Fliegen / Mücken

Peter Riede

(erstellt: August 2009)

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Fliegen und Mücken sind im Orient eine lästige Plage für Mensch und Vieh. Vornehme Personen wie → Holofernes, schützten sich daher mit einem Mückennetz (griech. kōnōpeion; Jdt 10,21) vor Stichen.

Trotz ihrer massenhaften Verbreitung sind Fliegen und Mücken in der Bibel nur selten erwähnt, so z.B. → Stechfliegen und Stechmücken in den → Plagenerzählungen (ken / kinnām in Ex 8,12-15 [→ Priesterschrift] und ‘ārov in Ex 8,16-28 [→ Jahwist]; vgl. Weish 16,9; Weish 19,10).

In Jes 7,18 wird die feindliche Macht Ägypten mit einem Fliegenschwarm (hebr. zəvûv, dasselbe Wort nur noch Pred 10,1) verglichen, der sich nach der jährlichen Überschwemmung aus seiner Brutstätte, dem Nilschlamm, erhebt und das ganze Land überzieht. Das Prinzip „kleine Ursache – große Wirkung“ verdeutlicht Pred 10,1 am Beispiel der kostbaren Salbe, die durch tote Fliegen verdorben wird.

Das polemische und krasse Bildwort vom Sieben der Mücken (griech. kōnōps) und vom Verschlucken des Kamels Mt 23,24 nennt mit Mücke und Kamel ein sehr kleines und das größte Tier der palästinischen Umwelt. Es spielt darauf an, dass die Pharisäer Getränke, vor allem den Wein, sorgfältig durch ein Tuch siebten, weil möglicherweise ein unreines Insekt hineingefallen war, das zu essen verboten war (vgl. Lev 11,41 und Luz 1997, 333).

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