Karawane
(erstellt: Februar 2013)
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→ Handel
1. Definition
Eine Karawane (von pers. kārvān, „Schutzgruppe“) ist eine Fernhandelsreisegesellschaft in vorindustrieller Zeit, basierend auf einer Symbiose von Mensch und Tier. Die Reise im Konvoi dient dem Schutz vor wilden Tieren und Überfällen durch Beduinen, entspricht aber unter Umständen auch dem ökonomischen Bedürfnis, große Ladungen (z.B. ganze Schiffsladungen) auf dem Landweg kompakt zu verfrachten.
2. Karawanentypen und ihre Geschichte
2.1. Eselskarawane
Informationen über Eselskarawanen stammen mehrheitlich aus dem frühen 2. Jt. Die Handelsdokumente aus dem Archiv von Kanisch (Kültepe; Koordinaten: 38° 51' 00'' N, 35° 38' 00'' E
Die Beschirrung (akk. unūtum) des Esels bestand aus Decken, Gurten, Stricken und Satteltaschen (die genaue Deutung der dafür verwendeten Termini matliḫšum / matlišḫum, ukāpum und zurzum ist problematisch). Dazu könnten auch Winkelhölzer (arab. raǧele, ‘aqafe) zum Festzurren der Stricke gehört haben, wie sie in der traditionellen palästinischen Landwirtschaft beim Transportieren von Erntegut auf Eseln zum Einsatz kamen (Abb. 3). Die Beschirrung bestand aus aufwendig hergestellten Elementen aus Textilien, Leder und Holz und hatte im altassyrischen Reich einen beachtlichen Wert von 2-3 Schekeln.
Terrakottafiguren aus der Südlevante der zweiten Hälfte des 3. Jt.s zeigen Esel mit riesigen Seitenlasten (Abb. 4). Sie bieten nicht unbedingt eine reale Darstellung der Fracht, sondern wollen eher stilisiert die beeindruckende Tragfähigkeit der Tiere hervorheben.
Die Handelsware wurde in dafür geeigneten Verpackungen transportiert. Verpackungstextilien (akk. ṣubātū, kutānum, šurum) aus Wolle dienten zum Beispiel dem Einwickeln von Zinn, Ledertaschen (akk. naruqqum, auch qullum und īlum) dem Textilientransport.
Eine Eselsladung im Zinn- und Textilhandel zwischen Assur und Kanisch (Veenhof; Trolle Larsen) bestand aus 130 Minen (ca. 65 kg) Zinn. Hinzu kamen etwa 25kg an Textilien, Verpackungs- und Verschnürungsmaterial, reine Textilladungen mit rund 30 Paketen wogen 75-80kg. Da die Bezahlung in Silber und Gold erfolgte, wurden die Esel ebenfalls in Anatolien als „Ware“ verkauft. Die Ware der Karawane wurde in Assur von der Ausfuhrbehörde registriert, verzollt und versiegelt. Das Siegeln (akk. kanākum) erfolgte wahrscheinlich in Tonbullen über den Verschnürungen der verpackten Handelsware.
Jeder Esel trug zwei Seiten- und eine Rückenbepackung nach streng standardisierten Richtlinien, wie aus den erhaltenen Einfuhrzolldokumenten in Kanisch hervorgeht. Der Karawanenverkehr wurde durch folgende, ebenfalls genormte Formulare geregelt: 1. Einen Handelsvertrag zwischen Absender und Transporteur; 2. einen Brief des Absenders an die Vertrauensperson am Zielort mit der Abfertigungsbestätigung und der Bitte um Quittierung des Verkaufs; 3. eine Karawanenrechnung, ausgestellt durch die Vertrauensperson, vor und in der Regel auch nach Verkauf der Ware; 4. Verträge über den Weiterverkauf in Anatolien mit Geschäftspartnern, die Zahlungstermine einzuhalten hatten. Der lukrative Handel warf zwischen 100 und 200% Gewinn ab und begründete Assurs Reichtum im 2. Jt. v. Chr.
Bei den berühmten 37 ‘Amu (Semiten der Südlevante), die im mittelägyptischen Grab des Chnumhotep um 1900 v. Chr. erwähnt und zusammen mit bepackten Eseln dargestellt werden, handelt es sich nicht um eine Handelskarawane, sondern um einen auf Bergbau spezialisierten Sippenverband, der mit Eseln als Lasttieren unterwegs ist.
Früh- und mittelbronzezeitliche Darstellungen von Lasteseln (Staubli 2001) und mittelbronzezeitliche Eselsbegräbnisse (Bar-Oz et al. 2013) belegen die Bedeutung des Handels mit Eseln in der Südlevante. Mehr zu Eselskarawanen in der Südlevante siehe unten 5.7.
