Dorf (AT)
(erstellt: Juni 2021)
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→ Stadt
In der hebräischen Bibel sind mehrere Nomina belegt, die ein Dorf bezeichnen können: בָּנוֹת bānôt „Tochterstädte“ (wörtlich „Töchter“), חֲצֵרִים ḥǎṣerîm „Gehöfte“ („runde Anlagen“) und selten כֺּפֶר kofær bzw. כָּפָר kāfār*. Die → Septuaginta
Aus archäologischer Sicht handelt es sich bei Dörfern um unbefestigte Siedlungen, die vor allem in den Bergländern östlich und westlich des Jordangrabens angelegt wurden. Meist folgen diese Dörfer keinem bestimmten Aufbau, wie etwa in der Mittelbronzezeit I oder in der → Eisenzeit II.
1. Die Bezeichnung „Dorf“
1.1. Allgemein
Die Bezeichnung „Dorf“ ist nicht eindeutig definiert. Dies gilt für den heutigen Sprachgebrauch ebenso wie für Untersuchungen zum Alten Testament bzw. zur alttestamentlichen Zeit. Nach einer verbreiteten Vorstellung handelt es sich bei einem Dorf um eine kleine, landwirtschaftlich geprägte Ortschaft, deren Gebäude sich um einen zentralen Platz mit öffentlichen Gebäuden (Kirche, Schule, Apotheke o.ä.) gruppieren. Allerdings entspringt dieses Bild einer romantisch verklärten Vergangenheit, während man sich gegenwärtig darauf geeinigt hat, etwas neutraler von einem „Ort“ oder einer „Gemeinde“ zu reden. Im englischen Sprachgebrauch wird zwischen „city“, „town“ und „village“ unterschieden, wobei der letztgenannte Terminus am ehesten dem deutschen „Dorf“ entspricht.
1.2. Altes Testament
1.2.1. Hebräische Bibel
Eine strukturierte Ansammlung von mehreren Gebäuden an einem Ort wird fast immer mit dem Wort עִיר ‘îr bezeichnet, das Übersetzungen meist etwas unscharf als „Stadt“ wiedergeben, das aber allgemeiner einen „Ort“ meint. Demzufolge wird zwischen עָרִים בְּצֻרוֹת ‘ārîm bǝṣurôt „befestigte Orte“ und עׇרֵי הַפְּרָזִי ‘ārê happǝrāzî „unbefestigte Orte“ unterschieden (Dtn 3,5
Darüber hinaus werden die selten belegten Nomina כֺּפֶר kofær und כָּפָר kāfār* als Bezeichnungen für „Dorf“ verstanden. Das Wort כֺּפֶר kofær kommt nur in 1Sam 6,18
1.2.2. Septuaginta (LXX)
Etwas klarer ist der griechische Sprachgebrauch, der neben dem Ausdruck πόλις polis für „Stadt“ das Wort κώμη kōmē kennt, das in etwa unserem „Dorf“ bzw. „village“ entspricht. Die → Septuaginta
1.2.3. Ergebnis
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die hebräischen Ausdrücke בָּנוֹת bānôt und חֲצֵרִים ḥǎṣerîm sowie כֺּפֶר kofær bzw. כָּפָר kāfār* und das griechische Nomen κώμη kōmē am ehesten unserem Verständnis von „Dorf“ bzw. „village“ entsprechen. Die alttestamentlichen Texte scheinen jedoch weniger am Aussehen der Orte als an deren Status innerhalb eines Siedlungsgefüges interessiert zu sein.
