Daniel / Danielbuch
Andere Schreibweise: Danihel. Zu den Gefährten Daniels: Hananja; Hananiah; Chananja; Ananias; Schadrach; Shadrach; Sadrach; Sedrac; Mischael; Mischaël; Mishael; Misahel; Misael; Meschach; Mesach; Meshach; Misac; Asarja; Azariah; Azarias; Abed-Nego; Abednego; Abednago; Abed Ngo
(erstellt: Januar 2018)
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1. Das Daniel-Buch und seine Bedeutung
Das Daniel-Buch ist nach dem Weisen „Daniel“ (דָּנִיּאֵל Dānîj’el) benannt, der als Zentralfigur des Buches in elf der insgesamt zwölf Kapitel (mit Ausnahme von Dan 3) im Mittelpunkt steht. Obwohl große Teile der Schrift vermutlich erst im 2. Jh. v. Chr. entstanden sind und das Daniel-Buch als das jüngste Buch der Hebräischen Bibel zu gelten hat, wird das babylonische Exil (597-539 v. Chr. → Exil / Exilszeit
Das Buch erzählt, dass Daniel mit drei judäischen Gefährten von königlicher Abstammung im Zuge der Exilierungen an den babylonischen Königshof gelangt, wo er zunächst eine umfassende Ausbildung durchläuft und schließlich eine Spitzenposition der Reichsverwaltung unter der wechselnden Oberherrschaft der → Babylonier
Die für die Zukunft offenbarten Vorgänge werden in einer mitunter rätselhaften Bilderwelt entfaltet, die dem heutigen Leser nur schwer einen Zugang ermöglicht und eindeutige Identifizierungen oft nicht zulässt. Bei aller Offenheit der einzelnen Vorgänge zielen die Schilderungen erkennbar darauf, dass eine als gegenwärtig erfahrene Zeit der Bedrängnis, die wohl mit den religionspolitischen Maßnahmen → Antiochus IV. Epiphanes
2. Daniel und die drei judäischen Männer
2.1. Namen und Benennung des „Daniel“
2.1.1. Daniel
Eigennamen im Alten Testament sind in der Regel bedeutungsvoll. Sie enthalten häufig theologische Aussagen (vgl. den Propheten → Elia
2.1.2. Beltschazar / Baltasar
Im Zuge seiner Integration in den Königshof → Nebukadnezars
Der ähnlich lautende Name des babylonischen Königs → Belsazar
2.2. Person Daniels
Die Analyse des Daniel-Buches zeigt, dass sein Protagonist nicht als historische Gestalt zu verstehen ist. „Es kann kein Zweifel bestehen: Der Daniel des Danielbuches ist eine Idealgestalt, die Geschichten um ihn tragen deutlich legendäre Züge.“ (Albani, 18).
Innerhalb des Alten Testaments begegnet der Personenname Daniel an weiteren Stellen; dabei ist er jedoch nicht mit der hier in den Blick genommenen Figur identisch. Nach 1Chr 3,1
Weiterführend scheinen dagegen die Belege bei dem Exilspropheten → Ezechiel
Im Aqhat Epos aus → Ugarit
Daniel ist nicht mit dem Danil / Danel der Vorzeit gleichzusetzen. Mit dem Namen Daniel greift die biblische Überlieferung des Daniel-Buches – einer in der → apokalyptischen
2.3. Hananja, Mischael und Asarja
Im Zuge der Eroberung werden nach Dan 1 neben Daniel weitere junge Israeliten vornehmer Abstammung nach Babylon deportiert, die dort eine umfassende weisheitliche Ausbildung für den Dienst am Königshof erhalten sollen. Zu dieser Gruppe zählen → Hananja
Wie an der Figur Daniels gezeigt, zielt die Umbenennung auf Integration in den kulturellen und religiösen Kontext des babylonischen Hofes sowie auf die Indienstnahme durch den König bzw. die von ihm vertretene religiöse Autorität. Während sich die ursprünglichen Namen in der Tradition Israels ohne Schwierigkeiten als theophore Namen deuten lassen (Asarja: עֲזַרְיָה ‘ǎzarjāh „geholfen hat Jahwe“; Hananja: חֲנַנְיָה ḥǎnanjāh „begnadet hat Jahwe“; Mischael: מִישָׁאֵל mîšā’el „Wer ist, was Gott ist?“ bzw. „Wer ist der, der zu Gott gehört?“), erscheint die Deutung der babylonischen Namen – mit Ausnahme von Abed Nego – als schwierig. Bei diesem handelt es sich vermutlich um eine absichtsvolle Entstellung des Namens Abed Nebo, d.h. „Diener (des Gottes) Nabu“. Ob auch die Namen Schadrach und Meschach in ähnlicher Weise als Entstellungen der babylonischen Gottheit Marduk oder der Stadt Babylon (Šešak, vgl. Jer 25,26
3. Stellung im Kanon
Die Hebräische Bibel ordnet das Daniel-Buch nach dem Buch → Ester
Für die Zuordnung zu den Ketubim werden unterschiedliche Erklärungen angeführt:
(1) Das Daniel-Buch ist vermutlich im 2. Jh. v. Chr. – und damit in einer Zeit, als der zweiteilige Kanon der Hebräischen Bibel aus Tora und Nebiim „Propheten“ bereits abgeschlossen, die Gruppe der Ketubim „Schriften“ jedoch noch im Fluss war – entstanden (vgl. u. 6.). Eine Aufnahme in den Prophetenkanon war daher nicht mehr möglich.