2.2. Kamelkarawane
→ Kamele
Assyrische Quellen erwähnen Karawanen von 200 Tieren aus Saba. Strabo beschreibt nabatäische Karawanen als so groß „wie eine Armee“ (Geographie XVI,4,23; Text gr. und lat. Autoren
Die ältesten bekannten Darstellungen von Kamelkarawanen stammen aus dem midianitischen Raum und aus dem Jordantal (Abb. 6). Das Relief mit der Darstellung der Deportation von Judäern und Judäerinnen aus → Lachisch
Das hebräische Wort אֹרְחָה ’orḥāh „Karawane“ (wörtl. „Weggemeinschaft“) erscheint nur zwei Mal in der hebräischen Bibel. Gen 37,25
Bei Jesaja (Jes 30,6
Unter persischer Herrschaft kam der Karawanenhandel, der das Bildprogramm der Zentrale in Persepolis dominiert und die Basis persischer Machtentfaltung bildet, auch in der Südlevante immer mehr in Schwung, nicht zuletzt als Scharnierstelle zwischen Weihrauch-, Küsten- und Königsstraße (s.u. 4.). Der Fernhandel dank Kamelen prägte das neue Selbstbewusstsein der Küstenstädte, das auf Münzen zum Ausdruck gebracht wird (Abb. 11).
Die Römer stellten umgekehrt die unterworfenen Repräsentanten der verschwägerten Judäer und Nabatäer auf ihren Münzen neben einem Kamel kniend dar (Abb. 10). In → Palmyra
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass der aufkommende, arabisch-levantinisch dominierte Karawanenhandel den Ägyptern, die seit Jahrtausenden in erster Linie auf Schiffen handelten, ein Dorn im Auge war. Davon zeugen die Bemühungen Ptolemäus’ II. (285-246 v. Chr.), durch einen Kanal das Mittelmeer mit dem Roten Meer zu verbinden und den Indienhandel auf dem Seeweg zu erschließen.
Die Nabatäer reagierten innovativ auf die ägyptische Konkurrenz, teilweise durch die Erschließung neuer Märkte, durch die Verarbeitung von Waren (Parfumproduktion) und durch eine eigene Kombination von See- und Landweg, gab es doch schon einen beschränkten arabischen Seehandel vor der ägyptischen Expansion.
Die zunehmende Bedeutung des Karawanenhandels mit Kamelen spiegelt sich auch in der Koroplastik wider, die in Syrien und der Südlevante eine lange Tradition hat (Abb. 13-16). Trankopfergefäße wurden in der Region von Gaza noch in christlicher Zeit verwendet.
Der Kamelführer auf dem um 570 n. Chr. entstandenen Mosaikfußboden der Kirche von Kissufim, der ein Kamel mit Amphorenbepackung zieht, trägt die griechische Beischrift orbikon „das Kreisende“. Es wurde vermutet, dass der Begriff auf die Gaben der Karawanenhändler an die Kirche anspielen könnte.
Möglicherweise spielten im Rahmen der Gabenüberbringung auch Gefäße (askoi) in Gestalt von Kamelen eine Rolle. Mit Amphoren beladene Kamele, die von einem Führer geleitet werden, vergegenwärtigen durch Handel erworbenen Wohlstand und Glück (vgl. Abb. 17).
Die letzten Karawanen waren zu Beginn des 20. Jh.s unterwegs (Abb. 18). Bis zuletzt war im Bergland Judas ein gemischter Transport mit Kamelen und Eseln typisch, wobei Letztere in der Mehrzahl waren. Der Bau des Suezkanales, die Erfindung des Jeeps und schließlich der moderne Straßenbau, Lastwagen und Flugzeuge ersetzten die Karawanen. Das Fahren im Konvoi mit Lastwagen gibt es allerdings bis heute.
2.3. Maultier- und Pferdekarawane
Auf neuassyrischen Reliefs ist die Verwendung von Maultierkarawanen für Truppenverlegungen und Völkerdeportationen belegt (Abb. 19). Die Tiere werden von einem Führer am Zaum geleitet und von einem Treiber mit Stock getrieben. Die Tiere tragen ein komplettes Zaumzeug. Die Ware befindet sich auf einer Satteldecke, die mit Brust und Schwanzgurt befestigt ist. Terrakottafiguren mit bepackten Maultieren sind auch von Rhodos bekannt (BM 1986,0709.1).
Für Anatolien sind vereinzelt Pferdekarawanen bezeugt und Wagen, die von Pferden zu Transportzwecken gezogen wurden.