2. Archäologie
2.1. Allgemein
In der archäologischen Forschung zur südlichen Levante ist die Vorstellung davon, was unter „Dorf“ bzw. „village“ zu verstehen ist, vergleichsweise unpräzis. Mitunter wird nahezu jede antike Siedlung aus vorhellenistischer Zeit, die nicht mit einer Stadtmauer umgeben war, als „Dorf“ bzw. „village“ angesprochen. Mehrfach ist in Bezug auf die Eisenzeit I von einer „Dorfkultur“ die Rede (Weippert, 393-410; Zwingenberger; → Eisenzeit I
Erst in jüngerer Zeit werden ansatzweise soziologische Kriterien bei der archäologischen Definition eines Dorfs herangezogen. Allerdings beziehen sich die Aussagen lediglich auf Befunde der Eisenzeit II (Faust 2012a) bzw. der Eisenzeit I (Ilan). Faust lehnt sich an das oben (1.1.) beschriebene Verständnis einer in sich geschlossenen, weitgehend egalitär organisierten und landwirtschaftlich geprägten Ansiedlung an (Faust 2012a, 128f.170-177). Daneben erkennt er „large villages or townships“ (Faust 2012a, 145-148), in denen viele Gebäude über eine große Fläche verteilt sind und die stellenweise Verteidigungsanlagen aufweisen. Ilan dagegen orientiert sich stärker am Aspekt der bebauten Fläche, wie er neueren soziologischen Definitionen zugrunde liegt, und versteht unter „village“ eine Siedlung, die aus mehreren aneinander gebauten Häusern besteht (Ilan, 293f). Größere Dörfer wie Ai / et-Tell oder Silo bezeichnet er als „control centers“ (Ilan, 296f). Die einfachen „villages“ sollen von einer Sippe oder Großfamilie bewohnt gewesen sein („beth ’av“ [Ilan, 296] in Anlehnung an die alttestamentliche Wendung בֵּית אָב bêt ’āv „Vaterhaus“; vgl. Gadot 2011, 178 zu ‘Izbet Ṣarṭa Stratum II [11./10. Jh. v. Chr.]). Als Beispiel dient der Heimatort des Richters → Gideon
Im Blick auf den Befund insbesondere zur alttestamentlichen Zeit (s.u. 2.3. bis 2.5.) kann, mit aller Zurückhaltung, aus archäologischer Sicht als „Dorf“ bzw. „village“ eine kleine Siedlung angesprochen werden, die etwa 0,5 bis 1 ha, maximal jedoch 3-4 ha groß war, die unbefestigt war, in der vor allem Wohngebäude standen und deren Bewohner in der Hauptsache Landwirtschaft betrieben, wobei die Teilhabe an anderen Wirtschaftszweigen wie dem Handel oder der handwerklichen Produktion nicht auszuschließen ist. Im Unterschied zu einer Stadt sind bei einem Dorf keine bzw. nur äußerst wenig Anzeichen von Arbeitsteilung oder innerörtlicher Hierarchiebildung im archäologischen Befund zu erkennen.
Derartige Siedlungen gab es in der südlichen Levante zu fast allen archäologisch erforschten Epochen. Aussagekräftige Untersuchungen liegen insbesondere für die Zeitspannen vor, in denen die großen Städte in den Bergländern östlich und westlich des Jordangrabens im Niedergang begriffen oder gänzlich unbedeutend waren. Einmal ist dies die Übergangsphase zwischen der Frühbronzezeit II-III und der Mittelbronzezeit II, die alternativ als Frühbronzezeit IV, als „Intermediate Period“ oder als Mittelbronzezeit I (so im Folgenden) bezeichnet wird (Weippert, 182-200; Mazar, 151-173; → Chronologie, archäologische
2.2. Mittelbronzezeit I (ca. 2200-2000 v. Chr.)
Viele der kleinen, offenen Siedlungen dieser Zeit wurden in Randgebieten des Kulturlands entdeckt, etwa am Ostrand des ostjordanischen Plateaus, im Negev (Cohen / Dever 1978-1981; Cohen 1993; vgl. Keel / Küchler, 311, Abb. 228; Mazar, 153, Abb. 5.1) und am Ostabfall des westjordanischen Berglands (Finkelstein 1991). In neuerer Zeit wurden vergleichbare Anlagen auch aus dem Kulturland selbst, etwa aus der Jesreelebene dokumentiert (Covello-Paran 2015; 2017; Covello-Paran / Matskevich 2016).
Auskunft über das mögliche Aussehen ganzer Dörfer geben Fundplätze im Negev wie Har Yǝrūḥām (Koordinaten: 1380.0422; N 30° 58' 13'', E 34° 52' 30''
Bei der Interpretation der Siedlungen wird kontrovers diskutiert, ob sie dauerhaft bewohnt waren oder nur saisonal genutzt wurden (Cohen 1992; Finkelstein 2001, 87-102). Die Annahme einer ständigen Anwesenheit der Siedler ist schwierig, da in der Umgebung der Siedlungen der Anbau landwirtschaftlicher Produkte zur Selbstversorgung aufgrund des trockenen Klimas und der nicht ergiebigen Böden praktisch ausgeschlossen war. Neuere naturwissenschaftlich gestützte Untersuchungen deuten darauf hin, dass neben der Kleinviehhaltung auch der aus der Arava durch den Negev in das Kulturland führende Kupfertransport ein Wirtschaftsfaktor war (Dunseth u.a.; Finkelstein u.a. 2018).