(2) Demgegenüber geht Klaus Koch davon aus, dass das Daniel-Buch auch im Judentum – wie die Belege aus dem 1. Jh. n. Chr. (s.o. Qumran, Neues Testament, Josephus) deutlich machen – als prophetische Schrift verstanden wurde (vgl. aber Tilly 2007, 36f). Als sich jedoch zeigte, dass eine bestimmte Interpretation prophetischer Ankündigungen wie Dan 7,23f
4. Aufbau, Inhalt und Komposition
Der Aufbau des (hebräisch-aramäischen) Daniel-Buches lässt sich anhand der Gattungen beschreiben: Während Dan 1-6 eine Sammlung eigenständiger Erzählungen über Daniel (und seine Gefährten) bilden, handelt es sich bei Dan 7-12 um → Visionsschilderungen
4.1. Dan 1
Auftakt des Daniel-Buches ist die Belagerung und → Eroberung Jerusalems
Das Szenario der Belagerung verweist auf die mit dem Tempel, der Stadt Jerusalem und damit dem politischen wie religiösen Zentrum Israels verbundene Konfrontation zwischen dem Volk Israel, seinem König → Jojakim
Im Zuge der Eroberung werden auch junge Israeliten vornehmer Abstammung nach Babylon deportiert, die dann eine umfassende, weisheitliche Ausbildung für den Dienst am Königshof erhalten sollen. Zu dieser Gruppe zählen auch Daniel sowie Hananja, Mischael und Asarja. Um sich nicht an der vom König zugewiesenen Nahrung zu verunreinigen, bittet Daniel um die Zuweisung von Wasser und pflanzlicher Nahrung. Ihre körperliche Entwicklung ist ausgezeichnet und auch ihre Ausbildung in den weisheitlichen Traditionen Mesopotamiens verläuft äußerst erfolgreich: Wissen, Verständnis jeder Art von Schrifttum und Weisheit zeichnen Daniel und seine Gefährten aus; dieser verfügt darüber hinaus über die Fähigkeit, Träume zu deuten (Dan 1,17
Die beiden Leitmotive, des Angriffs auf das Jerusalemer Heiligtum und die individuelle Treue zum Gott Israels in Diaspora-Kontexten, die das Daniel-Buch als Ganzes prägen, werden bereits hier eingeführt und im Laufe des Buches und der im Aufstieg und Niedergang der Großmächte voranschreitenden Weltgeschichte bis „zur Zeit des Endes“ immer wieder aufgenommen. „Der frevlerische König der Endzeit, der die Züge des Seleukiden Antiochus IV. Epiphanes [vgl. Dan 7; Dan 11; D.H.] trägt, bringt das Exil und seine Probleme nach Jerusalem, in das Zentrum der jüdischen Welt.“ (Wildgruber 2007, 53). Das Daniel-Buch deutet die Herausforderungen und Auseinandersetzungen seiner Gegenwart im Lichte der in den Erzählungen von Dan 1-6 entfalteten Erfahrungen des babylonischen Exils, das auf diese Weise zum Paradigma des Lebens in Jerusalem in seleukidischer Zeit wird.
4.2. Dan 2-6
Die Kapitel Dan 2-6 entfalten in legendarischen Hofgeschichten Episoden aus dem Leben Daniels und seiner Gefährten am fremden Königshof. Dabei steht einerseits ihre göttliche Begabung mit Weisheit und besonderen Fähigkeiten im Zentrum, die sie über die Beamten des Königs heraushebt, so dass sie zu geschätzten Ratgebern des Königs (Dan 2
Die engsten Bezüge innerhalb von Dan 2-6 finden sich zwischen den Erzählungen Dan 4 und Dan 5, die die beiden Herrschergestalten → Nebukadnezar und → Belsazar
Diese „Doppelerzählung“ Dan 4; 5 wird gerahmt von den beiden Erzählungen Dan 3 und Dan 6, die von staatlicher Hybris einerseits und von der Treue der drei Männer bzw. Daniels zum Gott Israels, ihrer Verurteilung und Bestrafung und der göttlichen Rettung aus dem Feuerofen bzw. der Löwengrube andererseits berichten. Und auch zwischen Dan 2 und Dan 7 sind, insbesondere was die Vision der durch göttliche Intervention abgelösten vier aufeinanderfolgenden → Weltreiche
A Dan 2: Aufrichtung der Königsherrschaft Gottes (Nebukadnezar)
B Dan 3: Totalitärer Anspruch staatlicher Macht (Nebukadnezar)
C Dan 4: Hybris staatlicher Macht und Bekehrung (Nebukadnezar)
C’ Dan 5: Hybris staatlicher Macht und Gericht (Belsazar)
B’ Dan 6: Gebet zu Gott, Löwengrube (Darius)
A’ Dan 7: Aufrichtung der Königsherrschaft Gottes (Belsazar)
Diese Struktur überschreitet den Zusammenhang der Erzählungen von Dan 1; Dan 2-6 und leitet in den zweiten Teil des Daniel-Buches (Dan 7-12) über.