3. Karawanenlogistik
3.1. Die Reisezeit
Die altorientalischen Karawanenstraßen waren nur saisonal benutzbar. Zu große Hitze oder zu starker Niederschlag machten die Wege unpassierbar. In einem Amarnabrief wird geklagt: „Der Weg ist beschwerlich, Wasser fehlt und es ist sehr heiß“ (EA 7,53f). Die hethitischen Annalen berichten von Schnee, Eis und Blitzen, die Wege unpassierbar machen (CTH [= Catalog der Texte der Hethiter] 61.2.23; 486), die ugaritischen von Überschwemmungen (RS [= Ras Shamra] 20.33). Nach Sura 106,2 des Koran gab es eine Winterkarawane nach dem Jemen und eine Sommerkarawane zur syropalästinischen Küste (Text Koran
3.2. Das Reisetempo
Das Reisetempo hängt von den Transporttieren, ihrem Zustand, dem Untergrund und der Witterung ab. Guarmani, ein Reisender des 19. Jh.s, hat die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit des Kamels mit 4,776 km/h berechnet (Rosen 1865, 204). Nach Sprenger (1875, §202) betrug der von Plinius angegebene Weg der Weihrauchstraße 1584 römische Meilen (1 Meile = 1,482 km), unterteilt in 66 Wegstrecken à 24 Meilen. Die Karawane wäre demnach täglich 7,45 Stunden unterwegs gewesen. Das Reisetempo galt es, bei der Planung der Reise in Rechnung zu stellen. Ein Brief aus Mari (ARM I, 66) verlangt Reiseproviant für 10 Tage für eine Karawane via → Palmyra
3.3. Der Reiseproviant
Falls Menschen und Tiere sich unterwegs selbst verpflegen mussten, ging die zu transportierende Verpflegung dem Cargo ab. Daher wurden bereits im 2. Jt. v. Chr. Karawansereien eingerichtet (s. 6). Fürchterlich ist das Schicksal einer Karawane, die auf Wasserstellen vertraut, welche aber versiegt sind (Hi 6,15-20
3.4. Karawanenbegleitpersonal
Nach den Dokumenten von Kanisch (frühes 2. Jt. v. Chr.) gab es einen Frachtführer (kaṣṣārū), der vertraglich vom Auftraggeber (Unternehmer) in Pflicht genommen wurde, einen Eseltreiber (sāridū) und einen (eventuell bewaffneten) „Führer“ (rādi’ū). Wer die Karawane bei komplexeren Konvois leitete, ist nicht klar. Dieselbe Konstellation gilt noch, soweit aus den Quellen erkennbar, für Palmyra, zweitausend Jahre später.
3.5. Die Reisesicherheit
Jede Reise stellte ein hohes Sicherheitsrisiko dar (→ Haftungsrecht
Zum Sicherheitsdispositiv gehörte auch die Anrufung von Schutzgöttern, von denen die meisten in ziemlich martialischer Gestalt daherkommen, als schwer bewaffnete Krieger auf Pferden oder Kamelen. Bezeugt sind dafür Schamasch in Mesopotamien, Du Samuwi bei den nordarabischen Amir, Schai al-Qaum („Beschützer des Stammes“) bei den Nabatäern, Arsu und Azizu (Abb. 20), Abgal und Aschar (auch Ma‘an ?) in Palmyra, Abu Ilaf bei den Lihjanitern. In der großen Schamasch-Hymne ist die Rede von „der Karawane, denen, die voller Furcht dahinziehen“ (Lambert 1959, 121ff). Sogar al-Lat kann in der Tradition Anats als kriegerische Göttin auf dem Kamel erscheinen (Linant de Bellefonds 1990, Pl. IX). Die vorislamische Kaaba barg solche Karawanenschutzgottheiten. Vor der Abreise einer Karawane werden bei den Assyrern Omen eingeholt. Die glückliche Ankunft wird in Briefen mitgeteilt.
In hellenistisch-römischer Zeit wurden die Dioskuren, Phosphoros und Hesperos, Morgen- und Abendstern als Schutzgötter der Karawanenpolizei verehrt und mit Arsu und Azizu identifiziert. Im christianisierten Orient übernahmen Heiligenpaare diese Funktion: Theodoros und Demetrios, Kosmas und Damian (Gerasa, Hippo), Sergios und Bacchos (Rusafa).
Die muslimische Hadsch, die jährliche Pilgerreise nach Mekka, aber auch der Besuch anderer heiliger Orte in der Nähe großer Handelsrouten (wie Jerusalem, Hebron, das Aaronsgrab, Medina etc.), ist eng mit dem Karawanenhandel verbunden. Sultan Baibar hat 1266 der ägyptischen Hadsch nach Mekka durch die Entsendung einer Sänfte mit einem leeren Thron (maḥmal; Abb. 18) auf einem Kamelrücken eine besondere politische Note gegeben. Wahrscheinlich hat er damit an ältere Sitten, auf Kamelrücken religiöse oder politische Symbole zu transportieren, angeknüpft. Die Sitte wurde bis ins 20. Jh. aufrechterhalten (Jomier 1953).
3.5.1. Bronzezeit
Schon im 2. Jt. kümmerten sich die Herrscher von → Mari
Die Sicherung der Verbindungswege war letztlich auch die Hauptaufgabe der palästinischen Fürsten von Ägyptens Gnaden unter → Amenophis III.