2.3. Eisenzeit I (12. bis 10. Jh. v. Chr.)
2.3.1. Die Dörfer
Durch Oberflächenuntersuchungen ist bekannt, dass in den Bergländern östlich und westlich des Jordangrabens im Lauf der Eisenzeit I viele neue kleine offene Siedlungen entstanden (Finkelstein 1988a; Finkelstein / Na’aman; Groß; Ilan), während die noch in der Spätbronzezeit dominierenden Städte weitgehend verschwunden waren. Der Befund wurde und wird als früheisenzeitliche „Dorfkultur“ interpretiert (s.o. 2.1.). Ähnlich wie im Fall der Mittelbronzezeit I wird neuerdings jedoch darauf hingewiesen, dass diese „Dorfkultur“ stellenweise auch in Teilen der südlevantinischen Küstenebene festzumachen ist (Gadot 2011).
Aussagekräftig für die Beschreibung der „Dorfkultur“ sind Siedlungsplätze, die aus mehreren Gebäuden bestanden und die teilweise oder vollständig ergraben wurden (Zwingenberger; → Eisenzeit I
2.3.2. Größe
Die Größe der Dörfer variiert. Manche erreichen nicht oder kaum 0,5 ha wie die Anlagen im zentralen und südlichen Negev (Jericke 1997, 82f.96f.103f.123), ‘Ēn Ġaḏyān / Yoṭvātā in der Arava, ‘Izbet Ṣarṭa oder Chirbet ed-Dawwāra. Andere liegen bei etwa 1 ha wie Tell Isdār, Ai / et-Tell oder Chirbet Raddana. Siedlungen, die mehr als 1 ha messen wie etwa Chirbet Sēlūn / Silo (ca. 1,2 ha; → Silo
Die ca. 1 ha große Anlage von „Gilo“ (Koordinaten: 1678.1265; N 31° 43' 52'', E 35° 11' 12''
Dagegen können Siedlungen wie Chirbet en-Naḥās (ca. 10 ha) oder Sāḥāb (Koordinaten: 2469.1412; N 31° 51' 39'', E 36° 01' 22''
Belastbare Aussagen darüber, wie viele Menschen in den Dörfern lebten, sind kaum möglich, zumal umstritten ist, ob in den einzelnen Häusern (s.u. 2.3.5.) lediglich Kernfamilien oder eher Großfamilien wohnten.
2.3.3. Aufbau
Dagegen ist zum Ende der Eisenzeit I (11./10. Jh. v. Chr.) festzustellen, dass auch die vorher noch freigelassenen Hofbereiche mit teilweise größeren mehrräumigen Häusern bebaut wurden wie ansatzweise bereits im Fall von Chirbet el-Mšāš / Tel Māśoś Stratum II (Jericke 1997, 195-201; → Chirbet el Mšāš
2.3.4. Nutzung
Die oben beschriebenen Runddörfer dürften weitgehend für eine landwirtschaftliche Nutzung konzipiert gewesen sein (Ilan, 292.298f). Darauf weisen etwa die vielen Silos von ‘Izbet Ṣarṭa Stratum III (Finkelstein 1993, 653) oder die Beobachtung, dass auf Chirbet el-Mšāš / Tel Māśoś Stratum II die Hauseingänge einen direkten Zugang zu den das Dorf umgebenden Freiflächen ermöglichten.
