Distel
(erstellt: April 2018)
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1. Botanisch
In Palästina kommen verschiedene Distelarten vor, so u.a. die Mariendistel (Silybum marianum L.), die Syrische Distel (Notobasis syriaca L.), die Kugeldistel (Echinops viscosus) und die Golddistel (Scolymus maculatus L.). Die beiden erstgenannten Distelarten haben einen schmalen Stängel mit kleinen, stachligen Blättern. Dessen oberer Teil endet in einem weiß- oder rosafarbenen Blütenkorb, den ledrige und sehr stachlige Blättchen umgeben. Die Kugeldistel dagegen hat purpurbläuliche bis violette Blüten sowie oft spitze Dornen und die Golddistel leuchtend gelbe Blüten sowie ledrige, dornig gelappte Blätter.
Die Gundelia (Gundelia Tournefortii) schließlich, auch Steppenroller genannt, ist eine perennierende, in der Steppe vorkommende Distel mit ovalen, länglichen und sehr dornigen Blättern, die 20 cm und länger werden können. Wenn das Kraut sich von der Wurzel löst, wird es von den Steppenwinden durch die Gegend geblasen.
2. Altes Testament
2.1. Bezeichnungen
Hebräische Bezeichnungen für Distelgewächse sind שָׁיִת šājit, בַּרְקֳנִים barqănîm (Ri 8,7.16
2.2. Allgemeines
Distelgewächse waren eine unablässige Herausforderung für den Ackerbauern, der das zu bearbeitende Land ständig und mit großem Arbeitsaufwand vor dem Überwuchern mit Disteln und Dornsträuchern schützen musste (vgl. Gen 3,18
2.3. Disteln als Teil der gegenmenschlichen Welt
Genauso wie Dorngesträuche (→ Dornen
2.4. Disteln als Strafwerkzeuge
Als schmerzhafte, tödliche Strafwerkzeuge werden Disteln in Ri 8,7.16
2.5. Metaphorik
Distelgewächse wie die Kugeldistel wurden wegen ihrer Leichtigkeit ohne Schwierigkeit vom Winde verweht (Jes 17,13
3. Neues Testament
3.1. Bezeichnung
Die griechische Bezeichnung der Distel ist τρίβολος tribolos.
3.2. Bedeutung
Dass der Baum an seinen Früchten erkannt wird, zeigt Mt 7,16
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928ff
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Der Kleine Pauly, Stuttgart 1964-1975 (Taschenbuchausgabe, München 1979)
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973-2015
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament, 2. Aufl., Stuttgart u.a. 1992
- Calwer Bibellexikon, 2. Aufl., Stuttgart 2006
2. Weitere Literatur
- Dalman, G., Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. VIII, Berlin 2001, Reg. s.v.
- Darom, D., Die schönsten Pflanzen der Bibel, Herzlia, o.J., 30-33
- Hepper, F.N., Pflanzenwelt der Bibel. Eine illustrierte Enzyklopädie, Stuttgart 1992, 35-37
- Löw, I., Die Flora der Juden, Bd. IV, Nachdruck Hildesheim 1967, Reg. s.v.
- Keel, O. / Küchler, M. / Uehlinger, Chr., Orte und Landschaften der Bibel. Ein Handbuch und Studienreiseführer zum Heiligen Land, Bd. 1, Zürich u.a. 1984, 72-74
- Moldenke, H.N. und A.L., Plants of the Bible, New York 1952
- Neumann-Gorsolke, U. / Riede, P. (Hgg.), Das Kleid der Erde, Pflanzen in der Lebenswelt des alten Israel, Stuttgart 2002, 163-168
- Rüthy, A.E., Die Pflanze und ihre Teile im biblisch-hebräischen Sprachgebrauch, Diss. Bern 1942, 15-28
- Walker, W., All the Plants of the Bible, London 1958
- Zohary, M., Pflanzen der Bibel. Vollständiges Handbuch, Stuttgart 2. Aufl, 1986, 153ff
Abbildungsverzeichnis
- Mariendistel. Aus: Wikimedia Commons; © Curtis Clark, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 2.5 generic; Zugriff 17.4.2018
- Gundelia Tournefortii. Aus: Wikimedia Commons; © Gideon Pisanty, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 3.0 unported; Zugriff 17.4.2018
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