4.3. Dan 7-12
Dan 7
In Dan 8
Dan 9
Dan 10-12
Die Rückbezüge von Dan 10-12 zu Dan 7 einerseits und Dan 1 andererseits erweisen die doppelte Funktion als Abschluss sowohl für den zweiten Teil des Daniel-Buches als auch für das Buch als Ganzes (vgl. Wildgruber 2012, 33). Das Daniel-Buch ist als ein Buch aus zwei Teilen zu verstehen, die über das Scharnier von Dan 7 und zahlreiche inhaltlich-thematische Verbindungslinien verknüpft sind.
5. Textüberlieferung
Das Daniel-Buch weist eine komplexe Textüberlieferung auf. Neben dem masoretischen Text sind zwei griechische Traditionen, die Septuaginta-Fassung und die „Theodotion“-Fassung, erhalten, die sich teils markant unterscheiden und in ihrem Textbestand gemeinsam über den der masoretischen Fassung hinausgehen. Zudem hat die Entdeckung und Edition der Texte vom Toten Meer für die Erforschung des Daniel-Buches zahlreiche interessante Erkenntnisse ermöglicht. Gerade die zeitliche Nähe der Manuskripte zum Abschluss des Daniel-Buches (vgl. u. 6.) von teils weniger als einem Jahrhundert ist bemerkenswert.
5.1. Zweisprachigkeit
Eines der auffälligsten Merkmale des masoretischen Daniel-Buches ist seine Zweisprachigkeit, die nur im Buch Esra eine gewisse Parallele hat (vgl. allenfalls noch Gen 31,47
5.2.Texte vom Toten Meer
Unter den Schriftfunden vom Toten Meer (→ Qumran-Handschriften
Nach der texttypologischen Klassifikation von Lange (vgl. Lange, 516f) sind die Manuskripte des Daniel-Buches nicht der protomasoretischen Tradition zuzurechnen, sondern als semi-masoretisch (1QDanb; 4QDand) bzw. eigenständig (4QDana.b; 6QpapDan) zu beschreiben (1QDana und 4QDane sind aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes nicht klassifizierbar). „4QDana.b [stellen; D.H.] eine bislang unbekannte Fassung von Dan [i.e. des Daniel-Buches; D.H.] dar. Alle eigenständigen Handschriften weisen ferner eine gewisse Nähe zu oʼ [d.h. der LXX, s.u.] auf.“ (Lange, 517).
Die Textfunde vom Toten Meer dokumentieren ein Nebeneinander verschiedener Überlieferungsformen des Daniel-Buches in der hebräisch-aramäischen Textüberlieferung der ersten 200 Jahre nach Abschluss des Buches.
Neben dem Daniel-Buch selbst wurden in Qumran auch Manuskripte entdeckt, die enge literarische Berührungen mit Daniel oder dem Daniel-Buch aufweisen (vgl. etwa 4QOrNab = 4Q242; 4QpsDana-c = 4Q243-245). Besondere Aufmerksamkeit hat das „Gebet des Nabonid“ (4QOrNab = 4Q242) erregt, das zahlreiche Ähnlichkeiten zu Dan 4 aufweist und nahelegt, dass diese Erzählung ursprünglich mit Nabonid und nicht wie in der biblischen Überlieferung mit Nebukadnezar verbunden war (vgl. dazu auch → Belsazar
5.3. Griechische Übersetzungen
Zwei griechische Fassungen des Daniel-Buches sind zu unterscheiden: die → Septuaginta
5.3.1. Septuaginta (LXX)
Die Septuaginta-Fassung des Daniel-Buches gilt als die älteste erhaltene griechische Übersetzung des Daniel-Buches. Sie ist in dem aus dem 2. oder 3. Jh. n. Chr. stammenden Papyrus (967), in einigen späteren Handschriften (88, 613, 813, 875) und in Zitaten bei altkirchlichen Autoren sowie in freien Aufnahmen im Neuen Testament bezeugt. Nach einer Zeit des parallelen Gebrauchs – wie er sich auch im Neuen Testament widerspiegelt – wurde sie immer mehr zu Gunsten der sog. „Theodotion“-Fassung zurückgedrängt, bis sie schließlich völlig in Vergessenheit geriet und erst im 18. Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Die Edition des Papyrus 967 stellte die Auseinandersetzung mit dieser Textform auf eine neue Grundlage.
Die Datierung der Übersetzung muss unsicher bleiben, es ist jedoch an die Mitte des 2. Jh.s v. Chr. und damit nur wenige Jahrzehnte nach dem Abschluss des hebräisch-aramäischen Daniel-Buches (vgl. u. 6.) zu denken. Ihr Ursprung ist aufgrund der pro-ptolemäischen Haltung im ägyptischen Alexandria anzunehmen, wobei jedoch auch Palästina nicht ausgeschlossen werden kann. Obgleich das Urteil zahlreicher Kommentare (vgl. schon → Hieronymus
Bemerkenswert ist, dass Papyrus 967 zwischen Dan 4 und Dan 9 eine abweichende, an der Königschronologie orientierte Kapitelreihenfolge bietet. Auf Dan 4 folgen die beiden Kapitel Dan 7 und Dan 8, dann Dan 5 und Dan 6 sowie Dan 9. Ob diese Kapitelfolge als ursprünglicher zu betrachten ist oder eine sekundäre Korrektur in Anpassung an die historische Einordnung der jeweils bestimmenden Königsgestalten darstellt, wird kontrovers diskutiert.
