Hammer
(erstellt: Februar 2020)
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1. Archäologische Belege
2. Erwähnungen im Alten Testament
Das Alte Testament kennt verschiedene Begriffe für Hämmer, doch lassen sich diese nicht bestimmten, in Palästina gefundenen Hammerarten zuordnen. Es bleibt unklar, ob mit diesen Begriffen terminologisch z.B. zwischen den Materialien, den Gewichtsklassen oder den Formen der Hammerköpfe unterschieden wurde.
1. Das Nomen מַקֶּבֶת maqqævæt1 geht auf die Wurzel נקב nqb „durchbohren“ zurück. Die Bezeichnung bezieht sich vermutlich auf die Durchbohrung, nämlich das Stielloch, im Hammerkopf, das ein Alleinstellungsmerkmal dieses Werkzeugs darstellt (Kapelrud, 1112; vgl. מַפֶּלֶת mappælæt „gefällter [Baumstamm]“; מַצֶּבֶת maṣṣævæt „aufgestellter [Stein]“). Wenn der Hammer dagegen als das Werkzeug charakterisiert werden sollte, das für Bohrungen durch Gestein, für Löcher und Schächte unverzichtbar war, konkret z.B. für den Bau der großen Anlagen zur → Wasserversorgung
Das Wort מַקֶּבֶת maqqævæt ist auch in anderen semitischen Sprachen belegt, z.B. akkadisch in → Mari
Von מַקֶּבֶת maqqævæt bzw. aramäisch מַקַּבַא maqqava’ „Hammer“ leitet sich vermutlich – doch ist das nicht unumstritten – Μακκαβαῖος Makkabaios ab, der Beiname des → Judas Makkabäus
מַקֶּבֶת maqqævæt dürfte einen relativ schweren Hammer bezeichnet haben. Jedenfalls konnte man mit ihm Steine und Metall bearbeiten sowie einen Pflock in die Erde schlagen. So erzählt Ri 4,21
Beim Bau des Jerusalemer Tempels wurden die Steine nach 1Kön 6,7
2. Auch פַּטִּישׁ paṭîš meint einen schweren Hammer, vielleicht jedoch einen Hammer, der speziell zum Plätten geeignet war, weil er eine abgeflachte Schlagfläche hatte. Kopf (193f) verweist dazu auf arabisch afṭas „plattnasig“ als Begriff von derselben Wurzel (vgl. arab. faṭasa „plätten“). Ward will den Begriff jedoch von ägyptisch pds „zerdrücken / pressen“ ableiten. Jedenfalls spricht Jes 41,7
3. Das seltene Nomen מַפֵּץ mappeṣ kommt von der Wurzel נפץ npṣ „zerschlagen“. Es wird in deutschen Übersetzungen oft mit „Hammer“ wiedergegeben, doch ist eher eine Keule gemeint, da es sich nach dem Kontext um eine Kriegswaffe handeln muss. Da נפץ npṣ allerdings ebenso „auseinanderschlagen“ bedeuten kann, ist mit Uehlinger (22) vielleicht auch an ein Spaltgerät, eine Kriegsaxt zu denken. Nach Jer 51,20
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928-2018
- The Interpreter’s Dictionary of the Bible, Nashville / New York 1962
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973-2015
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Calwer Bibellexikon, 2. Aufl., Stuttgart 2006
2. Weitere Literatur
- Dalman, G., Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. 7, Gütersloh 2. Aufl. 1942
- Elliger, K., Deuterojesaja I. Jesaja 40,1-45,7 (BK XI/1), Neukirchen-Vluyn 1978
- Fitzgerald, A., The Technology of Isaiah 40:19-20 + 41:6-7, CBQ 51 (1989), 426-446
- Flinders Petrie, W.M., Tools and Weapons, London 1917
- Groß, W., Richter (HThK.AT), Freiburg i.Br. 2009
- Kapelrud, A.S., Art. מַקֶּבֶת maqqæbæṯ, in: ThWAT, Bd. IV, Stuttgart u.a. 1984, 1112-1113
- Kopf, L., Arabische Etymologien und Parallelen zum Bibelwörterbuch, VT 8 (1958), 161-21
- Moorey, P.R.S., Ancient Mesopotamian Materials and Industries. The Archaeological Evidence, Winona Lake 1999
- Schunck, K.-D., Art. Makkabäer / Makkabäerbücher, in: TRE, Bd. 21, Berlin u.a. 1991, 736-745
- Uehlinger, Chr., Art. Hammer, in: NBL, Bd. II, Zürich / Düsseldorf 1995, 21-22
- Ward, W.A., Notes on Some Egypto-Semitic Roots, ZÄS 95 (1969), 65-72
- Weippert, H., Art. Hammer, in: Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977, 133-134
Abbildungsverzeichnis
- Ägyptische Arbeiter bearbeiten Quadersteine mit Meißel und Holzhammer (Grab des Rechmire, el-Qurna, Ägypten; Neues Reich, 15. Jh. v. Chr.). Aus: Wikimedia Commons; lizenziert unter Creative-Commons
-Lizenz CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright ; Zugriff 27.2.2020 - Zylinderförmiger Hammerkopf aus Stein mit seitlichem Loch für einen Stiel (Megiddo, Datierung fraglich). Aus: P.L.O. Guy, Megiddo Tombs (OIP 33), Chicago 1938, Pl. 158, 22
- Kugelförmige Hammerköpfe aus Stein mit Loch für einen Stiel (Megiddo, Datierung fraglich). Aus: P.L.O. Guy, Megiddo Tombs (OIP 33), Chicago 1938, Pl. 116, 11 und 12
- Zylinderförmiger Hammerkopf aus Stein mit seitlichen Einkerbungen, in denen ein Stiel mit Astgabelung befestigt werden konnte (Megiddo, Datierung fraglich). Aus: R.S. Lamon / G.M. Shipton, Megiddo I. Seasons of 1925-34, Strata I-V (OIP 42), Chicago 1939, Pl. 106,1
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