3.5.2. Eisenzeit bis römische Zeit
Die Errichtung sicherer Handelsstraßen gehörte zu den ehrgeizigen Zielen großer Herrscher im 1. Jt. v. Chr. Azatiwada rühmt sich auf einer Inschrift seiner Residenzstadt Karatepe, während seiner Herrschaft für sichere Wege gesorgt zu haben (KAI 26; CScr II 2.31). Ähnliches Selbstlob lassen → Assurbanipal
4. Karawanenstraßen bzw. Handelsrouten
Handelsrouten entstanden durch den Gebrauch oder waren das Resultat einer gezielten (militärischen) Aktion (Abb. 21). Die zu militärischen Zwecken gebaute Heerstraße wurde in der Folge als Handelsweg genutzt. Aus heutiger Perspektive mag es seltsam anmuten, dass der Unterhalt eines funktionierenden Straßennetzes nicht im Interesse eines Volkes lag, sondern in dem der Unternehmer. Zu diesen konnte auch ein Staatsmann wie Herodes der Große gehören, der zwischen dem syrischen Antiochien und Samsat am oberen → Euphrat
Die Informationen über die Handelswege antiker Karawanen in den Karten (Abb. 23-25) beruhen auf den Angaben von Plinius (Naturgeschichte 6,144-146.157-159; 12,63-65; Text gr. und lat. Autoren
Die wichtigsten Handelswege waren:
4.1. Die „Küstenstraße“ (orange). Die „Küstenstraße“ heißt in ihrem südlichsten Teil in den ägyptischen Quellen „Horusweg“. Sie führt an der östlichen Mittelmeerküste entlang, fast immer auf einem sandigen Küstenstreifen, der für den Karawanenverkehr geradezu ideal ist: Awaris bzw. Tanis – Rafah – Gaza – Aschkelon – Jafo – Akko – Tyrus – Sidon – Beirut – Byblos – Tripolis – Arwad – Tartus – Ugarit. Bei der Mündung des Nahr el-Kelb ins Mittelmeer, nördlich von Beirut, haben sich die seit Jahrtausenden vorbeiziehenden Heere im anstehenden Felsen verewigt.
4.2. Die „Meeresstraße“ (blau). Da sich Ortsangaben in Straßenbezeichnungen auf deren Ziel beziehen, bezeichnet „Meeresstraße“ (vgl. Jes 8,23
4.3. Die „Königsstraße“ (rot). Die „Königsstraße“ (vgl. Num 20,17
4.4. Die „Weihrauchstraße“ (violett). Die Haupthandelsstraße im Westen der Arabischen Halbinsel ist nach dem einträglichsten Handelsgut der auf ihr reisenden Karawanen, dem Weihrauch, benannt: Schabwa – Timna – Marib – Naǧran – Mekka – Yatrib (Medina) – Dedan – Tabuk – Petra – Oboda – Gaza.
4.5. Die „Prinzenstraße“, auch „Kiesweg“ (hellblau). Die wohl in Analogie zur „Königsstraße“ so benannte Route verbindet Südarabien mit dem Persischen Golf (nach Bukharin s. Lit.): Qana – Schabwa – Hanan – Qaryat al-Faw – Layla – al-Chardsch – Gerrha – Spasinu-Charax.
4.6. Die „Wüstenstraße(n)“ (violett gestrichelt). In Ex 13,18
4.7. Die „Seidenstraße Nord“ (weiß). Unter der „Seidenstraße“ versteht man Wege, die durch das Land der Meder, Parther und Baktrer nach Fernost führten und die nach dem kostbarsten Handelsgut dieser Strecke, der Seide, benannt sind. Als Ausgangspunkt im Westen gilt gemeinhin Palmyra, aber es gab auch nördlichere Routen, die nach Antiochia führten, wo die Seidenraupenzucht später von den Arabern erfolgreich eingeführt worden ist: Palmyra – Seleucia – Ekbatana – Rages – Baktres – Taxila – Mathura – Barygaza Zigerus.
4.8. Die „Indienstraße“ (grün ab Seleucia; detailliertes Itinerar des Landweges bei Isidor von Charax, 1. Jh., siehe Parthian Stations by Isidore of Charax
Nicht eingetragen sind auf den Karten die Handelswege in Afrika (zu den antiken Karawanenrouten in der Sahara vgl. Roe 2005-2006). Aksum war der wichtigste Umschlagplatz für Waren aus dem inneren Afrika. Diese Wege erklären die engen Verbindungen der Äthiopier mit den Völkern im südlichen Arabien und auch die rasche Ausbreitung des Christentums dorthin (vgl. Apg 8,27
5. Umschlagplätze
Generell muss man sich vorstellen, dass die in den Handel involvierten altorientalischen Städte Handelskontore anderer Städte zuließen, wenn die Beziehungen gut waren, wie die Erzählung vom Friedensschluss zwischen Ben-Hadad und Ahab zeigt (1Kön 20,34
Im Folgenden werden exemplarisch einige lokal oder international bedeutende Umschlagplätze aus unterschiedlichen Epochen in alphabetischer Reihenfolge in Bezug auf ihre Bedeutung für den Karawanenhandel charakterisiert. Für andere Orte und weitere Informationen sei auf die Artikel zu den Orten verwiesen (z.B. → Arad
5.1. Damaskus
→ Damaskus
5.2. Gaza
Schon vor dem Aufblühen der Weihrauchstraße, deren nördlichen Endpunkt am Mittelmeer Gaza bildete, war diese Stadt als „Tor Kanaans“ für die Ägypter und als „Stadt am Bach von Ägypten“ für die Assyrer ein wichtiger Ort. Mit dem Weihrauchhandel gewann Gaza aber beträchtlich an Bedeutung. Hier zweigte auch die Meeresstraße (Richtung Megiddo – Hazor – Damaskus) ab, die die Küstenstraße mit dem syrischen Binnenland verband. → Sargon II.