5.3.2. „Theodotion“-Fassung (Θ; Th)
Als „Theodotion“-Fassung wird eine eigenständige griechische Übersetzung bzw. die Revision einer Übersetzung des Daniel-Buches bezeichnet. Der Name „Theodotion“ verweist auf einen jüdischen Proselyten um 180 n. Chr. Da Lesarten dieser Textfassung in früheren Kontexten, u.a. auch im Neuen Testament, bezeugt sind, ist aber eine Datierung in die vorneutestamentliche Zeit, vermutlich ins 1. Jh. v. Chr., notwendig. Ab dem 3. Jh. n. Chr. hatte die „Theodotion“-Fassung für das Daniel-Buch bis ins 20. Jh. hinein unter Zurückdrängung der LXX-Fassung quasi einen Alleinvertretungsanspruch als griechische Textüberlieferung des Daniel-Buches, sodass die Handschriftenlage wesentlich günstiger ist als bei der LXX-Fassung. Als ältester Zeuge wird zumeist Papyrus 861 (Ende 3. / Anfang 4. Jh. n. Chr.) betrachtet, der neben → Susanna
Der Blick auf die Übersetzungstechnik zeigt den Versuch, „eine Entsprechung zwischen den semitischen und griechischen Formen zu erreichen, und zwar sowohl auf der Ebene der grammatischen Formen, als auch auf der Ebene des Wortschatzes“ (Settembrini, 643). Im Vergleich zur LXX-Fassung ist ein Bemühen um Nähe zur vermutlich als Vorlage dienenden masoretischen bzw. proto-masoretischen Textfassung zu beobachten. Zumeist werden eine Abhängigkeit von der LXX-Fassung sowie die Kenntnis zumindest einer weiteren Textüberlieferung des Daniel-Buches angenommen.
5.4. Zusätze zu Daniel (ZusDan)
Mit der nicht unproblematischen Bezeichnung Zusätze zum Daniel-Buch (→ Kanon
Die verbleibenden Textteile sind als Bestandteil von Dan 3 überliefert. Der Übergang von der Notiz, dass die drei Männer aufgrund ihrer Weigerung, das Standbild anzubeten, in den Ofen geworfen werden (Dan 3,23
Die narrative Einführung schließt das Volksklagelied des Asarja (Dan 3,25-45 = ZusDan 3,1-21
Mittmann-Richert plädiert dafür, die Zusätze im literarischen Verbund der LXX-Fassung des Daniel-Buches als Moment der „schriftgelehrten Textauslegung“ vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen unter Antiochus IV. Epiphanes (vgl. auch Dan 3,28ff
6. Entstehung
6.1. Zur Frage der Einheitlichkeit des Daniel-Buches
Nach traditioneller Auffassung war das babylonische Exil der historische Hintergrund für die Entstehung des Daniel-Buches und der weise Daniel selbst wurde als Verfasser des Buches betrachtet (sog. Exilsthese). Einige Beobachtungen legen jedoch eine spätere Datierung und die Entstehung im Land selbst nahe: Die Offenbarungen, die Daniel empfängt, enthalten Voraussagen, die in den religionspolitischen Auseinandersetzungen in Jerusalem unter → Antiochus IV. Epiphanes
Das Bild → Belsazars
Vor diesem Hintergrund erscheint die Makkabäer-Zeit (→ Makkabäer
Den Versuchen, das Daniel-Buch als eine einheitliche Größe – sei es aus der Exilszeit oder auch der Makkabäerzeit – wahrzunehmen, stehen deutlich wahrnehmbare Spannungen in Theologie, Chronologie, Stil und Sprache gegenüber (vgl. auch Niehr, 621-622; Witte, 481-482). Die Tatsache, dass einerseits Dan 2-7 nicht in hebräischer, sondern in aramäischer Sprache abgefasst sind und andererseits sich die Erzählungen in Dan 1-6 und die Visionsschilderungen in Dan 7-12 in ihrer Form unterscheiden, macht eine längere Entstehungsgeschichte des Daniel-Buches wahrscheinlich.
Außerdem widersprechen sich die Angaben über die Aufenthaltsdauer Daniels am Hof Nebukadnezars in Dan 1,5
Auch das Fehlen Daniels in Dan 3 ist auffällig; hier stehen allein die drei judäischen Männer Schadrach, Meschach und Abed-Nego, die mit Daniel an den Königshof des Nebukadnezar deportiert worden waren, im Zentrum. Die in Dan 1,7
Während Daniel in Dan 1-6 als kompetenter Weiser und Traumdeuter gezeichnet wird, der aufgrund seiner herausragenden Begabungen am fremden Königshof in herausgehobener Position tätig ist, erscheint er in Dan 7-12 über keinerlei besondere Fähigkeiten in der Traumdeutung zu verfügen und seine eigenen Träume nicht zu verstehen. Ähnlich verschiebt sich auch die Haltung gegenüber den fremden Herrschern: Während in Dan 1-6 eine vorsichtig positive Einstellung vorherrscht, werden die menschlichen Machthaber in Dan 7-12 durchweg negativ gesehen.
