Para aduma
(erstellt: Januar 2009)
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Para aduma (פָּרָה אֲדֻמָּה pārāh ’ǎdummāh „rote Kuh“) dient der Herstellung von Reinigungswasser, welches zur rituellen Reinigung von Totenunreinheit (→ Reinheit / Unreinheit / Reinigung
1. Das Ritual nach Num 19,1-22
Nach Num 19
Das Ritual ähnelt in zahlreichen Anweisungen verschiedenen Bestimmungen zur Opferdarbringung, was bereits die Bezeichnung als Chattat (חַטָּאת chaṭṭā’t Num 19,9
2. Rein und Unrein
In den Zustand von Totenunreinheit wird eine Person oder ein Gegenstand durch Berührung einer Leiche, eines Grabes, eines menschlichen Knochens oder durch Aufenthalt im Zelt eines Toten versetzt (Num 19,14-16
Der Umgang mit der Kuh, das Einwerfen der Substanzen in das Feuer, das Verbrennen, das Aschesammeln (Num 19,7-8
3. Nachbiblische Tradition
Das Ritual der roten Kuh wird in zahlreichen halachischen (religionsgesetzlichen) und aggadischen (nicht gesetzlichen, → Aggada
3.1. Para aduma in Talmud und Midrasch
Das Verfahren wird von den Rabbinen in tannaitischer Zeit (→ Mischna
Nach traditioneller Auffassung sind Chuqqim jene Satzungen, die nicht mit dem menschlichen Verstand hinterfragt oder erklärt werden können (und sollen). Das klassische Beispiel eines Choq ist die Veränderung des Status ritueller Rein- bzw. Unreinheit eines Menschen innerhalb der Anweisung zur Herstellung der Asche der roten Kuh, das Verbot, Mischgewebe zu tragen (→ Scha’atnes
Weitere Motive in den amoräischen Quellen sind die Auseinandersetzung mit Nichtjuden (der Vorwurf des Götzendienstes an die Juden entzündet sich an den „nichtrationalen“ Bestimmungen der roten Kuh) und die Weisheit (die Schwierigkeit, die Bestimmungen der roten Kuh zu deuten).
Nach den Rabbinen wurden nach Ezra nur sieben rote Kühe verbrannt (Mischna, Traktat Para 3,5; die Zahl sieben ist traditionell). Einer anderen Überlieferung zu Folge wurde die Reinigungsasche in das babylonische Exil mitgenommen und dann wieder nach Israel zurückgeführt (Tosefta, Traktat, Para 3,5). Nach der Tempelzerstörung ist das Ritual praktisch nicht mehr durchführbar gewesen, wenngleich nicht notwendigerweise von einem sofortigen Ende des Verfahrens nach 70 n. Chr. ausgegangen werden kann (in Mischna, Traktat Para 7,6; Tosefta, Traktat Para 7,4 wird sich mit einer Frage zum Verfahren an den Gerichtshof in → Jabne
3.2. Außerrabbinische Traditionen
Flavius Josephus erwähnt das Ritual, ohne dabei den Hinweis auf die Verunreinigung durch die Asche zu erwähnen (offensichtlich mit Rücksicht auf das Unverständnis seiner nichtjüdischen Leserschaft; Antiquitates Judaicae 4,78-82). Er verbindet das Thema der roten Kuh mit der Trauerperiode des Volkes Israel um → Mirjam
3.3. Schabbat Para
Der Schabbat Para (שַׁבַּת פָּרָה šabbat pārāh „Schabbat der roten Kuh“, → Sabbat
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Encyclopaedia Judaica, Jerusalem 1971-1996
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff
2. Weitere Literatur
- Baumgarten, A.I., 1993, The Paradox of the Red Heifer, VT 43, 442-451
- Baumgarten, J.M., 1995, The Red Cow Purification Rites in Qumran Texts, JJS 46/1-2, 112-119
- Baumgarten, J.M., 2000, The Use of מי נדה for General Purification, in: L.H. Schiffman / E. Tov / J.C. VanderKam (Hgg.), The Dead Sea Scrolls. Fifty Years after their Discovery (Proceedings of the Jerusalem Congress, July 20-25, 1997), Jerusalem, 481-485
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- Milgrom, J., 1981, The Paradox of the Red Cow (Num. XIX), VT 31/1, 62-72
- Milgrom, J., 1990, The JPS Torah Commentary, Numbers, Philadelphia / New York, 157-163
- Neusner, J., The Theology of the Halakhah, Leiden / Boston / Köln, 302-308
- Wefing, S., 1981, Beobachtungen zum Ritual mit der roten Kuh (Num 19,1-10a), ZAW 93/3, 341-364
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