Hacke
(erstellt: Juli 2005; letzte Änderung: September 2016)
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1. Die Hacke als Arbeitsgerät
Mit ihnen hat man Boden planiert, Land umgegraben (z.B. für einen Pflug unzugängliche, schmale Bergterrassen), Erde weggeräumt, Lehm gestochen, Bäume gefällt, dorniges Gestrüpp gerodet, Unkraut gejätet, Holz geglättet, Steine zurecht geschlagen usw. Auf einem neuassyrischen Relief sieht man, wie Soldaten die Mauern einer eroberten Stadt mit ihren Hacken einreißen.
Gemeinsam ist Hacken, dass am Ende eines Holzstiels ein Kopf ungefähr rechtwinklig angebracht ist. Die Köpfe bestanden zunächst aus Holz oder Stein, seit dem Chalkolithikum auch aus Kupfer und Bronze, seit der Eisenzeit aus dem härteren Eisen. Bei Grabungen kann man naturgemäß von Hacken nur Metallköpfe und deren Gussformen finden, da einfache Hacken mit Holz- oder Steinköpfen keine Spuren hinterlassen. Jedoch dürften solch einfache Hacken in Palästina auch lange nach Aufkommen der Metallverarbeitung noch verbreitet gewesen sein, da sich viele Bauern kostspielige Metallwerkzeuge vermutlich kaum leisten konnten.
Hacken unterscheiden sich in der Form des Kopfes. Dieser kann in einem großen, flachen Spatenblatt bestehen, in einem langen, spitzen Dorn oder einer mehr oder weniger breiten Klinge, die bei der längeren Axt und dem kürzeren, einhändig benutzten Beil parallel, bei einer Dechsel dagegen quer zum Stiel steht. Selten sind in Palästina Doppelklingen. Sie können verschiedene Funktionen vereinen, z.B. wenn die eine Klinge parallel, die andere quer zum Stiel verläuft.
Ferner gab es Unterschiede in der Art der Befestigung der Köpfe. Sie konnten nur mit Bändern an den Stiel gebunden sein; zusätzlich konnte im Stil ein Spalt sein, in dem die Klinge steckte; die Klinge konnte aber auch ein Loch haben, durch das der Stiel geführt wurde; schließlich konnten die oberen Enden eines Blattes den Stiel lappenartig umfassen.
2. Die Axt als Waffe
3. Äxte mit dekorativer oder kultischer Funktion
Aus → Mari
Eine spätbronzezeitliche Axt aus → Ugarit
4. Begriffe für Hacken im Alten Testament
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977 (Art. Axt, Beilhacke, Hacke)
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich 1991-2001
2. Weitere Literatur
- Cornelius, I., 1994, The Iconography of the Canaanite Gods Reshef and Ba‘al (OBO 140), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
- Weippert, M., 1985, Die Bildsprache der neuassyrischen Prophetie, in: H. Weippert / K. Seybold / M. Weippert, Beiträge zur prophetischen Bildsprache in Israel und Assyrien (OBO 64), Freiburg (Schweiz) / Göttingen, 55-93
- Borowski, O., 1987, Agriculture in Iron Age Israel, Winona Lake
- Dalman, G., 1932, Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. II, Gütersloh, 120-127 (Nachdruck Hildesheim u.a. 1987)
Abbildungsverzeichnis
- Hacke. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Verschiedene landwirtschaftliche Geräte. © Katholisches Bibelwerk, Linz
- Assyrische Soldaten zerstören eine nicht genannte Stadt (neuassyrisches Relief aus dem Palast Assurbanipals in Ninive; 7. Jh.). © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Assyrische Soldaten fällen Bäume. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Verschiedene Köpfe von Hacken. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Kriegerischer Wettergott mit Axt (hethitische Stele aus Babylon; 7. Jh.). Aus: H. Gressmann, Altorientalische Bilder zum Alten Testament, Berlin / Leipzig 2. Aufl. 1927, Abb. 339
- Dekorierte Kupferaxt mit Eisenklinge und Axt mit der Aufschrift ḫrṣn rb khnm „Hacke des Oberpriesters“ (beide aus Ugarit; 15.-14. Jh.). Links aus: E. Strommenger (Hg.), Land des Baal. Syrien – Forum der Völker und Kulturen, Mainz 1982, 115 (Bild bearbeitet); rechts: © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Fensteraxt (Mittlere Bronzezeit). © public domain
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