Auch die verschiedenen Textüberlieferungen mit teils abweichenden Fassungen des Daniel-Buches, die zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Kontexten entstanden sein dürften, bieten einen bemerkenswerten Einblick in die Geschichte eines biblischen Textes. „Den Materialien und Themen der Daniel-Tradition eignet offenbar so viel theologische Substanz, so viel innere Dynamik, dass die Juden- wie die Christenheit immer wieder auf die Grundmuster dieser Texte zurückgegriffen und sie produktiv fortgeschrieben hat …“ (Bartelmus, 139).
6.2. Aufstockungs- oder Ergänzungshypothese
Angesichts der skizzierten Befunde wurde in Analogie zu den für die Entstehung des Pentateuchs entwickelten Modellbildungen eine Fragmentenhypothese formuliert, die von der Entstehung des Daniel-Buches als Zusammenstellung einzelner, selbstständiger Erzählungen bzw. Erzählsammlungen ausgeht. Auch wenn dieses Modell gegenwärtig nicht mehr allein zur Erklärung des Entstehungsprozesses herangezogen wird, spielt es zur Beschreibung der ersten Stufen der Textgenese nach wie vor eine wichtige Rolle.
Seit dem Kommentar von Meinhold (1889) wurde häufig eine sog. „Aufstockungshypothese“ (zum Begriff: Koch 1980, 62) formuliert: Die älteste Stufe der Textentstehung bildet eine Sammlung einzelner Erzählungen, die hinter Dan 2-6(7) steht und in die Perserzeit zurückgeht. In makkabäischer Zeit wurde eine Ergänzung um den Visionsteil (Dan 7[8]-12) vorgenommen. Dieses Modell bildet bis heute einen weithin anerkannten Rahmen für das Verständnis des Daniel-Buches, der im Einzelnen jedoch auf ganz unterschiedliche Weise konkretisiert wird.
6.3. Konkretionen in gegenwärtigen Modellbildungen
Der nachfolgende Überblick stellt wichtige Entstehungsmodelle des Daniel-Buches dar (vgl. dazu auch Helms 2013, 33-49).
Odil Hannes Steck nimmt einzelne aramäische Erzählungen als Startpunkt der Genese des Daniel-Buches an, die als lose Sammlung in der Alexander- bzw. Ptolemäerzeit mit einer möglicherweise aramäisch abgefassten Einleitung Dan 1-2,4a und den Visionen Dan 2* und Dan 7* verbunden wurden. In makkabäischer Zeit wird die Einleitung Dan 1 in hebräischer Sprache neu- bzw. umgestaltet, Dan 2* und Dan 7* erfahren Erweiterungen und Aktualisierungen. Dan 8-12 werden mit diesem Textzusammenhang verknüpft und weisen ihrerseits Spuren einer begrenzten Entwicklung auf.
Ernst Haag sieht dagegen die Anfänge in zwei weisheitlichen Lehrerzählungen (Dan 4,1-24.31-34*; Dan 6,1-29*) aus der Jerusalemer Hierokratie der Perserzeit. Diese werden gegen Ende des 3. Jh.s v. Chr. mit einer unabhängigen Geschichtsdarstellung (Dan 4,25-30*; Dan 5,1-30*) verbunden. Die daraus entstandene Lehrschrift hat bald eine griechische Neubearbeitung erfahren (vgl. Dan LXX 4-6). Vor dem Hintergrund des sich ausbreitenden Hellenismus wird diese Grundschicht einerseits um eine Erzählfolge, die das Motiv der Bewährung des Frommen ins Zentrum stellt (Dan 1-3*), und andererseits um Darstellungen der Vergänglichkeit politischer Herrschaft und des göttlichen Heilshandelns an den Frommen (Dan 7-8*) ergänzt. Die Profanierung des Tempels in Jerusalem durch Antiochus IV. stellt schließlich den Anstoß für die Fortschreibung dieses vormakkabäischen Daniel-Buches zum sog. „makkabäischen Daniel-Buch“ (Dan 1-12*) dar. Ergänzungen in der griechischen Fassung sind das Gebet des Asarja (Dan 3,24-50 = ZusDan 3,1-26) und der Lobgesang der drei jungen Männer (Dan 3,51-90 = ZusDan 3,27-66) sowie die Erzählungen Sus = ZusDan 1 und BelDr = ZusDan 2. Wobei die zuletzt genannten Texte erst in der lateinischen Tradition zu einem Bestandteil des Daniel-Buches wurden.
Nach John Collins wurden vermutlich noch aus persischer Zeit stammende, unabhängige Einzelerzählungen zu einer Erzählsammlung (zunächst nur Dan 3,31-6,28) verbunden. Unter Einbeziehung eines einleitenden Kapitels Dan 1 und von Dan 2 entstand in hellenistischer Zeit eine umfangreichere Erzählsammlung, die noch vor der Entweihung des Tempels um Dan 7 ergänzt und für kurze Zeit als ein aramäisches Buch gelesen wurde. Seine Endgestalt erhielt der Text zwischen 167 und 164 v. Chr. durch die Ergänzung der hebräischen Kapitel Dan 8-12 und die Übersetzung von Dan 1 ins Hebräische.
