂהאֵל; griechisch Ασαηλ) ist ein Dankname und bedeutet „Gott hat [das Kind] geschaffen“ (gebildet von der Wurzel ‛śh „schaffen / machen“ mit dem theophoren Element ’el „Gott“).

2. Asaël, der jüngste Sohn der Zeruja

Asaël war der jüngere Bruder von → Joab und → Abischai, die auch die Söhne der Zeruja genannt werden, und Neffe → Davids (Zeruja war nach 1Chr 2,16 eine Schwester Davids). Das einzige Erzählstück über Asaël ist eingezeichnet in einen Bruderkrieg zwischen den Truppen → Eschbaals unter der Führung → Abners und den Truppen Davids unter der Führung Joabs. Dieser Krieg nimmt seinen Ausgangspunkt bei einem Waffenspiel am Teich von → Gibeon (2Sam 2,12-16), dessen blutiges Ende in eine Feldschlacht mündet und zu Flucht und Verfolgung der Truppen Eschbaals führt.

2.1. Asaël im Wettstreit mit Abner

Im Rahmen der Verfolgungsjagd betritt Asaël die Bühne des Geschehens. Seine Schnelligkeit wird mit dem Lauf einer Gazelle auf offenem Feld verglichen. Jung, leichtfüßig und ungestüm verfolgt er Abner, den älteren, aber erfahrenen Feldherrn Israels (2Sam 2,18-24). Die Erzählung ist wiederum als ein Kampfspiel stilisiert, bei dem der Sieger des Wettrennens die Rüstung des Unterlegenen gewinnt. Außerdem wird zur Steigerung der Spannung ein Wortwechsel in die Wettlaufszene eingeflochten (Bietenhard, 141). Darin warnt Abner seinen Verfolger wiederholt vor dem gefährlichen Spiel und drängt ihn dazu, sich einen anderen Gegner zu suchen. Doch Asaël lässt sich nicht aufhalten. Er läuft in sein Unglück und in das stumpfe Ende des Speers, mit dem ihn Abner zurückzustoßen versucht. Damit nimmt das Kampfspiel wie bereits in 2Sam 2,16 einen tödlichen Ausgang. Die Erzählung ist so meisterhaft ausgeführt, dass Schilderungen bei Homer mit ihr verglichen werden (vgl. Kunz, 68-74).

Redaktionsgeschichtlich lässt sich leicht erkennen, dass die Asaël-Szene erst sekundär in den Bruderkrieg eingefügt worden ist (Fischer, 96-98; vgl. Haelewyck, 31-33). Dem Ausgleich mit der Grunderzählung dient folglich der Einschub von 2Sam 2,30-32a, der Asaël nochmals namentlich als Opfer der Schlacht erwähnt und sein (nächtliches) Begräbnis in → Bethlehem vermerkt, noch bevor Joab und seine Leute in der Nacht den Rückmarsch nach → Hebron antreten (2Sam 2,32b).

2.2. Blutrache für Asaël

Die Asaël-Szene steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der ebenfalls sekundären Deutung der Ermordung Abners als → Blutrache (2Sam 3,27). Danach wurde Abner im Tor zu Hebron von Joab und Abischai (vgl. 2Sam 3,30) erschlagen, weil er ihren Bruder Asaël in der Schlacht bei Gibeon getötet hat. Der Verweis auf das Blut Asaëls soll die Söhne der Zeruja jedoch nicht entlasten, sondern vielmehr belasten, weil sie ihre private Rache über die Interessen Davids stellten, der Abner in Frieden hatte gehen lassen (2Sam 3,21). Deshalb werden die Söhne der Zeruja in 2Sam 3,38-39 sehr kritisch gesehen.

2.3. Asaël unter den Helden Davids

Asaël wird unter den Dreißig, einer feststehenden Gruppe von Helden Davids, an erster Stelle genannt (2Sam 23,24, vgl. 1Chr 11,26) und als Bruder Joabs eingeführt. Im Unterschied zur Aufzählung der weiteren Helden fehlen bei ihm Angaben zum Herkunftsort bzw. zur Abstammung. Es kann deshalb nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, dass Asaël ursprünglich in der Liste verankert gewesen ist. Die Chronik rechnet ihn ferner zu den Heerführern Davids, die für den monatlichen Wehrdienst abgeordnet waren (1Chr 27,7).

3. Weitere Personen

Jeweils nur einmal erwähnt werden 1) ein levitischer Beamter (2Chr 17,8), der zur Zeit des Königs → Joschafat mit der Unterweisung des jüdischen Gesetzes in den Städten Judas beauftragt war; 2) ein levitischer Beamter (2Chr 31,13), der im Dienst des Königs → Hiskia stand; 3) der Vater eines Mannes (Esr 10,15), der sich dem Gebot → Esras zur Auflösung der Mischehen widersetzte.

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979.
  • Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003.

2. Weitere Literatur

  • Bietenhard, S.K., 1998, Des Königs General. Die Heerführertraditionen in der vorstaatlichen und frühen staatlichen Zeit und die Joabgestalt in 2 Sam 2-20; 1 Kön 1-2 (OBO 163), Freiburg (Schweiz) / Göttingen.
  • Fischer, A.A., 2004, Von Hebron nach Jerusalem. Eine redaktionsgeschichtliche Studie zur Erzählung von König David in II Sam 1-5 (BZAW 335), Berlin / New York.
  • Haelewyck, J.-C., 1994, Le meurtre d’Asaël, une péripétie de la bataille de Gabaon (II Sam 2,18-32)?, ZAW 106, 27-39.
  • Kunz, A., 2000, „Soll das Schwert denn ewig fressen?“ Zur Erzählintention von 2Sam 2,8-32, in: R. Lux (Hg.), Erzählte Geschichte. Beiträge zur narrativen Kultur im alten Israel (BThSt 40) Neukirchen-Vluyn, 53-79.

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