5.3. Gerasa
Gerasa erlebte einen ersten Aufstieg nach der Zerstörung Jerusalems, starke römische Förderung, besonders nach Hadrians Besuch (129/130 n. Chr.) und der Gründung der Provincia Arabia, und ein gewisses Comeback in byzantinischer Zeit nach der Rezession des römischen Reiches im 3. Jh. Während die Bauten Gerasas aufgrund ihres einzigartigen Erhaltungszustandes weltberühmt sind, ist über die Geschichte der Stadt nur wenig bekannt. Sie wird hier deshalb erwähnt, weil an ihrem raschen Aufstieg und Niedergang die Auswirkungen politischer und militärischer Entwicklungen auf den Fernhandel an der Königsstraße exemplarisch studiert werden können. Gerasa ersetzte zusammen mit einem Netz anderer Orte in der Dekapolis das jüdisch-nabatäische Handelsnetz als Folge einer gezielt antijüdischen Politik Roms. Innerhalb der Südlevante veränderten sich die Hauptumschlagplätze, während die Wegnetze im Großen und Ganzen ungefähr gleich blieben.
5.4. Hazor
→ Hazor
5.5. Palmyra (Tadmor)
Palmyras Funktion als Karawanenstation inmitten der syrischen Wüste ist bereits in den Archiven von → Mari
Palmyras Karawanen wurden von stark bewaffneten Meharisten (= Reitersoldaten; vgl. Abb. 12 und 20) begleitet und gegen Razzien von Nomaden und andere Gefahren verteidigt. In diesem Zusammenhang taucht der Titel strategos auf. Auch die Kooperation mit der römischen Armee ist belegt. Rund vierzig, sehr häufig zweisprachige Inschriften dokumentieren insbesondere die Ehrung verdienstvoller Karawanenführer und Unternehmer, meistens Privatleute, da der Karawanenhandel meist familiär organisiert war, teilweise aber auch städtisch. Palmyra verstand sich als Föderation vierer Stämme. Den Händlern stand ein archemporos, den Führern ein synodiarchos / rb šjrt’ oder r’š šjrt’ vor. Ein Su‘ādu‘, Sohn des Boljad‘, Sohn des Su‘ādu‘ wird in Palmyra, Vologesias und Charax auf nicht weniger als 17 Statuen geehrt, weil er u.a. erfolgreich gegen eine organisierte Räuberbande vorging. Auch Verträge der Palmyrener mit Beduinenstämmen sind belegt.
Die Bedeutung der Stadt zeigt sich auch darin, dass Palmyrenisch eine der Wurzelsprachen des Arabischen ist. Der Reichtum der Stadt beruhte auf den Steuern, die für die Handelswaren erhoben wurden. 1881 fand man in Palmyra den berühmten „Tarif“ (von Palmyrenisch ‘arrafa „bekannt machen“), das Steuergesetz der Stadt. Esel und Kamele spielten in den Prozessionen beim zentralen Bel-Tempel in Palmyra eine große Rolle. Die Frauen der Handelsoligarchen zeigten sich in der Öffentlichkeit nur in der Burka, die in Palmyra erstmals bezeugt ist (1. Jh. n. Chr.). In den Familiengräbern werden sie mit zurückgezogenem Schleier porträtiert.
5.6. Petra (Raqmu)
Petra war vor seiner bekannten Entwicklung zum hellenistisch-arabischen Zentrum im 1. Jh. v. Chr. wohl ein Stapellager mit Zelten und Fluchtfelsen. Die Stadt profitierte ab dem ausgehenden 3. Jh. v. Chr. von der Kreuzung von Königsstraße – die allerdings etwas östlich von Petra verlief – und Weihrauchstraße (Dedan-Gaza) einerseits und der wachsenden Nachfrage nach exotischen Waren, insbesondere Weihrauch, im römischen Reich andererseits und entwickelte ein eigenes Münzwesen, blieb jedoch seit 63/62 v. Chr. (vgl. Abb. 11) stark an Rom gebunden. Dies äußert sich architektonisch in der Adaption bzw. Integration griechischer Baukunst, besonders im Bereich der Grab- und Repräsentationsbauten. Leider ist über die Handelstätigkeit der Nabatäer in Petra wenig dokumentiert, da die Handelspapiere wohl aus Papyrus (oder Holz wie in Jemen) bestanden und der Umschlagplatz de facto durch die natürlichen, leicht kontrollierbaren Felsformationen gebildet wurde, die eine bauliche Infrastruktur weitgehend überflüssig machten.
5.7. Sichem
→ Sichem
6. Karawanserei
Die Karawanserei (aus dem Persischen kārwānsarā „Karawanenhof“) dient der Beherbergung von Karawanen außerhalb von befestigten Städten. Sie bietet (nach Thareani-Sussely 2007): 1. Unterkunft für die Menschen, 2. Ställe für die Tiere, 3. Handelsmöglichkeiten, 4. Schutz, 5. Verpflegung für Mensch und Tier, 6. Wasservorräte.