Jürgen Christian Lebram unterscheidet drei Stufen der Textentstehung. Als ältester Kern des Daniel-Buches – entstanden nach 200 v. Chr. im Kreis „international orientierter Weisheitslehrer“ – wird der aramäische Teil (Dan 2-7) bestimmt, den er als eigenständiges, apokalyptisch ausgerichtetes Buch versteht. Möglicherweise könnte ein aramäischer Vorläufer der griechischen Susannalegende ursprünglich als Einleitung gedient haben. Auf eine erste Redaktion noch zur Zeit Antiochus III. (223-187 v. Chr.) führt Lebram die neue Einleitung Dan 1 sowie die Vision von Dan 8 zurück. Die zweite Redaktion beschränkt sich auf das Ende des Buches: Sie bearbeitet Dan 8 und ergänzt Dan 9-12. Die Auseinandersetzung zielt nicht mehr auf Antiochus III. sondern auf Antiochus IV. (175-164 v. Chr.).
Reinhard Gregor Kratz nimmt einen Grundstock von Erzählungen in Dan 1-6 aus der östlichen Diaspora in persischer Zeit an. Die Zusammenstellung erfolgt in Jerusalem selbst. Eine erste Ergänzung erfährt diese Sammlung in hellenistischer Zeit durch die Anfügung von Dan 7* und Eintragungen in Dan 2. Dadurch erhält die Erzählsammlung eine eschatologische Ausrichtung. Dan 8 und Dan 10-12 werden in makkabäischer Zeit an den Textzusammenhang von Dan 1-7 angebunden; in diesem Zusammenhang wird Dan1,1-2,4a ins Hebräische übersetzt. Eine separate Einfügung nimmt Kratz für Dan 9,1-10,1 an. Dadurch kommt der Geschichtsverlauf bereits mit Dan 9 zum Ende; Dan 10-12 erscheinen in einer neuen Funktion der Präzisierung der Ereignisse.
Agus Santoso stellt grundlegende Aspekte der Fragmententhese in den Vordergrund. Als Ausgangspunkt der Textentwicklung wird die schriftliche Form der zunächst mündlich tradierten Erzählungen von Dan 1-6* aus persischer Zeit angenommen. In der östlichen Diaspora werden die Einzelerzählungen (unter Hinzufügung von 1,1.21; 2,1.2*.49; 6,29) in der späten Perserzeit zum aramäischen „Danielerzählungsbuch“ verknüpft. Die weiteren Bearbeitungen werden in Palästina lokalisiert. In einer zweiten Redaktion wird Anfang des 2. Jh.s v. Chr. neben der Einfügung einzelner Elemente die bislang selbstständige Vision Dan 7* angegliedert, die den Schlusspunkt der symmetrischen Komposition Dan 1-7 bildete. Die dritte Redaktion ordnet Santoso in die apokalyptische Bewegung in Judäa zur Zeit Antiochus’ IV. ein. Neben einer umfänglichen Bearbeitung erfolgt die Angliederung zweier ursprünglich selbstständig tradierter Visionen Dan 8* und Dan 10-12* sowie des Bußgebetes Dan 9*. Außerdem wird Dan 1,1-2,4a ins Hebräische übersetzt. Eine abschließende Redaktion in der Zeit nach dem Tod Antiochus’ IV. oder kurz nach der Wiedereinweihung des Tempels nimmt weitere Bearbeitungen vor.
Barbara Schlenke geht von unabhängigen Einzelüberlieferungen in Dan 4*; 5* und 6* aus. In einer ersten redaktionellen Überarbeitung werden sie als Hofgeschichten gezeichnet und untereinander sowie mit Dan 2* verbunden. Eine zweite Redaktion ergänzt Dan 7* und „scheint zugleich auch verantwortlich für die Erstellung der Ringstruktur von Dan 2-7“ (Schlenke, 377) zu sein. Durch die Verbindung mit dem narrativen Grundbestand von Dan 1* (1-4.6-7.17-20), der als Einleitung zu Dan 2 (vgl. VV 17.49) fungiert, wird zugleich die weitgehend eigenständige Überlieferungseinheit Dan 3 in den Kontext eingebunden. Beim Anschluss der hebräischen Visionen Dan 8 und Dan 10-12 fungiert Dan 7 als Scharnier. In diese Phase ordnet sie auch die Verbindung von Dan 1* mit 1,8-16 (hebräische Erzählung von der Nahrungsverweigerung) und die Übersetzung von Dan 1,1-2,4a ins Hebräische ein. Innerhalb dieses Kontextes betrachtet sie Dan 9 „als Interpretation und Aktualisierung eines vorfindlichen autoritativen Textes“ (Schlenke, 381) und geht von einer sekundären Integration von Dan 9 in den Zusammenhang von Dan 8 und Dan 10-12 aus. Die Abweichungen in Dan 4-6 und Dan 4-6 LXX führt sie auf „unterschiedliche[n] Redaktionsprozesse in der Zusammenbindung der Erzählungen“ (Schlenke, 375) zurück.
