Deutsche Bibelgesellschaft

Baal

Ein palästinisch-syrischer Fruchtbarkeitsgott, gegen dessen Verehrung im alten Israel der Prophet Elija kämpfte (1 Kön 18–19; Röm 11,4). Der Wortsinn ist eigentlich »Herr« oder »Besitzer«. Im Lauf der Zeit wurde das Wort zu einem Göttertitel und schließlich zum Namen des kanaanitischen Wettergottes. Im Wettergott Baal sahen die → Kanaaniter den Herrn über Donner und Blitz, Wolken, Regen und Schnee. Er wurde oft als Krieger mit gehörntem Helm dargestellt, in der einen Hand eine Keule, in der andern ein Bündel Blitze.

Das Absterben der Pflanzendecke während der sommerlichen Trockenperiode erklärte man mit Baals Abstieg in die → Totenwelt, das Wiederaufleben der Natur am Beginn der Regenzeit mit seiner Rückkehr von dort. Als Herr über den lebenswichtigen → Regen (ein entscheidender Faktor für die Fruchtbarkeit des Landes) stand Baal in enger Verbindung mit der Muttergottheit → Aschera und der Fruchtbarkeits- und Liebesgöttin → Astarte. Im Nordreich → Israel, das sich aufgrund seiner geografischen Lage mehr als Juda mit den kanaanitischen Kulten auseinandersetzen musste, spielte der Baalskult zeitweise eine wichtige Rolle. Er wurde von manchen Königen sogar gefördert (1 Kön 16,31-32), von andern wie auch von den → Propheten heftig bekämpft (1 Kön 18; 2 Kön 10,18-28).

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.7
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