Deutsche Bibelgesellschaft

(erstellt: Mai 2006)

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Lo-Ammi ist der Name des 3. Kindes des Propheten → Hosea. Es handelt sich um einen Nominalsatznamen mit der Bedeutung „Nicht mein Volk“ (Hos 1,9). Ebenso wie die Namen der beiden anderen Kinder Hoseas bringt er pointiert die Botschaft zum Ausdruck, dass Gott sein Volk verstoßen will oder bereits verstoßen hat. Der Name gewinnt seine unheilvolle Brisanz dadurch, dass er als scharfe Antithese zur Bundesformel gemeint ist, die besagt, dass Jahwe Israels Gott und Israel Jahwes Volk sein soll (z.B. Ex 6,7). Die Benennung eines Kindes mit einem solchen Namen stellt eine Symbolhandlung dar. Der Träger des Namens erinnert Zeit seines Lebens an die Unheilsbotschaft Hoseas.

In der Heilsverkündigung in Hos 2,18-25 wird auf diesen Namen zurückgegriffen. Der Symbolname „Nicht-mein-Volk“ wird seinen unheilsträchtigen Charakter verlieren, weil Gott zu „Nicht-mein-Volk“ von nun an „Mein-Volk“ sagen wird. Das Volk selbst wird sich neu Gott zuwenden und ihn mit „mein Gott“ anreden, womit das Bundesverhältnis zwischen Gott und Volk wiederhergestellt ist.

In Röm 9,25f wird auf diesen Namen angespielt. Nach Paulus hat sich in Christus die Prophezeiung des Hosea erfüllt, wonach Gott in der Zukunft nicht nur Juden, sondern auch „Nicht-mein-Volk“, d.h. Nicht-Juden, in das Gottesvolk eingliedern wird.

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