2.3.5. Architektur
Unabhängig von der Größe und dem Aussehen der Dörfer ist ein charakteristisches architektonisches Merkmal das „Pfeilerhaus“ bzw. „Dorfhaus“, das auch als „Dreiraumhaus“ bzw. „Vierraumhaus“ bezeichnet wird (Weippert, 393; Jericke 1997, passim; Zwingenberger, 205-267; → Eisenzeit I
Eine ethnische Interpretation der Gebäudeform als typisch „israelitisches“ Haus, wie sie mitunter zu finden ist, verbietet sich aufgrund der weiten Streuung der Drei- und Vierraumhäuser in der südlichen Levante (→ Eisenzeit I
2.3.6. „Dorfkultur“ der Eisenzeit I
Die „Dorfkultur“ der Eisenzeit I war insgesamt dadurch gekennzeichnet, dass im Lauf des 12. und 11. Jh.s v. Chr. in den Bergländern Palästinas und in den Randzonen des palästinischen Kulturlands viele unbefestigte Siedlungen unterschiedlicher Größe für Dorfgemeinschaften gegründet wurden, die in dieser Zeit noch weitgehend homogen vorzustellen sind. Ihre hauptsächliche Lebensgrundlage war die Landwirtschaft (Getreideanbau, Klein- und teilweise Großviehhaltung; Ilan, 298f), die im Wesentlichen der Selbstversorgung diente (sog. Subsistenzwirtschaft; → Wirtschaft
2.4. Eisenzeit II (9. bis 6. Jh. v. Chr.)
In der urban geprägten → Eisenzeit II
Sozialgeschichtlich ist davon auszugehen, dass die Dörfer innerhalb des Gefüges der urbanen Gesellschaft wirtschaftlich von den Städten abhängig waren. Die entsprechende alttestamentliche Begrifflichkeit zu „Stadt“ und „Dorf“ (s.o. 1.2. und 1.3.), die auf ein hierarchisches Gefälle deutet, dürfte auf Erfahrungen der Eisenzeit II gründen. Daher ist anzunehmen, dass die landwirtschaftliche Aktivität in den dörflichen Siedlungen nicht mehr in erster Linie der Selbstversorgung, sondern zunehmend der Versorgung der städtischen Bevölkerung diente (anders Faust 2012a, 117f). Man spricht dabei gern vom „rural hinterland“ der Städte (Gadot 2015).
Ein den früheisenzeitlichen Runddörfern vergleichbares Grundmuster im Aufbau der Siedlungen ist in der Eisenzeit II nicht zu erkennen. Vielmehr ist das Prinzip mit aneinander gebauten Häusern, die den äußeren Ring des Orts bilden, in die Planungen der befestigten Landstädte wie Dan / Tell el-Qāḍī (Koordinaten: 2112.2948; N 33° 14' 51'', E 35° 39' 05''
Insbesondere gegen Ende der Eisenzeit II sind neben den Dörfern vermehrt Einzelgehöfte festzustellen, die meist aus einem zentralen Gebäude bestanden, um das sich landwirtschaftliche Installationen verteilten (→ Negev
Aus der Eisenzeit I übernommen wurde das Pfeiler- oder Drei- bzw. Vierraumhaus, das in der Eisenzeit II das Standardgebäude sowohl ländlicher Siedlungen (Faust 2012a, 213-229, → Eisenzeit II
2.5. Persische und hellenistische Zeit (spätes 6. bis 1. Jh. v. Chr.)
Die materielle Kultur der Bergländer westlich und östlich des Jordangrabens in persischer und hellenistischer Zeit ist nicht so intensiv erforscht wie die Befunde zur Eisenzeit. Zudem konzentrieren sich viele Studien zur Perserzeit auf den Anteil der südlichen Levante an der zeitgenössischen Hochkultur des östlichen Mittelmeerraums, die durch küstennahe Städte und Repräsentativbauten mit entsprechender Hinterlassenschaft an Kleinfunden geprägt ist (Stern, 373-582; Lehmann; Vieweger, Bd. 3, 42-74). Daher können die persische und hellenistische Zeit hier nur umrisshaft dargestellt werden.
