Gabaël
Andere Schreibweise: Gabael; Gabelus (lat.)
(erstellt: Januar 2011)
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Andere Schreibweise: Gabael; Gabelus (lat.)
1. Name
Der Name Gabaël (griechisch Γαβαήλ Gabaēl) lässt sich von hebräisch gābah-’el „erhaben ist Gott“ ableiten, ist hebräisch allerdings weder in der Bibel noch epigraphisch belegt. Er findet sich nur im Buch → Tobit
In der Vulgata wird Gabaël (Γαβαήλ) mit Gabelus wiedergegeben.
2. Gabael in der Tobit-Erzählung
Der Name Gabaël bezeichnet im Buch Tobit zwei verschiedene Personen.
1. Nach dem Stammbaum Tobits hieß dessen Ur-Ur-Großvater Gabaël (Tob 1,1
2. Gabaël ist auch der Name des Mannes, dem Tobit auf einer seiner Reisen zehn Talente Silber zur Aufbewahrung anvertraut hatte (Tob 1,14
Am Anfang der Erzählung erinnert sich der erblindete Tobit daran, dass er einst in Rages in Medien bei einem gewissen Gabaël zehn Silbertalente hinterlegt hatte (Tob 4,1-2
Zum letzten Mal wird Gabaël in Tob 10,2
Gabaël erhält in der Erzählung kein individuelles Profil, sondern ist in seiner Funktion als zuverlässiger Aufbewahrer des Geldes wichtig. Das Abholen des Geldes setzt nämlich die Handlung in Gang und verbindet die beiden Haupthandlungsstränge des Tobitbuchs, zum einen die Geschichte von der Heilung des in der Diaspora lebenden frommen Tobit, der unverschuldet erblindet war, und zum anderen die Geschichte von Sara, die größte Schmach erleidet, weil ein Dämon (→ Aschmodai
Innerhalb der christlichen Bibel Alten und Neuen Testaments wird Gabaël nicht rezipiert, auch außerbiblisch ist dies kaum der Fall.
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
2. Weitere Literatur
- Kommentare → Tobit
- Ego, Beate, 2005, The Book of Tobit and the Jewish Diaspora, in: G. Xeravits / J. Zsengellér (Hg.), The Book of Tobit. Text, Traditions, Theology (JSJ.S), Leiden / Boston, 41-45
- Hanhart, Robert, 1984, Text und Textgeschichte des Buches Tobit, Göttingen
- Rabenau, Merten, 1994, Studien zum Buch Tobit, Berlin
- Zimmerman, Frank, 1958, The Book of Tobit (Jewish Apocryphal Literature), New York
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