Der Überblick über die vorgestellten Modellbildungen zeigt in den Einzelfragen eine große Divergenz. Dennoch lassen sich einige Grundüberzeugungen wie die Annahme eines längeren Entstehungsprozesses, der von einem höheren Alter der Erzählungen und deren späterer Verbindung mit den Visionen ausgeht, festhalten. „Als vorläufiges Fazit aus den Diskussionen zeichnet sich die Existenz, einer älteren aramäischen Schrift in Kap. 2,4b-6,29 ab, die um eine Einleitung und um eine Vision in Kap. 7 ergänzt wurde. Diesem Komplex wurden Kap. 8-12 … angefügt.“ (Niehr, 623).
6.4. Die Septuagintafassung im Prozess der Textentstehung
Die nachfolgend vorgestellten Modelle legen einen Schwerpunkt auf die Frage nach dem Verhältnis von masoretischem Text und Septuaginta. Im Zentrum der Argumentation stehen neben den Zusätzen zum Danielbuch insbesondere die abweichende Überlieferung in Dan 4-6 und die unterschiedliche Kapitelreihenfolge (vgl. dazu Helms 2013, 134-147). Eine besondere Bedeutung kommt hier der Hypothese von Rainer Albertz zu. Er sieht den Ausgangspunkt der literarisch greifbaren Textentwicklung in den hebräischen bzw. aramäischen Einzelerzählungen Dan 4
Auch die in Papyrus 967 abweichende Kapitelfolge (vgl. o. 5.3.1.) ist für die Frage nach der Entstehungsgeschichte von Relevanz. In vormakkabäischer Zeit nimmt etwa Johan Lust eine aramäische Erzählsammlung aus Dan 3-4; Dan 7; Dan 5-6 an, die auch die sog. Zusätze zum Daniel-Buch einschloss und in der LXX-Tradition mündet. Darüber hinaus wurden die Erzählungen in einem weiteren Sammlungsprozess, der in der masoretischen Tradition mündet, unabhängig gesammelt und zusammengeführt. Dan 8 wurde schließlich gemeinsam mit den weiteren hebräischen Überlieferungen in Dan 9; Dan 10-12 in makkabäischer Zeit in diese Sammlung integriert.
Andererseits nimmt Oliver Munnich eine gegenüber der masoretischen Fassung ursprünglichere semitische Fassung an, die Papyrus 967 als Vorlage gedient habe. Ausgangspunkt seiner Argumentation ist eine semitische Erzählsammlung aus Dan LXX 4; Dan 7 und Dan 8 in makkabäischer Zeit, die um die älteren Erzählungen Dan LXX 5 und Dan LXX 6 als mit den Erzählungen von Susanna und Bel und dem Drachen vergleichbare „innere Fortschreibungen“ ergänzt wird. Charakteristisches Merkmal dieser Sammlung ist die durch das Nebeneinander von Dan LXX 4 und Dan 7 und Dan 8 erreichte Parallelisierung von Nebukadnezar und Antiochus IV. Epiphanes. Eine Einordnung dieses Prozesses in die Entstehung des Daniel-Buches mit der abweichenden Kapitelfolge und den inhaltlichen Differenzen in Dan 4-6 lässt Munnich offen. Im Zuge einer weiteren redaktionellen Bearbeitung dieser von Papyrus 967 bezeugten Vorlage erhält das Daniel Buch seine masoretische bzw. proto-masoretische Gestalt.
In Auseinandersetzung mit den Argumentationen von Lust und Munnich formuliert Timothy McLay ein komplexes Entstehungsmodell des Danielbuches. Unabhängige Einzelerzählungen werden in vorhellenistischer Zeit zu einer semitischen Sammlung zusammengeführt, die in Dan LXX 4-6 greifbar ist und um frühe Fassungen von Dan 2* und Dan 3 ergänzt wurde. Eine Erweiterung bildete die Verbindung mit Dan 7 und möglicherweise einer frühen Form von Dan 1. Unter dem Eindruck der religionspolitischen Auseinandersetzungen unter Antiochus IV. wurden Dan 2 und Dan 7 überarbeitet, und die Textsammlung Dan 1-7 gelangte nach Alexandria, wo sie auf früheren Übersetzungen – insbes. von Dan 4-6 – aufbauend ins Griechische übersetzt wurde. Die ursprüngliche semitische Fassung wurde nach der Entweihung des Tempels stark bearbeitet und mit Dan 8 sowie Dan 10-12 verbunden. Als letzter Textteil wurde Dan 9 verfasst und Dan 1 wurde entweder neu geschrieben oder ins Hebräische übersetzt. Von dieser Entwicklung losgelöst ist die Entwicklung des Textes in Ägypten. Im Zuge der dortigen Textentwicklung fanden die Zusätze zu Dan 3 ihren Ort in der Sammlung und BelDr = ZusDan 2
7. Geschichtlicher Hintergrund
Der Überblick über die Modellbildungen zur Entstehungsgeschichte verweist bereits auf die Problematik der Beschreibung des geschichtlichen Hintergrundes. Unabhängig von den Details der vertretenen Hypothesen stimmen sie darin überein, dass sie die Zeit des → Hellenismus
