Gat-Rimmon
Andere Schreibweise: Gath-Rimmon
(erstellt: April 2009)
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1. Name
Der Ortsname Gat-Rimmon (hebräisch גַּת־רִמּוֹן gat rimmôn) setzt sich aus גַּת gat „Kelter“ sowie רִמּוֹן rimmôn „Granatapfel“ zusammen und bedeutet „Granatapfel-Kelter“ bzw. „Kelter am Granatapfelbaum“. Durch „Granatapfel“ wird der verbreitete Ortsname Gat (→ Gat
2. Belege
Nach Jos 19,45
Ob das in der Städteliste → Thutmoses III.
3. Identifizierung und Lage
Für die Identifizierung von Gat-Rimmon sind in der Vergangenheit im Wesentlichen zwei Ortslagen vorgeschlagen worden: zum einen Tell Abū Zētūn ([Tell Abu Zetun]; Koordinaten: 1347.1674; N 32° 06' 00'', E 34° 50' 27''
1. Tell Abū Zētūn. Schon früh ist Gat-Rimmon mit Tell Abū Zētūn identifiziert worden (Abel). Erste Untersuchungen der Antikenbehörde in den 1930er Jahren ergaben einen Keramikbefund aus der Eisenzeit, der hellenistischen und islamischen Epoche. 1957 unternahm J. Kaplan an dieser Stelle eine Grabung und konnte zwei persische Strata unterscheiden. Als er auf Eisenzeit II-Material stieß, brach er die Grabung ab. Er publizierte Scherben aus der Spätbronze-, Eisen I- und II-Zeit und aus der persischen Epoche. Eine Grabung 2005 unter der Leitung von D. Golan konnte drei Strata freilegen, die in die Mittelbronzezeit datiert wurden.
2. Tell Ǧerīše. Im Jahr 1951 schlug Mazar vor, dass Tell Ǧerīše mit Gat-Rimmon identifiziert werden sollte. Zwischen 1927 und 1950 waren mehrere Grabungskampagnen unter der Leitung von E.L. Sukenik an diesem Siedlungsort durchgeführt worden. Die Keramikanalyse ergab einen durchgehenden Befund von der frühen Bronze- bis in die Eisenzeit. Die Stadt wurde, so Sukenik, während des 10. bzw. des 9. Jh.s v. Chr. verlassen und nie wieder okkupiert. Eine weitere Surveykampagne in den 70er Jahren konnte zusätzlich zu den bereits belegten Okkupationsphasen Keramik aus der Eisenzeit II, der hellenistischen und islamischen Epoche nachweisen. Der Survey konnte aufzeigen, dass dieser Ort im 12. und 11. Jh. v. Chr. besiedelt gewesen war; das 10. Jh. weist eine Siedlungslücke auf. Für die nachfolgenden Jahrhunderte konnten wieder keramische Nachweise geführt werden.
Beide Orte – Tell Ǧerīše wie auch Tell Abū Zētūn – kommen für eine Identifizierung mit Gat-Rimmon in Frage. Beide liegen in unmittelbarer Nähe zum Fluss Yarkon und weisen einen nahezu identischen Keramikbefund auf.
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- The International Standard Bible Encyclopedia, Grand Rapids 1982
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
2. Weitere Literatur
- Abel, F.-M., 1938, Géographie de la Palestine 2, Paris (S. 327)
- Geva, S., 1982, Tell Jerishe (Qedem 15), Jerusalem
- Golan, D., 2008, Tel Zeton, Hadashot Arkheologiyot – Excavations and Surveys in Israel, 120
- Herzog, Z., 1993, Art. Tel Gerisa, in: The New Encyclopedia of Archaeological Excavations in the Holy Land, Jerusalem 1993, Bd. 2, 480-484
- Kaplan, J., 1958, Tell Abu Zeitun, IEJ 8, 133-134
- Mazar, B., 1960, The Cities of the Priests and the Levites, in: Congress Volume Oxford 1959 (VT.S 7), Leiden, 193-205
- Mazar, B., 1960, The Cities of the Territory of Dan, IEJ 10, 61-76
- Ory, J., 1932, Tell Abu Zeitun. File 4, Report # S2883, Archives of the Department of Antiquities, Rockefeller Museum, Jerusalem
- Sukenik, E.L., 1935, Tell el-Jerishe, QDAP 4, 208-209
- Sukenik, E.L., 1938, Tell el-Jerishe, QDAP 6, 225
- Sukenik, E.L., 1944, Tell el-Jerishe, QDAP 10, 198-199
Abbildungsverzeichnis
- Karte zur Lage von Gat-Rimmon. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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