Schon der neusumerische König Schulgi (2094-2047 v. Chr.) rühmt sich, außerhalb befestigter Städte Unterkünfte für Karawanen errichtet zu haben: „Ich baute dort (entlang der Straßen) ‚große Häuser’, pflanzte daneben Gärten, errichtete Ruheplätze, siedelte freundliche Menschen an, (damit) wer von unten komme oder wer von oben komme sich erfrischen könne im kühlen (Schatten). Der Reisende, der nachts auf der Straße unterwegs ist, möge dort Zuflucht finden wie in einer befestigten Stadt“ (ANET 585). In Sumer wurden solche Einkehrhäuser von Frauen geführt und hießen daher „Haus der Frau“ (sum. ÉŠ-DAM). Eine ähnliche Einrichtung scheint Spr 8,2
Auch die Assyrer nannten solche Häuser „Weghaus“ (akk. bīt mardīti). Aus der neuassyrischen Verwaltungskorrespondenz geht hervor, dass sie staatlicher Aufsicht unterstanden und sicheren Reise- und Postverkehr zu garantieren hatten. Der assyrische König blufft, dass er zu den entferntesten Karawansereien (מְלוֹן קִצֹּה mǝlôn qiṣṣōh) des Libanon vordringen wird (2Kön 19,23
Beispiele für eisenzeitliche Karawansereien, die u.a. von Judäern aufgesucht wurden, ist jene von Kuntillet ‘Aǧrūd (→ Kuntillet ‘Aǧrūd
7. Handelsgüter
Wer das Risiko des Langstreckenhandels mit Karawane auf sich nahm, tat dies in der Hoffnung auf hohen Gewinn, der sich mit exotischen, kompakten Handelsgütern am besten erzielen ließ. Dazu gehörten u.a. Zinn und Textilien (von Assur nach Kanisch), die Harze Tragakant, Mastix und Ladanum (von Mesopotamien nach Ägypten; vgl. Gen 37,25
Für Petra sind als Importgüter archäologisch nachgewiesen: Hellenistische Glanztonware (3. Jh. v. Chr.), Terra Sigillata Geschirr, Transportamphoren aus dem östlichen Mittelmeerraum, Lampen, Glasgefäße aus Ägypten, Italien und Palästina, Marmor aus der Ägäis, eine Beinnadel aus Südasien. Die organischen Handelsgüter sind naturgemäß nur sehr schwer nachweisbar.
Danksagung: Für die großzügige Zurverfügungstellung von seltenem fotografischem Bildmaterial danke ich P. Jean-Michel de Tarragon von der École biblique et archéologique, Jerusalem. Für einschlägige Hinweise zur Kultur und Geschichte der Nabatäer danke ich Prof. Robert Wenning.
Literaturverzeichnis
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- Potts, Daniel T., 1988, Trans-Arabian Routes of the Pre-Islamic Period, Travaux de la maison de l’orient 16, 127-162
- Rosen, G., 1865, Guarmanis Reise nach dem Negd. Ein Beitrag zur geographischen Kenntnis Arabiens, Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde 18, 201-218
- Schloen, J. David, 1962, Caravans, Kenites, and Casus belli: Enmity and Alliance in the Song of Deborah, CBQ 55, 18-38
- Schuol, Monika, 2000, Die Charakene. Ein mesopotamisches Königreich in hellenistisch-parthischer Zeit (Oriens et Occidens 1), Stuttgart
- Sprenger, Alois, 1864, Die Post- und Reiserouten des Orients (Abhandlungen der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft III/3), Leipzig
- Sprenger, Alois, 1875, Die alte Geographie Arabiens, Bern
- Weber, Thomas, 1995, Karawanengötter in der Dekapolis, DamM 8, 203-211
4. Karawanenstraßen
- Bukharin, Mikhail D., 2007, Der zentralarabische Zweig der Weihrauchstraβe, Arabian Archaeology and Epigraphy 18, 80-85
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- Graf, David F., 1993, The Persian Royal Road System in Syria-Palestine, Transeuphratène 6, 149-168
- Mouterde, René, 1931, La voie antique des caravanes entre Palmyre et Hit au IIe siècle ap. J.-C. d’après une inscription retrouvée au S.-E. de Palmyre (mars 1930), Syria 12, 101-115
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- Zayadine, Fawzi, 1992, L’espace urbain du grand Pétra: Les routes et les stations caravanières, ADAJ 36, 217-239 (fig. 4)
- Zayadine, Fawzi, 1996, Palmyre, Pétra, la Mer erythrée et les routes de la soie, Les annales archéologiques arabes syriennes 42, 167-178
5. Umschlagplätze
- Boucheman, Albert de, 1939, Une petite cité caravanière: Suhné (Documents d’études orientales 6), Damas
- Condurachi, Émile, 1990, Stèles funéraires palmyréniennes, in: Fawzi Zayadine (Hg.), Petra and the Caravan Cities, Amman, 185-190
