Kobra / Natter
(erstellt: Juni 2008)
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→ Schlange
1. Zoologisches
Zur Familie der Nattern gehören über 2000 Arten, die zumeist ungiftig sind bzw. deren Gift nur kleinen Beutetieren gefährlich werden kann. Die Kobra zählt jedoch zu der eigenen, nicht zu den Nattern gehörigen Familie der Giftnattern. Echte Kobras (Naja) können über zwei Meter lang werden. Ihre wichtigsten Kennzeichen sind der spreizbare Nackenschild, ihre runden Pupillen (tagaktiv) und ihre glatten Rückenschuppen. Die Kobra ist ein guter Schwimmer und kann auch Bäume erklimmen. Das Gift der Kobra befindet sich in der Gallenblase des Tiers (vgl. Hi 20,14
2. Altes Testament
2.1. Kobra
Das Wort פֶּתֶן pætæn (vgl. ugaritisch btn; akkadisch bašmu) bezeichnet eine giftige Schlange. Vielleicht bezieht sich der Begriff auf die Kobra, dann am ehesten auf die Uräuskobra (Naha haje; Cerastes candidus; → Uräus
Indirekt zeigt sich die Gefahr, die vom Gift der Schlange ausgeht, in der Heilsprophezeiung Jes 11,8
Das Gift der Kobra dient gern dem Vergleich mit den schädlichen Reden der Frevler und derjenigen, die Unrecht tun. So spricht Hi 20,14
2.2. Pfeilnatter
Nach Jes 34,14f
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff
- Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
- Handbuch theologischer Grundbegriffe zum Alten und Neuen Testament, Darmstadt 2006
2. Weitere Literatur
- Feliks, J., 1962, The Animal World of the Bible, Tel Aviv
- Frey-Anthes, H., 2007, Unheilsmächte und Schutzgenien, Antiwesen und Grenzgänger. Vorstellungen von „Dämonen“ im alten Israel (OBO 227), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
- Görg, M., 2001, „Schreiten über Löwen und Otter“. Beobachtungen zur Bildsprache in Ps 91,13a, in: Frühwald-König, J. (Hg.), Steht nicht geschrieben? Studien zur Bibel und ihrer Wirkungsgeschichte (FS G. Schmuttermayr), Regensburg, 37-48
- Janowski, B. u.a. (Hgg.), 1993, Gefährten und Feinde des Menschen. Das Tier in der Lebenswelt des alten Israel, Neukirchen-Vluyn
- Keel, O., 1992, Das Recht der Bilder gesehen zu werden. Drei Fallstudien zur Methode der Interpretation altorientalischer Bilder (OBO 122), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
- Keel, O., 1995, Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina, Israel. Einleitung: Von den Anfängen bis zur Perserzeit (OBO.SA 10), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
- Riede, P., 2000, Im Netz des Jägers. Studien zur Feindmetaphorik der Individualpsalmen (WMANT 85), Neukirchen-Vluyn
- Riede, P., 2002, Im Spiegel der Tiere. Studien zum Verhältnis von Mensch und Tier im alten Israel (OBO 187), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
Abbildungsverzeichnis
- Zornnatter aus Kupfer (11,85 cm lang; Timna Süd; 13./12. Jh.). Aus: Keel, 1992, 195, Abb. 181; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Aufgerichtete Uräusschlangen (Megiddo; Eisenzeit I). Aus: Keel, 1995,193, Abb. 337; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
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