Während der Übergangszeit von der Eisenzeit zur persischen Zeit, d.h. während der Epoche der babylonischen Suprematie im 6. Jh. v. Chr., scheint sich die Zahl der dörflichen Siedlungen im Westjordanland zwar verringert zu haben, ihr Aussehen und ihre Ausstattung veränderten sich jedoch nicht grundlegend (Lipschits 2004; anders Faust 2012b, der von einem weitgehend zerstörten Land ausgeht). Im Gegensatz zur Eisenzeit ging jedoch der Anteil der Pfeilerhäuser (Drei- bzw. Vierraumhäuser) erheblich zurück. Für die persische Zeit ist durch Oberflächenuntersuchungen eine Konzentration dörflicher, landwirtschaftlich geprägter Siedlungen im nördlichen judäischen Bergland zwischen Hebron und Jerusalem bzw. unmittelbar nördlich von Jerusalem dokumentiert (Bremer, 219). Die Orte waren meist unstrukturiert und dem Gelände angepasst. Insofern zeigt sich auch für diese Zeit noch keine grundlegende Änderung gegenüber der Dorfkultur der Eisenzeit II (Lipschits 2015; 2019; anders wiederum Faust 2007; 2012c; zum sozialgeschichtlichen Hintergrund vgl. Bremer, 173-316). Auffällig ist die Zunahme von Einzelgehöften, welche neben den Dörfern die Versorgung der Städte mit landwirtschaftlichen Produkten übernahmen (Bremer, 219-221). Auch isoliert stehende Gebäude, die gern als kleine Festungen oder administrative Einrichtungen interpretiert werden, könnten als Landgüter („agricultural estates“) verstanden werden (Faust 2018). Vergleichbare Anlagen waren relativ weit verbreitet in der südlichen Levante. Sie wurden jedoch in hellenistischer Zeit wieder aufgegeben (Kletter / Silverman).
Substanzielle Veränderungen in der dörflichen Landschaft sind für den Übergang zur hellenistischen Zeit (4./3. Jh. v. Chr.) und für diese Periode selbst (3.-1. Jh. v. Chr.) zu verzeichnen (Shalom / Lipschits). Die unbefestigten Dörfer wurden größer angelegt und erreichten nahezu das Ausmaß kleinerer oder mittlerer Städte. So sind für Galiläa und Samaria Dörfer beschrieben, die bis zu 4 ha groß waren und neben landwirtschaftlichen Installationen auch öffentliche Gebäude, Einrichtungen zur Wasserversorgung sowie zum Teil angrenzende Friedhöfe aufwiesen und sich somit nur wenig von „towns“ unterschieden (Fiensy, 180f). Allerdings sind deutliche Unterschiede zu größeren Städten zu vermerken. Die Dörfer waren unbefestigt, hatten keinen zentralen Marktplatz und ihr Straßensystem war unregelmäßig im Gegensatz zum hippodamischen Schema der zeitgenössischen Städte. Die Wasserversorgung der Dörfer wurde durch Zisternen gewährleistet, während die Städte oft Aquädukte aufwiesen. Neben der vorwiegend landwirtschaftlichen Produktion sind für die Dörfer auch Einrichtungen zur handwerklichen Produktion (Textil, Glas, Keramik) nachgewiesen. Die durchschnittliche Bevölkerungszahl der Dörfer wird auf ca. 500 Einwohner geschätzt, allerdings sind im Einzelfall auch bis zu 2000 Bewohner anzunehmen (Fiensy).
Literaturverzeichnis
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(Zugriff 19.07.2021) - Vieweger, D., 2019, Geschichte der biblischen Welt, 3 Bde., Gütersloh
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Abbildungsverzeichnis
- „Ḥaṣerim“ und „enclosed settlements“ im Negev. Aus: Jericke 1997, 125 Fig. 7
- Chirbet el-Mšāš, Gesamtplan der Anlage in der Eisenzeit I (Stratum II, 11. Jh. v. Chr.). Aus: Jericke 1997, 188 Fig. 26
- Tell es-Seba‘ Stratum VII. Aus: Jericke 1997, 175 Fig. 21
- Plan von Ǧebel er-Rumēde (schraffiert: Stadtanlage der Mittelbronzezeit, gestrichelte Linie: erschlossene Ausdehnung der Siedlung des 11./10. Jh.s v. Chr.). Aus: Jericke 2003, 320 Abb. 4
- Wohnhäuser und Verteidigungsmauer in Chirbet ed-Dawwāra (Plan). Nach Finkelstein, 1990, 197; mit freundlicher Erlaubnis von © Israel Finkelstein; bearbeitet von E. Gaß
- Chirbet el-Mšāš, Areal A, Stratum II (11. Jh. v. Chr.). Aus: Jericke 1997, 193 Fig. 28
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