Laus
(erstellt: August 2009)
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1. Läuse als Plage
Hin und wieder wird in der Literatur die Vermutung geäußert, bei der in Ex 8,12-14
Im Jahre 2016 wurde bei Ausgrabungen der Hebräischen Universität und der Southern Adventist University (Collegedale / Tennessee, USA) auf Tel → Lachisch ein etwa aus der Zeit um 1700 v.Chr. stammender, 3,5 x 2,5 cm großer Kamm aus Elfenbein mit einer kanaanäischen Inschrift entdeckt. Der Kamm hat zwei Reihen aus Zinken, die Kopf an Kopf einander gegenüberliegend angeordnet sind. Die Reihe mit den gröberen Zinken benutzte man wohl, um Knoten in Kopf- und Barthaaren zu entwirren, die andere, feinere Reihe als Läuse- und Nissenkamm. Die letztere Funktion wurde noch dadurch erhärtet, dass man zwischen den Zinken eine fossilierte Läusenymphe fand.
Die aus zwei Zeilen bestehende Inschrift, ein Wunsch an den Kammbesitzer, findet sich auf dem zentralen Teil des Kamms: Sie lautet: jtš ḥṭ ḏ lqml ś‘[r w]zqt übersetzt: „Möge dieser Stoßzahn die Läuse aus Haar und Bart entfernen“.
Der Kamm gibt nicht nur einen Einblick in das Alltagsleben jener Zeit, dokumentiert die Inschrift doch dessen Gebrauchszweck. Es ist zudem ein Zeugnis für den frühen Gebrauch des Alphabets.
Das Artefakt selbst, vermutlich ein Importprodukt, wurde aus dem Elfenbein eines Elefantenstoßzahns hergestellt, so dass man auf den Sozialstatus seiner Besitzer schließen kann, war Elfenbein doch ein Luxusmaterial und in der Regel den führenden gesellschaftlichen Kreisen vorbehalten. Bei dem Kamm handelt es sich somit um ein Prestigeobjekt, das dokumentiert, dass auch die damaligen Eliten keine Chance gegen Läusebefall hatten.
2. Lausarten als Mannaproduzenten
Das → Manna
3. Die Kermesschildlaus
In der Mittelmeerregion ist die – weder im Alten noch im Neuen Testament namentlich genannte – Kermesschildlaus (kermes vermilio) belegt, die auf der Keremeseiche als Wirtspflanze lebt (vgl. dazu Zwickel 2002; Møller-Christensen u.a. 1969). Aus ihr wird die Kermesfarbe gewonnen (vgl. Karmesin, Scharlach; → Farben
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Der Kleine Pauly, Stuttgart 1964-1975 (Taschenbuchausgabe, München 1979)
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
2. Weitere Literatur
- Emerton, J.A., Lice or a Veil in the Song of Songs 1.7, in: A.G. Auld (Hg.), Understanding Poets and Prophets (JSOT.S 152), Sheffield 1993, 127-140
- Fischer, G., Jeremia 26-52 (HThKAT), Freiburg 2005, 425f
- Keel, O. / Küchler, M. / Uehlinger, C., Orte und Landschaften der Bibel, Band 1, Zürich u.a. 1984, 58-61
- Maiberger, P., Das Manna (ÄAT 6), Wiesbaden 1983 / 1984
- Møller-Christensen, V. / Jordt Jørgensen, K.E., Biblisches Tierlexikon (Bibel – Kirche – Gemeinde 4), Konstanz 1969, 164f
- Vainstub, D. / Mumcuoglu, M. / Hasel, M.G. / Hesler, K.M. / Lavi, M. / Rabinovich, R. / Goren, Y. / Garfinkel, Y., A Canaanite’s Wish to Eradicate Lice on an Inscribed Ivory Comb from Lachish, Jerusalem Journal of Archaeology 2: 76-119 (https://doi.org/10.52486/01.00002.4
) - Zwickel, W., Färben in der Antike, in: ders. (Hg.), Edelsteine in der Bibel, Mainz 2002, 41-45, 43f
Abbildungsverzeichnis
- Tamariske mit Manna. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Eiersäcke einer Kermesschildlaus. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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