Jojada
Andere Schreibweise: Jehoiada (engl.); Ioiada (lat.)
(erstellt: März 2011)
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1. Name
Jojada (judäisch יְהוֹיָדָע jəhôjādā‘, israelitisch und spät-bibelhebräisch יוֹיָדָע jôjādā‘) bedeutet „JHWH hat [den Namensträger] erkannt / kennt [ihn]“.
2. Person
Der Name Jojada ist für mehrere biblische Personen belegt:
(1) Der Vater von Benaja, dem Kommandeur von → Davids
Nach der → Chronik
(2) Der Oberpriester am Jerusalemer Tempel in der Regierungszeit Joaschs von Juda. Er wird in 2Kön 11,4
Die Erzählung vom Sturz der Atalja in 2Kön 11
● Atalja war nur durch ihren Sohn als Regentin legitimiert; ihn zu töten, hätte ihren sofortigen Untergang impliziert. Wenn es einen „Prinzenraub“ gegeben haben sollte, dann aus anderen Gründen (2Kön 11,1
● Karische Söldner sind in Ägypten vom 7. bis ins 5. Jh. belegt; im Juda des 9. Jh. sind sie ein Anachronismus (2Kön 11,4
● Die Organisation des Heeres in „Hundertschaften“ (2Kön 11,4
● Die Mobilisierung der dienstbefreiten Wachen für seinen Putsch durch Jojada setzt voraus, dass der → Sabbat
● Die Bewaffnung der Wachen mit Speeren und Köchern (dann wohl auch Bögen) entspricht der Bewaffnung der persischen „Unsterblichen“. In vor-persischer Zeit war ein Infanterist entweder mit einem Speer oder mit einem Bogen bewaffnet (2Kön 11,10
● Das rätselhafte „Zeugnis“, das dem König bei seiner Krönung übergeben wird, stammt wohl aus Dtn 17,18
● Der Ausdruck „gängiges Geld“ (כסף עובר kæsæf ‘ôver) setzt den perserzeitlichen Münz-Umlauf voraus und ist für Zeiten, in denen mit Hacksilber bezahlt wurde, sinnlos (2Kön 12,5
● Das „Lösegeld für Menschen“ setzt Lev 27,2-8
● Dass der Tempel Reparaturen aus eigenen Einnahmen bestreiten musste, war ein Problem des Zweiten, nicht des Ersten Tempels, der zum königlichen Haushalt gehörte. Eine sich auf diese Reparaturen beziehende Inschrift „Joaschs“ hat sich als Fälschung herausgestellt.
Nach alledem ist der Priester Jojada ein nachexilischer Eintrag in die Königebücher. Mit der „Tempel-Reparaturfonds-Erzählung“ in 2Kön 12
(3) Nach Jer 29,26
(4) Jojada ben Paseach, ein Sippenoberhaupt und/oder judäischer Aristokrat. Er trug die Hälfte des Aufwands für die Reparatur des „Alten Tores“ von Jerusalem 445/444 v. Chr. (Neh 3,6
(5) Ein Priester am Zweiten Tempel, Sohn des Eljaschib und Urenkel des → Jeschua
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
2. Weitere Literatur
- Grabbe, L.L., 2007, Mighty Oaks From (Genetically Manipulated?) Acorns Grow: „The Chronicle of the Kings of Judah“ as a Source of the Deuteronomistic History, in: R. Rezetko / T. Lim / W.B. Aucker (Hgg.), Reflection and Refraction (FS A.G. Auld), Leiden, 155-173
- Knauf, E.A., 2003, Jehoash’s Improbable Inscription: Biblische Notizen 117, 22-26
- Knauf, E.A., 2 Könige 1-16 (HThKAT, in Vorbereitung)
- Levin, C., 1982, Der Sturz der Königin Atalja. Ein Kapitel zur Geschichte Judas im 9. Jahrhundert v. Chr. (SBS 105), Stuttgart
- Müllner, Ilse, 2007, Bad Women. Isebel, Atalja, die Macht und das Böse, in: H. Kuhlmann / S. Schäfer-Bossert (Hgg.), Hat das Böse ein Geschlecht? Theologische und religionswissenschaftliche Verhältnisbestimmungen, Stuttgart, 151-161
- Staubli, T., 2003, Sin von Harran und seine Verbreitung im Westen, in: T. Staubli (Hg.), Werbung für die Götter. Heilsbringer aus 4000 Jahren, Fribourg, 65-89
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