- Degeorge Gérard, 2001, Palmyre: métropole caravanière, Paris
- Feldtkeller, Andreas, 1993, Identitätssuche des syrischen Urchristentums. Mission, Inkulturation und Pluralität im ältesten Heidenchristentum (NTOA 25), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
- Gawlikowski, Michel, 1996, Palmyra and its caravan trade, Les annales archéologiques arabes syriennes 42, 139-145
- Mar‘i, ‘Aid, 1996, Palmyra as an Important Station on the Caravan’s Road During the Second Millennium B.C., Les annales archéologiques arabes syriennes 42, 137
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- Rostovtzeff, Michael I., Caravan Cities, Oxford 1932
- Sartre-Fauriat, Annie / Sartre, Maurice, 2008, Palmyre. La cité des caravanes, Paris
- Schuol, Monika, 2000, Die Charakene. Ein mesopotamisches Königreich in hellenistisch-parthischer Zeit, Stuttgart
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- Will, Ernest, 1957, Marchands et chefs de caravanes à Palmyre, Syria 34, 262-277
6. Karawanserei
- Dorsey, David A., 1991, The Roads and Highways of Ancient Israel, Baltimore / London
- Erickson-Gini, Tali, 2006, „Down to the Sea“: Nabataean colonisation in the Negev Highlands, in: Piotr Bienkowski / Katharina Galor (Hgg.), Crossing the Rift (Levant Suppl. Ser. 3), Oxford, 157-166
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- Leguilloux, Martine, 2006, Les objets en cuir de Didymoi, IFAO 28, Le Caire
- Lindner, Manfred, 1992, Abu Khusheiba, Studies in the History and Archaeology of Jordan IV, 263-267
- Pellet, Pierre, 1990, Caravansérails, Paris
- Thareani-Sussely, Yifat, 2007, Ancient caravanserais: an archaeological view from ‘Aroer, Levant 39, 123-141
7. Handelsgüter
- Durand, Caroline, 2012, Die Handelsgüter, in: Petra. Begleitbuch zur Ausstellung „Petra – Wunder der Wüste. Auf den Spuren von J.L. Burckhardt alias Scheich Ibrahim“, Basel, 80-83
- Mouton, Michel, 2012, Südarabien und der Aromata-Handel, in: Petra. Begleitbuch zur Ausstellung „Petra – Wunder der Wüste. Auf den Spuren von J.L. Burckhardt alias Scheich Ibrahim“, Basel, 75-79
- Schneider, Christoph, 2012, Importgüter in Petra, in: Petra. Begleitbuch zur Ausstellung „Petra – Wunder der Wüste. Auf den Spuren von J.L. Burckhardt alias Scheich Ibrahim“, Basel, 84-87
Abbildungsverzeichnis
- Karawane (Detail eines Bodenmosaiks aus Dēr el ‘Adas, Festung Bosra; 6. Jh. n. Chr.). Aus: Staubli 2007, Abb. 15; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Kleine Karawane in klassischer Formation: führender Esel, Lastkamele, Treiber (bei Akko, um 1924). Foto: Père Savignac; mit Dank an © École biblique, Jerusalem, No. 3900
- Winkelhölzer (1-3), wie sie wohl schon antike Karawanen benutzten, um Erntegut an einem Holzgestell auf einem Esel zu befestigen. Haken 4-5 dienten der Verschnürung von Kamellasten (BIBEL+ORIENT Datenbank Online
). © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz - Terrakottafigur eines Lastesels (Südlevante; spätes 3. Jt. v. Chr.; BIBEL+ORIENT Datenbank Online
). © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz - Keine Karawane, sondern eine Gruppe von Bergbauspezialisten (Grab des Chnumhotep in Beni Hassan; 19. Jh. v. Chr.). Aus: H. Gressmann, Altorientalische Bilder zum Alten Testament, Berlin / Leipzig 2. Aufl. 1927, Abb. 51
- Eine der ältesten bekannten Darstellungen einer Kamelkarawane (Tonscherbe; Tell Dēr ‘Allā [Jordanien]; Ende 2. Jt. v. Chr.). Aus: Knauf 1987, 23; mit Dank an © Ernst Axel Knauf
- Judäisches Lastkamel mit Glöckchen am Hals und der Last von liegenden Vorratskrügen, die durch einfache Verschnürung festgehalten werden, begleitet von einem Führer und einem Treiber. Aus: Staubli 2007, 13; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Kamel mit palan-Sattel (Ninive, neuassyrisch; vgl. Abb. 9). Aus: Layard 1849, I,65
- Beim sog. palan-Sattel oder Transportsattel ist auf einer Decke, die mit Schwanz- und Brustgurt befestigt wird, ein flexibles Gestell aus Holzstäben und Stricken montiert. Die Transportgüter werden damit oben auf und seitlich am Kamel befestigt (vgl. Abb. 14 u. 15). Aus: Staubli 1991, 196; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Kamelreiter in Siegerpose, der mit verschränkten Beinen im Schaddadsattel sitzt. Vor ihm ein Räucheraltar, der auf Weihrauch, das kostbarste Handelsgut, verweist (philistäische Münze; 5. Jh. v. Chr). Aus: E.A. Knauf, Supplementa Ismaelitica 8. Philisto-arabische Münzen, BN 30 (l985), l9-28, 24; mit Dank an © Ernst Axel Knauf
