Osorkon I.
(924-889 v. Chr.)
(erstellt: April 2010)
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1. Namen und Familie
Osorkon I. (Geburtsname: Wsrkn mrjj-Jmn; Thronname: Schm-chpr-R‘ stp.n-R‘) war der zweite Herrscher der 22. Dynastie, der wohl um 924 v. Chr. den Thron bestieg und bis um 889 v. Chr. regierte. Er war der Sohn des Dynastiegründers → Scheschonq I.
Seine Ehefrauen sind Ta-sched-chons und Maat-ka-re, eine Tochter Psusennes’ II. (21. Dynastie). Letztere ist die Mutter seines Sohnes Scheschonq II., den er zum Hohenpriester des → Amun
2. Historischer Abriss
Wie lange Osorkon I. tatsächlich regiert hat, ist umstritten. Manetho schreibt ihm lediglich 15 Jahre zu. Wahrscheinlicher ist, dass er etwa 35 Jahre lang regiert hat. Dafür spricht zum einen die Erwähnung eines 33. Regierungsjahres auf einer Mumienbinde, zum anderen die lange Ämterlaufbahn seines Sohnes Iuwelot und der Tod seines späteren Mitregenten Scheschonq II. im Alter von etwa fünfzig Jahren. Darüber hinaus sind zahlreiche Generationen thebanischer Priester bekannt, die unter ihm ihren Dienst verrichtet haben. Osorkon I. hat möglicherweise zwei Sed-Feste gefeiert.
Nach einer sehr fragmentarischen Inschrift aus dem von ihm erbauten Tempel des Atum in Bubastis veranlasste Osorkon I. in seinen ersten Regierungsjahren Schenkungen von Gold und Silber unter anderem an die Tempel von → Heliopolis
Umstritten ist, ob ein in 2Chr 14,9-15
Am Ende seiner Regierungszeit ernannte Osorkon I. seinen Sohn Scheschonq II., den Hohenpriester des Amun von Karnak, zum Mitregenten und zukünftigen Nachfolger. Dessen jüngerer Bruder Iuwelot folgte ihm wohl in das Amt des Hohenpriesters von Karnak. Scheschonq I. verstarb jedoch noch vor Osorkon I., der bald darauf ebenfalls verschied. Auf Osorkon I. folgte schließlich sein Sohn Takelot I.
3. Denkmäler
In Bubastis ließ Osorkon I. den großen Tempel der → Bastet
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Lexikon der Pharaonen, 2. Aufl., München 1996
2. Texteditionen
- Jansen-Winkeln, K., 2007, Inschriften der Spätzeit, Teil II: Die 22.-24. Dynastie, Wiesbaden
- Ritner, R.K., 2009, The Libyan Anarchy: Inscriptions from Egypt’s Third Intermediate Period (Writings from the Ancient World 21), Atlanta
3. Weitere Literatur
- Jansen-Winkeln, K., 2006, Third Intermediate Period, in: E. Hornung / R. Krauss / D.A. Warburton (Hgg.), Ancient Egyptian Chronology (Handbuch der Orientalistik 83), Leiden / Boston, 234-264
- Kitchen, K.A., 1996, The Third Intermediate Period in Egypt (1100 to 650 BC), 3. Aufl., Warminster 1996, 110-111, 302-309
- Kitchen, K.A., 2009, The Third Intermediate Period in Egypt: An Overview of Fact & Fiction, in: G.P.F. Broekman / R.J. Demarée / O.E. Kaper (Hgg.), The Libyan Period in Egypt: Historical and Cultural Studies into the 21st - 24th Dynasties: Proceedings of a Conference at Leiden University, 25-27 October 2007 (Egyptologische uitgaven 23), Leiden, 161-202
- Lange, E.R., 2008, Legitimation und Herrschaft in der Libyerzeit: Eine neue Inschrift Osorkons I. aus Bubastis (Tell Basta), Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde 135, 131-141
- Schipper, B.U., 1999, Israel und Ägypten in der Königszeit: Die kulturellen Kontakte von Salomo bis zum Fall Jerusalems (Orbis Biblicus et Orientalis 170), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
Abbildungsverzeichnis
- Statue Osorkons I. mit phönizischer Weihinschrift. Aus: Wikimedia Commons; © Rama, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-2.0 France; Zugriff 15.04.2010
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