In der Nachfolge des Großreiches Alexanders des Großen (336-323 v. Chr.) kommt es zwischen den → Ptolemäern
Als Trägergruppe des Daniel-Buches ist aller Wahrscheinlichkeit nach von der in Dan 10-12 (vgl. insbes. Dan 11,33-35
Die „Verständigen“ nehmen in das Daniel-Buch ältere Stoffe auf, die insbesondere in Dan 1-6 zu suchen sind und deren geschichtlicher Hintergrund nicht einfach zu bestimmen ist. Die Prägung durch typische Motive und literarische Konventionen sowie das unspezifische, höfische Umfeld eines fremden Königshofes erschweren eine Identifikation des geschichtlichen Hintergrundes. Der Aufstieg einzelner Angehöriger der Diaspora-Gemeinden in höchste Staatsämter mag dabei eher Ausdruck von Ambitionen sein als tatsächlichen Status widerspiegeln, setzt aber die „Existenz einer gesellschaftlich relevanten Schicht der Juden in der Diaspora voraus“ (Helms 2013, 91). Die mantische Prägung der → Weisheit
8. Theologische Akzente
Die eigentliche Mitte der Theologie des Daniel-Buches ist die Königsherrschaft des Gottes Israels. Dieser erweist sich in der Auseinandersetzung des Gottesvolkes mit den fremden Großmächten als der wahre König und Retter (Dan 1-6), dessen Macht über alle Großkönige erhaben ist. Bestimmend für das Buch ist jedoch nicht der Blick auf die Vergangenheit (vgl. Dan 2,20ff
Das Daniel-Buch gilt als apokalyptisches Buch (→ Apokalyptik
Dabei ist bemerkenswert, dass das Buch den Namen JHWH ausschließlich in Dan 9 (vgl. Dan 9,2.4.8.10.13f.20
8.1. Aufstieg und Niedergang der Weltreiche
Die Erzählungen und Visionen des Daniel-Buches werden von Datierungen eröffnet, die das jeweilige Ereignis unterschiedlichen Königen und unterschiedlichen → Weltreichen
Dan 2
8.2. Menschensohn und die Heiligen des Höchsten
Für die Theologie des Daniel-Buches und für die ihm beigemessene Bedeutung spielt Dan 7
Das Motiv des Wolkenfahrers erscheint in der alttestamentlichen Überlieferung als Theophaniemotiv (→ Epiphanie
In der Septuaginta sind in Dan 7 bemerkenswerte, in ihrer Interpretation aber nicht unumstrittene (vgl. etwa Hofius), Unterschiede zu beobachten, die sich in der Erscheinung des Menschensohnes (υἱὸς ἀνθρώπου hyios anthrōpou) verdichten: In Dan 7,13
8.3. Engel und Völkerengel
Im Daniel-Buch treten göttliche Boten und als individuelle Figuren gezeichnete → Engel
Diese Engel stehen in einer besonderen Beziehung zu bestimmten Völkern, als deren Repräsentant sie agieren. Die geschichtlichen Ereignisse und Auseinandersetzungen in der Völkerwelt finden ihre Entsprechung in himmlischen Vorgängen. So erscheint Michael als Fürst Israels (vgl. Dan 10,13
8.4. Auferstehung der Toten
Während die Hauptlinien der Theologie des Alten Testaments das irdische Leben als das eigentliche Leben begreifen (vgl. Zeilinger, 12) und den Tod als dessen unumkehrbares Ende wahrnehmen, an dem auch die von Gott getrennte Fortexistenz in der Totenwelt nichts zu ändern vermag, bricht an einzelnen Stellen die Überzeugung auf, dass die individuelle Beziehung des Einzelnen zu Gott auch über den Tod hinaus reichen kann und Gottes Macht in der Totenwelt nicht endet. Einzelne späte Texte des Alten Testaments formulieren vor diesem Hintergrund möglicherweise bereits die Überzeugung von einer → Auferstehung
Mit der Überwindung der letzten Bedrängnis verbindet die Schlussvision des Daniel-Buches (Dan 10-12) in Dan 12,2f
Demgegenüber scheint die Übersetzung der LXX in Dan 12,3
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Abbildungsverzeichnis
- Der Prophet Daniel (Glasmalerei; Augsburger Dom; 12. Jh.).
- Der Prophet Daniel (Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle; 1511).
- Die vier Großen Propheten Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel erscheinen als Zeugen, die Christus angekündigt haben. Parallel zu ihnen werden im Nebenfenster die vier Evangelisten dargestellt, die von Christus berichten (eines der sog. Bayern-Fenster des Kölner Doms; 19. Jh.).
- In Dan 4 wird König Nebukadnezar zu einem Tier, bis er Gott anerkennt (William Blake, um 1800).
- In Dan 5 gibt König Belsazar ein Gastmahl und sieht die wundersame Schrift „Mene, Tekel, Uparsin“ (Rembrandt van Rijn, 1635).
- In Dan 6 überlebt Daniel in einer Löwengrube (Peter Paul Rubens, 1620).
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