- Römische Münzen a) König Aretas kniet als Unterworfener Roms mit Friedenszweig neben seinem Reitkamel (58 v. Chr.); b) Judäischer Bacchusverehrer in derselben Pose (55 v. Chr.). © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
; Zeichnungen: Thomas Staubli; Ulrike Zurkinden-Kolberg - Votivrelief aus Dura-Europos mit dem Karawanenschutzgott Azizu zwischen heiligem Baum und Räucheraltar, Sichelmond und Venus (2.-3. Jh. n. Chr.). Aus: Staubli 1991, Abb. 112; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Trankopfergefäß in Gestalt eines Kamels (Syrien / Südlevante; 8.-4. Jh. v. Chr.; BIBEL+ORIENT Datenbank Online
). © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz - Kamel mit Meharistenausrüstung (Terrakotta; Petra; 1. Jh. n. Chr.). Foto © Thomas Staubli
- Kamel mit Reiter, der nach altsüdarabischer Manier hinter dem Kamelbuckel sitzt; die Kamelladung wurde als Gefäß gestaltet (Votivgefäß; Marmor; Jemen; 1.-3. Jh. n. Chr.; BIBEL+ORIENT Datenbank Online
). © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz - Kamel mit Frauensänfte, in der zwei Frauen sitzen (Terrakottafigur; Levante oder Syrien; 2. Jh. n. Chr.; BIBEL+ORIENT Datenbank Online
). © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz ; Foto: Primula Bosshard - Kamel mit Führer (Detail eines Fußbodenmosaiks aus einer Kirche bei Gaza, um 570 n. Chr.). Aus: Staubli 1991 Abb. 123; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Maḥmal (repräsentatives Palladium für den ägyptischen Herrscher) und Kisten mit der neuen kiswah (Ummantelung für die Kaaba) in der Pilgerkarawane auf der Hadsch (Heilige Wallfahrt nach Mekka; 1908). Aus: Pilgrims to Makkah 1908, fig. 37; Foto: Mohammad Husseini 1908; mit Dank an © École biblique, Jerusalem, No. 11448
- Maultiere im Konvoi (Ausschnitt), bepackt mit Jagdgeräten (Assur; Palast Assurbanipals, 669-631 v. Chr.). Mit Dank an © The Trustees of the British Museum; BM 124897
- Räucherung vor Arsu und Azizu, zwei palmyrenischen Reitergottheiten, angerufen als Beschützer der Karawanen (Votivstele; Palmyra; 213 n. Chr.). Aus: Staubli 1991, Abb. 109; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Durch Gebrauch entstandene und gezielt angelegte Karawanenwege zwischen Jericho und Jerusalem (um 1910). Foto: Père Jaussen; mit Dank an © École biblique, Jerusalem, No. 2010
- Syropalästina. Umzeichnung von Konrad Miller der späteren Wiedergabe einer Karte von Abu Zaid al-Balḥi (gest. 934). Küstenstraße und Königsstraße bilden die Nord-Süd-Achsen. Die Meeresstraße nach Aleppo steht dazu diagonal mit Ramle und Tiberias als größeren Stationen. Ganz oben (= Süden) finden sich „das Grab Abrahams“ (masǧid Ibrahim, = Hebron) und „das heilige Haus“ (bait al-kuds, = Jerusalem). Aus: Gaube 1986, Taf. 11 Nr. 3
- Handelsstraßen der Südlevante in vorhellenistischer Zeit. Verschiedene Querstraßen verbinden die drei großen Nord-Süd-Achsen miteinander. 1) Beirut / Sidon / Tyrus – Damaskus. 2) Akko – Hazor. 3) Schiqmona – Jesreel-Ebene – Ostjordanland. 4) Dor – Sichem – Ostjordanland. 5) Joppe – Jerusalem – Jericho – Heschbon. 6) In Gaza beginnt die Weihrauchstraße, die über Aqaba weiter nach Midian führte. © Zeichnung Thomas Staubli
- Die internationalen Handelsstraßen auf der arabischen Halbinsel zur Blütezeit des antiken Karawanenhandels (1./2. Jh. n. Chr.) und die wichtigsten Seewege nach Indien. In Persien wurde nur die Seidenstraße berücksichtigt. © Zeichnung Thomas Staubli
- Die wichtigsten Handelswege im Sinai und der Südlevante in römischer Zeit. © Zeichnung Thomas Staubli
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Unser besonderer Dank gilt allen Personen und Institutionen, die für WiBiLex Abbildungen zur Verfügung gestellt bzw. deren Verwendung in WiBiLex gestattet haben, insbesondere der Stiftung BIBEL+ORIENT (Freiburg/Schweiz)